Erste Schritte
Hier haben wir für Sie die wichtigsten Grundlagen zur Ernährung bei Krebs und erste kompakte Tipps zusammengestellt.
Wir stehen Krebspatient:innen beim Thema Ernährung zur Seite.
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Kraftquelle und Seelenwärmer – Was kann Ernährung bei Krebs bewirken?
Ernährung sollte von nun an vor allem eines für Sie sein: eine Freundin, die Ihnen auf dem anstrengenden und oft auch fordernden Weg durch die Erkrankung zur Seite steht, die Ihrem Körper und Ihrer Seele Kraft spendet. Auf keinen Fall sollte sie ein weiterer Stressfaktor oder gar ein Feind sein, der Ihnen Schuldgefühle macht und Sie unter Druck setzt. Sie haben mit der Krankheit Krebs bereits genug zu tun!
Doch was kann Ernährung nun konkret?
Das Hauptziel von Ernährung bei Krebs ist:
- Ihren Körper mit ausreichend Energie und Nährstoffen zu versorgen,
- Gewichtsverlust und Mangelernährung vorzubeugen,
- Beschwerden zu lindern und
- Ihre Lebensqualität zu verbessern.
Wichtig: Ein bestehender Tumor kann durch Ernährung nicht direkt beeinflusst oder geheilt werden.
Ernährung kann aber in jeder Phase der Erkrankung dazu beitragen, die Gesamtsituation Ihres Körpers und damit die Wirkung Ihrer medizinischen Therapien zu verbessern!
Durch eine angepasste Ernährung können Sie viel erreichen:
- Sie haben bessere Therapievoraussetzungen,
- Sie leiden weniger an Nebenwirkungen,
- Ihr Immunsystem kann besser arbeiten,
- Sie haben mehr Kraft und Energie,
- und Sie verbringen weniger Zeit im Krankenhaus.
Mindestens genauso wichtig ist jedoch noch etwas anderes: Essen kann Freude und Trost spenden und verbindet mit lieben Menschen.
Was soll ich während einer Krebserkrankung essen?
Wenn Sie Krebs haben, gelten für Sie andere Ