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Coronavirus: Einkaufs-Empfehlungen für Krebspatienten

Laut Robert-Koch-Institut erhöht eine Krebserkrankung das Risiko für einen schwereren COVID-19-Krankheitsverlauf.2 Für Krebspatient*innen sind also die empfohlenen Kontaktbeschränkungen besonders wichtig. Wir würden Ihnen deshalb dringend empfehlen, zurzeit nicht mehr selbst einkaufen zu gehen. In diesem Artikel finden Sie deshalb praktische Tipps zur Organisation und Planung ihrer Einkäufe.

(Ausführliche und aktuelle Informationen für Krebspatient*innen zum Thema Corona und Krebs finden Sie beim Krebsinformationsdienst).

Wer kann Einkäufe für mich erledigen?

  • Lassen Sie sich beim Einkauf unterstützen. Und zwar am Besten von einer Person, die nicht mit Ihnen im selben Haushalt wohnt.
  • Rufen Sie bei Ihrem Supermarkt oder Lebensmittelladen an. Viele bieten jetzt auch Lieferdienste.
  • Angehörige, Freunde, Bekannte oder Nachbarn sind auch meistens gerne bereit zu helfen.
  • Freiwilligendienste:
    • Verschiedenste Stellen organisieren derzeit freiwillige Einkaufshelfer. An den meisten Orten melden sich sehr viele Helfer – oft mehr als es Hilfegesuche gibt. Haben Sie also kein schlechtes Gewissen, diese Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Freiwilligen haben Freude am Helfen!
    • Fragen Sie bei Ihrer Stadt- / Gemeindeverwaltung oder Kirchengemeinde nach, ob es lokale Einkaufsdienste gibt.
    • Auch viele Vereine (z.B. Sportvereine, DRK) vor Ort organisieren Hilfsdienste.
    • Die bundesweite Hotline der Malteser vermittelt Einkaufsdienste und Gesprächsangebote vor Ort: Hotline: 0221-9822 9506. Der Service ist kostenfrei. Telefongebühren im Rahmen Ihres Anbieters. Erreichbar von Montag bis Freitag immer von 8.00 bis 18.00 Uhr und Samstag von 8.00 bis 14.00 Uhr
    • Deutschlandweit hilfsbereite Nachbarn, vermittelt auch die Gemeinschaft.Online-Hotline: 07172 9340048. Der Service ist kostenfrei. Telefongebühren im Rahmen Ihres Anbieters.
      Vermittelt werden Helfer direkt aus Ihrer Nachbarschaft, die auf der Plattform https://nebenan.de/ registriert sind und deren Identität auch überprüft wurde.

Was ist bei der Übergabe der Einkäufe zu beachten?

  • Vermeiden Sie Körperkontakt bei der Übergabe der Einkäufe und halten Sie Abstand. Am Besten ist es, wenn der Einkäufer die Wohnung nicht betritt, sondern die Einkäufe vor der Türe abstellt.
  • Klären Sie vorher, wie die Bezahlung funktioniert – bei den organisierten Hilfsangeboten gibt es dafür meistens schon durchdachte Lösungen.
    Nutzen Sie möglichst eine bargeldlose Bezahlmethode (z.B. Überweisung, Paypal etc.).
  • Wenn sich Bargeld nicht vermeiden lässt: informieren Sie den Einkäufer vor dem Einkauf, welche Scheinarten Ihnen zur Bezahlung zur Verfügung stehen. Dann kann der Einkäufer das Restgeld passend mitbringen und z.B. in einem Umschlag zu den Einkäufen dazulegen.
  • Verräumen Sie die Lebensmittel sofort und waschen Sie sich danach mindestens 20 Sekunden lang die Hände.

Was soll ich beachten, wenn ich doch selbst einkaufen gehe?

  • Wenn Sie selbst einkaufen gehen, halten Sie mindestens 1,5 Meter Abstand zu anderen Personen,
  • meiden Sie Stoßzeiten und
  • waschen Sie sich anschließend gut die Hände (mindestens 20 Sekunden lang).

Wie viel soll ich einkaufen (lassen)?

  • Um seltener Einkäufe zu benötigen, macht es Sinn, einen kleinen Vorrat an haltbaren Lebensmitteln anzulegen und für ca 1-2 Wochen vorauszuplanen.1,3
  • Denken Sie zusätzlich an Haushaltsprodukte (z.B. Spülmittel, Waschmittel) und Hygieneartikel.
  • Von benötigten Medikamenten, sollten Sie Vorräte für die nächsten zwei Wochen zu Hause haben. Lassen Sie sich telefonisch von Ihrem Arzt oder Ihrem Apotheker dazu beraten. Viele Apotheken liefern nun auch Medikamente direkt nach Hause.
  • Ein Wochenplan hilft Ihnen bei der Auswahl der Lebensmittel und der Berechnung der Mengen. 

Was soll ich einkaufen?

Diese Frage wird ausführlich im Artikel “Coronavirus: Wie kann ich mich als Krebspatient*in von haltbaren Lebensmitteln gut ernähren?” beantwortet. 

Quellenangaben

  1. Public Health Agency of Canada. Covid-19 – Be prepared. https://www.canada.ca/en/public-health/services/publications/diseases-conditions/covid-19-be-prepared.html [letztes Update: 03/2020]
  2. Robert-Koch-Institut https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Risikogruppen.html
  3. The Associaton of UK Dietitians. COVID-19/Coronavirus-Advice for the General Public. https://www.bda.uk.com/resource/covid-19-corona-virus-advice-for-the-general-public.html?fbclid=IwAR14Pus9HR1Zd88RZTGrTNHAZR3Sjn4400_uzXfFS746v51EjUU6d1bQtkg [letztes Update: 03/2020]
  4. J. Onopa. Preparing for a Coronavirus Quarantine. PennState Extension https://extension.psu.edu/preparing-for-a-coronavirus-quarantine [letztes Update: 03/2020]

Erstellt am: 17. April 2020
Nächste geplante Aktualisierung: 2023

Autorin: Carina Eckhardt, M.Sc. Diätologin
Recherche, Qualitätssicherung und Inhaltliche Freigabe: Nicole Erickson, M.Sc. Ernährungswissenschaftlerin, Diätassistentin
Redaktion und didaktische Überarbeitung: Sandra Neubauer, Anne Blumers

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Wie kann ich meinen Körper auf die Krebstherapie vorbereiten?

Wegen der Covid-19-Pandemie werden derzeit manche Krebstherapien verschoben. Aber auch zu normalen Zeiten kann es vorkommen, dass Sie noch ein paar Wochen oder Monate Wartezeit bis zum Therapiebeginn haben. Dann können Sie die Zeit nutzen, um Ihren Körper möglichst gut auf die Therapie vorzubereiten:

  • Achten Sie auf eine ausreichende Eiweißzufuhr. Davon braucht der Körper während einer Krebserkrankung mehr als sonst und Eiweiß ist auch sehr wichtig für die Funktion des Immunsystems. (Ausführlicher Artikel zum Thema Eiweiß)
  • Behalten Sie Ihr Gewicht im Blick:
    • Wenn Sie in letzter Zeit Gewicht verloren haben oder einen niedrigen BMI haben (untergewichtig sind): Probieren Sie Ihr Gewicht zu halten oder sogar etwas Gewicht aufzubauen. Empfehlungen dafür finden Sie im Artikel “Was essen bei Gewichtsverlust und Mangelernährung?”
    • Wenn Ihr Gewicht normal ist und Ihr Gewicht bisher stabil war: Halten Sie Ihr Gewicht möglichst weiter stabil. Sollten Sie plötzlich ungewollt abnehmen, sehen Sie sich die Empfehlungen zum Thema Gewichtsverlust an.
    • Wenn Sie übergewichtig sind: Versuchen Sie Ihr Gewicht stabil zu halten. Machen Sie keine Diäten! Ihr Körper wird seine ganze Kraft für die Therapie benötigen. Abnehmversuche können Ihren Körper eventuell schwächen, oder zu Nährstoffmangel führen. Gezielt abnehmen sollten Sie deshalb nur, wenn Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Ihnen das empfohlen hat. Wenn Sie sich mehr bewegen und dadurch etwas an Gewicht verlieren ist das in Ordnung!
  • Essen Sie viel Obst und Gemüse (gerne auch tiefgekühlt oder aus Konserven), um Speicher an Vitaminen und Mineralstoffen aufzufüllen.
    • Täglich mind. 3 Portionen (400 g) Gemüse:
      300 g gegartes Gemüse und 100 g Rohkost/Salat oder
      200 g gegartes Gemüse und 200 g Rohkost/Salat
      Bei Verdauungsbeschwerden keine Rohkost.
    • Mind. 2 Portionen (250 g) Obst
      1 Portion Obst kann auch durch Trockenobst oder Nüsse (1 Portion je 25 g) oder durch ein Glas Smoothie oder Saft ersetzt werden.
      Bei Verdauungsproblemen ist sehr reifes oder gekochtes Obst am besten geeignet.1
  • Während den Therapien treten relativ häufig Verdauungsbeschwerden auf. Dann werden oft mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt besser vertragen, als drei große Mahlzeiten. Manche Patient*innen finden es hilfreich, sich bereits vor Therapiebeginn daran zu gewöhnen, mehr Zwischenmahlzeiten in den Tagesablauf einzubauen und schon Ideen für gute Snacks zu sammeln.
  • Nehmen Sie, wenn eine Therapie ansteht, keine Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel ein (außer vom Arzt verordnete!) – diese können teilweise die Wirkung der Therapien abschwächen oder Wechselwirkungen mit Medikamenten hervorrufen.2,3
  • Verzichten Sie vorsichtshalber auch auf den Verzehr von Grapefruit und Grapefruitsaft2,3 sowie die Einnahme von Johanniskraut ab ca. 2 Wochen vor Therapiebeginn. Diese führen zu Wechselwirkungen mit zahlreichen Medikamenten.
  • Bewegen Sie sich (auch in der Wohnung)! Muskelaufbau und -erhalt sind sehr wichtig für die Therapie. Auch viele Therapienebenwirkungen werden durch Bewegung gelindert. Wichtig: wählen Sie Übungen oder Aktivitäten, bei denen Sie sich nicht überanstrengen und keine Schmerzen haben.
    Bewegungsideen:
  • Sollten Sie nun mehr Zeit im Internet verbringen, lassen Sie sich bitte nicht von den vielen oft unseriösen und widersprüchlichen Ernährungsempfehlungen im Internet verunsichern!
    Bei speziellen Ernährungsfragen können Sie sich gerne per E-Mail (info@was-essen-bei-krebs.de) an uns wenden oder den Frage-Antwort-Service des Krebsinformationsdiensts in Anspruch nehmen (dieser berät zu allen Fragen Rund um das Thema Krebs).

Weiterführende Links

Quellenangaben

  1. Deutsche Gesellschaft für Ernährung. DGE-Ernährungskreis: Beispielhafte Orientierungswerte https://www.dge.de/ernaehrungspraxis/vollwertige-ernaehrung/ernaehrungskreis/ [letzter Zugriff: 04/2020]
  2. Krebsinformationsdienst: Nahrungsergänzungsmittel – große Versprechen, k(l)eine Wirkung? https://www.krebsinformationsdienst.de/leben/alltag/ernaehrung/nahrungsergaenzungsmittel.php [letzter Zugriff: 04/2020]
  3. Deutsche Krebsgesellschaft: Nahrungsergänzung bei Krebs: Nutzen oder Schaden? https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/bewusst-leben/basis-informationen-krebs-bewusst-leben-ernaehrung/nahrungsergaenzun.html [letzter Zugriff: 04/2020]

Erstellt am: 17. April 2020
Nächste geplante Aktualisierung: 2023

Autorin: Carina Eckhardt, M.Sc. Diätologin
Recherche, Qualitätssicherung und Inhaltliche Freigabe: Nicole Erickson, M.Sc. Ernährungswissenschaftlerin, Diätassistentin
Redaktion und didaktische Überarbeitung: Sandra Neubauer, Anne Blumers

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Coronavirus: Wie kann ich mich als Krebspatient*in von haltbaren Lebensmitteln gut ernähren?

Als Krebspatient*in ist es für Sie besonders wichtig, ausreichend Energie, Eiweiß und Nährstoffe über die Ernährung zu erhalten. Dann kann das Immunsystem richtig arbeiten und eine Mangelernährung wird vermieden. So eine ausgewogene und gesunde Ernährung ist auch mit haltbaren Lebensmitteln über einen längeren Zeitraum möglich. Um häufiges Einkaufen (oder Einkaufen lassen) zu vermeiden, kann man sich also problemlos einen kleinen Lebensmittelvorrat anlegen. Das ist nicht nur in Zeiten der COVID-19-Pandemie nützlich.

Inhaltsverzeichnis

Einkaufsliste: lang haltbare Lebensmitteln

  • Nutzen Sie die Liste als Anregung für Ihre Vorratsplanung. Sie benötigen nicht alle Lebensmittel dieser Liste! Wählen Sie, was Ihnen schmeckt, was Sie vertragen und was Sie auch gut zubereiten können.
  • Die Lebensmittel auf der Liste sind in drei Kategorien unterteilt: Vitamin- und Mineralstoffquellen, Eiweißquellen, Energiequellen.
    • Aus jeder dieser Kategorien sollte jede Ihrer Mahlzeiten mindestens ein Lebensmittel enthalten. Dann ist Ihr Körper gut versorgt.
    • Besonders wichtig ist hierbei die Kategorie Eiweiß! Davon braucht der Körper während einer Krebserkrankung mehr als sonst und Eiweiß ist auch sehr wichtig für die Funktion des Immunsystems. (Ausführlicher Artikel zum Thema Eiweiß)
  • Ein Wochenplan oder eine Liste mit kompletten Mahlzeiten, die Sie von Ihren Vorräten zubereiten wollen, erleichtert die Auswahl und die Abschätzung der Mengen (siehe Ideen am Ende der Liste). Wir empfehlen eine Vorausplanung für 1-2 Wochen.1,2,3
  • Sie können auch Mahlzeiten von Lieferdiensten oder Restaurants mit Lieferservice in Ihre Planung integrieren, wenn Sie nicht immer selbst kochen wollen.
  • Sollten einzelne Lebensmittel (z.B. Nudeln) kurzfristig ausverkauft sein, sehen Sie das als gute Gelegenheit, in der Küche kreativ zu werden und auch mit unbekannteren Getreidesorten, wie z.B. Bulgur, Couscous oder Quinoa, zu experimentieren.
  • Je nachdem wie häufig jemand für Sie einkaufen gehen kann, spricht natürlich auch nichts dagegen, weiterhin frische Produkte in den Wochenplan mit aufzunehmen.
  • Die folgenden Empfehlungen gelten für Sie, wenn Sie aktuell keine Ernährungs- und Verdauungsbeschwerden haben und normal essen können. (Wenn Sie Beschwerden haben, oder in nächster Zeit Therapien anstehen, finden Sie spezielle Empfehlungen weiter unten in diesem Artikel )

Kategorie 1: Zur Deckung des Vitamin- und Mineralstoffbedarfs

Obst

  • Tiefgekühltes Obst (z.B. Beeren). Hinweis: Beeren immer mehrere Minuten über 90°C erhitzen! Sie enthalten manchmal Krankheitserreger.
  • Obstmus (z.B. Apfelmus, Mangomus) oder Kompott
  • Obstkonserven (z.B. Pfirsich, Ananas)
  • Trockenobst, z.B. Datteln, Aprikosen, Pflaumen, Rosinen
  • Fruchtriegel
  • Konfitüren (jene mit hohem Fruchtanteil bevorzugen)
  • Länger lagerfähige Obstsorten: Äpfel (z.B. Golden Delicious, Holsteiner Cox, Gala, Jonagold, Cox Orange), Birnen (z.B. Dechantsbirne, Alexanderbirne, Pastorenbirne). Kühl und dunkel lagern, gute Luftzufuhr, nur eine Lage, getrennt von anderem Obst und Gemüse.

Kräuter

  • Pesto (z.B. Basilikum, Petersilie, Bärlauch)
  • Topf mit frischen Kräutern
  • Tiefgekühlte Kräuter

Gemüse

  • Tiefgekühltes Gemüse (z.B. Spinat, Brokkoli, gemischtes Gemüse)
  • Vorgekochtes und vakuumverpacktes Gemüse (z.B. rote Beete, Maiskolben)
  • Gemüse in Dosen oder Glas (z.B. gewürfelte Tomaten, passierte Tomaten, Mais, Sojakeimlinge)
  • In Öl oder Marinade eingelegtes Gemüse (Artischocken, getrocknete Tomaten, Oliven, Kapern, Sauerkraut)
  • Gemüseaufstriche
  • Eingefrorene Suppen
  • Länger lagerfähige Gemüsesorten: Kürbis, Karotten, Sellerieknollen, Pastinake, Petersilien- und Schwarzwurzeln, Kartoffeln, Zwiebel und Knoblauch

Kategorie 2: Zur Deckung des Energiebedarfs

Getreide- und Getreideprodukte
(Brot- und Backwaren, Snacks)

  • Mehl
  • Brot/Gebäck zum Aufbacken
  • Tiefgekühltes Brot/Gebäck (frisches Brot in Scheiben einfrieren)
  • Knäckebrot, Zwieback
  • Wraps/Tortillas
  • Haferflocken, Müsli
  • Reis- und Maiswaffeln
  • Müsliriegel
  • Kekse (z.B. Butterkekse)

Getreide- und Getreideprodukte
(Stärkereiche Beilagen)

  • Nudeln
  • Reis, Reisnudeln
  • Couscous, Quinoa
  • Bulgur
  • Polenta/Maisgrieß
  • Kartoffeln
  • Gnocchi
  • Knödelbrot

Kategorie 3: Zur Deckung des Eiweißbedarfs

Hülsenfrüchte (und daraus hergestellte Produkte)

  • Getrocknete Hülsenfrüchte (z.B. Bohnen, Kichererbsen, Linsen)
  • Kidneybohnen, weiße Bohnen, Erbsen, Kichererbsen aus der Dose
  • Tofu (vakuumverpackt)

Milch- und Milchprodukte und Alternativen

  • H-Milch (ca. 3 Monate ungekühlt haltbar)
  • länger haltbare Frischmilch (ESL-Milch) (ca. 2-3 Wochen im Kühlschrank haltbar)
  • Sojamilch (eiweißarm: Hafermilch, Reismilch, Kokosmilch)
  • Sahne, Crème fraîche, Schmand (auch Energielieferanten)
  • Joghurt, Sojajoghurt, Quark
  • Hartkäse (z.B. Emmentaler, Bergkäse, Parmesan)
  • Feta, Halloumi
  • Butter, Margarine (auch Energielieferanten)

Eier

  • Frische Eier (beim Kauf auf eine lange Haltbarkeit achten)
  • Pasteurisiertes Vollei, Eigelb, Eiklar

Nüsse und Samen (auch gute Energielieferanten)

  • Div. Nusssorten (natur, geröstet, gesalzen)
  • Erdnussbutter
  • Nussmus
  • Kürbis- und Sonnenblumenkerne
  • Leinsamen

Fleisch

  • Tiefgekühltes Fleisch/Hackfleisch/Wurst (frisches Fleisch/Wurst in kleinen Portionen einfrieren und bei Bedarf im Kühlschrank auftauen.)
  • Landjäger, Salami am Stück, Corned Beef, Teewurst
  • Vakuumverpackte Würste

Fisch

  • Tiefgekühlter Fisch (z.B. Lachs, Rotbarsch, Scholle, Zander)
  • Tiefgekühlte Meeresfrüchte (z.B. Shrimps)
  • Hering/Makrele/Thunfisch aus der Dose
  • Rollmops im Glas

Sonstiges

Diverses

  • Gewürze (z.B. Salz, Pfeffer, Paprikapulver, Currypulver, Kümmel)
  • Essig und Öle (z.B. Rapsöl, Olivenöl, Leinöl, Nussöle)
  • Zucker
  • Schokolade und sonstige Süßigkeiten

Getränke

  • Säfte
  • Sirup (z.B. Holunder, Himbeere)
  • Kaffee
  • Teebeutel

Kochideen für Gerichte mit lang haltbaren Lebensmitteln

Frühstück/Abendessen

  • Porridge (z.B. mit Früchten (gefrorene Früchte mitkochen), Nüssen, Honig und Hafermilch)
  • Müsli mit Obst, Nüssen und H-Milch/Milch Alternativen oder Joghurt
  • Aufbackbrötchen mit Butter, Marmelade, Gemüseaufstrichen oder Bergkäse
  • Pfannkuchen mit Marmelade
  • Smoothie (z.B. mit frischen Äpfel/Dosenobst/Trockenobst, Haferflocken, Kokosmilch). Hinweis: tiefgekühlte Beeren sind manchmal mit Krankheitserregern belastet. Wenn Sie diese im Smoothie verwenden wollen, erhitzen Sie sie vorher für einige Minuten auf über 90° C (z.B. in der Mikrowelle).

Hauptspeisen

  • Gemüsecremesuppe (aus tiefgekühltem und/oder frischem Gemüse)
  • Suppe mit Maultaschen oder Fadennudeln und Würstchen + Gemüse
  • Chili con Carne mit Kartoffeln
  • Linseneintopf (z.B. mit Linsen, Zwiebeln, Wurzelgemüse)
  • Spaghetti mit Thunfisch-Kapernsauce
  • Nudeln oder Reis mit (tiefgekühltem) Gemüse und/oder Erbsen, Bohnen
  • Gnocchi mit Pesto und getrockneten Tomaten
  • Kartoffeln mit Sauerkraut und Bratwurst
  • Kartoffeln mit Feta und (tiefgekühltem) Gemüse im Ofen überbacken
  • Reispfanne mit Tiefkühlgemüse und Kokosmilch
  • Selbstgemachte Pizza (mit Dosenmais, Champignons aus dem Glas)
  • Mit Käse überbackener Nudelauflauf mit (tiefgekühltem) Gemüse
  • Bratkartoffeln mit Cremespinat und Spiegelei
  • Gerösteter Semmelknödel mit Ei
  • Fisch mit Couscous, Kokosmilch, Bambussprossen und Brokkoli (tiefgekühlt)
  • Fisch mit Cremespinat und Salzkartoffeln
  • gebratener Fisch oder Fleisch mit Erbsenreis
  • Wraps mit Hummus, gebratenem Tofu und getrockneten Tomaten
  • Bulgursalat mit Feta, Oliven, getrockneten Tomaten, Nüssen und Cranberry
  • Quarkknödel mit Apfelmus
  • Kaiserschmarrn oder Pfannkuchen mit heißen Beeren

Einkaufsliste: Vorräte bei aktuellen Beschwerden

Wenn Sie aktuell Verdauungsbeschwerden haben oder Ihnen andere Beschwerden das Essen erschweren, sollten Sie Ihre Vorräte danach auswählen, was Sie aktuell vertragen und was Ihre Beschwerden lindern kann.

  • Gehen Sie die Liste haltbarer Lebensmittel durch und überlegen Sie, welche Lebensmittel davon Sie aktuell vertragen.
  • Sollten Sie feststellen, dass Sie aus einer kompletten Kategorie (z.B. Eiweiß) gerade keine Lebensmittel essen können und möglicherweise sogar Gewicht verlieren, erwähnen Sie dies unbedingt bei Ihrem nächsten Arztbesuch. Eine Ergänzung Ihrer Ernährung mit Trinknahrungen oder Proteinpulver, könnte für Sie möglicherweise empfehlenswert sein. (Diese kann der Arzt verschreiben, wenn Sie aktuell Probleme mit der ausreichenden Nahrungsaufnahme haben).
  • Wir haben hier auf was-essen-bei-krebs.de ausführliche Informationen zur Lebensmittelauswahl bei verschiedenen Beschwerden. Sie finden Sie im Navigationsmenü unter “Beschwerden lindern”. Schauen Sie sich die entsprechenden Einkaufslisten und Tipps an. Ergänzen Sie damit Ihre Einkaufsliste.
  • Bitte beachten Sie: Die Einkaufslisten zu den Beschwerden enthalten Lebensmittel, die bei der entsprechenden Beschwerde gut vertragen werden und Linderung bringen können. Die Listen sind nicht so gedacht, dass Sie sich ausschließlich von den aufgelisteten Lebensmitteln komplett ernähren können.

Einkaufsliste bei anstehenden Therapien

Machen Sie Ihren Körper fit für die Therapien

Wenn Ihre Therapien verschoben wurden, oder Sie noch ein paar Wochen Zeit haben, bevor Ihre Therapie beginnt, können Sie die Zeit nutzen, um Ihren Körper möglichst gut auf die Therapie vorzubereiten. Ausführliche Empfehlungen dazu finden Sie im Artikel “Wie kann ich meinen Körper auf die Krebstherapie vorbereiten?”.

Vorräte für mögliche Therapienebenwirkungen

Wenn bei Ihnen in nächster Zeit Therapien geplant sind, können Sie sich auch mit Ihren Einkäufen bereits auf mögliche Therapienebenwirkungen vorbereiten. Natürlich gibt es große Unterschiede zwischen den Therapiearten und nicht bei jedem treten die gleichen Nebenwirkungen auf. Wir haben Ihnen aber trotzdem eine Liste zusammengestellt, mit denen Sie auf die häufigsten Beschwerden vorbereitet sind. Hinweis: Ausführliche Empfehlungen zu allen Beschwerden finden Sie im Menüpunkt “Beschwerden lindern”.

Gegen Durchfall und Verstopfung:

  • Karotten (für eine Moro-Karottensuppe bei Durchfall, roh bei Verstopfung)
  • Äpfel (gerieben gegen Durchfall und normal gegessen gegen Verstopfung)
  • Flohsamenschalen (ca. 1 Teelöffel Flohsamenschalen (ca. 5g) mit 200 ml Wasser, Fruchtsaft oder Suppe vermischen, 3x am Tag anwenden. Zusätzlich je 1 Glas Wasser Trinken. Zu Medikamenten-Einnahme min. 30 Minuten Abstand.)

Gegen Durchfall:

  • Heidelbeertee oder lang gezogener Schwarztee (min 15 min)
  • reife Bananen (als Brei)

Bei Durchfall und/oder Erbrechen:

  • Elektrolytlösung oder Zutaten für WHO-Rezept (Salz, Zucker oder Honig, Backpulver, Orangensaft oder Banane)

Gegen Übelkeit:

  • Ingwer (Tee aus frischem Ingwer, Ingwerbonbons)
  • salziges trockenes Gebäck (z.B. Salzstangen, Cracker, Grissini, Zwieback, Knäckebrot)

Gegen Verstopfung:

  • Trockenpflaumen
  • säuerliche Milchprodukte (Buttermilch, Kefir, Joghurt)

Bei Blähungen:

  • Fenchel-Anis-Kümmel-Tee

Bei Geschmacksveränderungen:

  • Zitronen
  • Kaugummi (auch gut bei Sodbrennen)
  • Bitter Lemon / Tonic Water (auch gut bei Appetitlosigkeit)

Bei Appetitlosigkeit oder wenn Sie bereits Gewicht verloren haben, oder einen niedrigen BMI haben/untergewichtig sind:

  • Lebensmittel zum Energieanreichern von Speisen (Sahne, Butter, Crème fraîche, Öle, Parmesan, Käse, Speckwürfel, Nüsse, Nussmus, Mayonnaise, Honig, Ahornsirup, etc.)
  • Wenn Sie bereits vor Ihrer Therapie Gewicht verloren haben und Schwierigkeiten haben ausreichend zu essen, könnte bei Ihnen der Einsatz von Trinknahrungen empfehlenswert sein. Besprechen Sie dies am besten mit Ihrem Arzt. Bei Bedarf kann Ihnen dieser Trinknahrung verordnen, die Sie sich dann in größeren Mengen (z.B. 24 Stück) bei der Apotheke abholen oder am besten liefern lassen können.

Weitere Tipps:

  • Eventuell Speisen vorkochen und einfrieren oder einwecken, damit Sie fertige Mahlzeiten haben, wenn Sie während der Therapie zu wenig Energie oder Zeit zum Kochen haben.

Häufige Fragen zu haltbaren Lebensmitteln

  • Das Mindesthaltbarkeitsdatum gilt als Maß der Qualität. Auch nach dem Ablauf des Datums sind die Lebensmittel meistens ohne Bedenken zum Verzehr geeignet. Jedoch kann hier der Geschmack, die Textur oder der Geruch abweichen.
  • Beim Verbrauchsdatum geht es dagegen um die Sicherheit. Nach Ablauf des Datums ist der Verzehr nicht mehr gesichert und birgt Risiken für die menschliche Gesundheit. Dies gilt vor allem für leicht verderbliche Lebensmittel, wie beispielsweise Hackfleisch. Die Lebensmittelverpackungen sind gekennzeichnet mit: „verbrauchen bis…“.

Quelle:

  1. BMEL. Initiative „Zu gut für die Tonne“. Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. https://www.bmel.de/DE/Ernaehrung/ZuGutFuerDieTonne/_Texte/Mindesthaltbarkeit_kein_Verfallsdatum.html [Stand 07/2019]
  • Tiefgekühlte Produkte haben einen vergleichbaren Vitamingehalt und gelegentlich sogar einen höheren als frische Produkte. Grund dafür ist, dass tiefgekühltes Obst- und Gemüse reif geerntet und direkt danach schockgefrostet wird.
  • Frisches Obst und Gemüse muss häufig noch einen längeren Transport überstehen, bis dieses bei uns im Supermarkt landet. Es kann also eventuell schon älter sein.
  • Tiefgekühltes Obst und Gemüse sind also zur Vitaminversorgung auch sehr gut geeignet.

Quelle:

A.Bouzari, D. Holstege und D.M. Barrett. Vitamin retention in eight fruits and vegetables: a comparison of refrigerated and frozen storage. J. Agric Food Chem. 63(3):957-62, 2015 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25526594

  • Gemüsekonserven werden bei der Herstellung wiederholt erhitzt, wodurch der Vitamingehalt vermindert wird.
  • Frische oder tiefgekühlte Lebensmittel haben beim Vitamingehalt also die Nase vorn, aber Konserven enthalten auch noch viele wertvolle Inhaltsstoffe.
  • Ein großer Vorteil von Konserven ist die lange Haltbarkeit bei Zimmertemperatur. Um den Nährstoffgehalt Ihrer Mahlzeit aufzupeppen, können Sie diese auch noch mit frischem Gemüse ergänzen.

Quelle:

J. Pulg. Dosenfutter: Wie steht es um die Vitamine? Lebensmittel dürfen auch mal aus der Konserve kommen. Bundeszentrum für Ernährung https://www.bzfe.de/inhalt/dosenfutter-wie-steht-es-um-die-vitamine-31939.html [Stand: 03/2018]

Quellenangaben

  1. Public Health Agency of Canada. Covid-19 – Be prepared. https://www.canada.ca/en/public-health/services/publications/diseases-conditions/covid-19-be-prepared.html [letztes Update: 03/2020]
  2. J. Onopa. Preparing for a Coronavirus Quarantine. PennState Extension https://extension.psu.edu/preparing-for-a-coronavirus-quarantine [letztes Update: 03/2020]
  3. K. Brouwers. Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen. Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BKK), 6. Auflage, 2018

Erstellt am: 17. April 2020
Nächste geplante Aktualisierung: 2023

Autorin: Carina Eckhardt, M.Sc. Diätologin
Recherche, Qualitätssicherung und Inhaltliche Freigabe: Nicole Erickson, M.Sc. Ernährungswissenschaftlerin, Diätassistentin
Redaktion und didaktische Überarbeitung: Sandra Neubauer, Anne Blumers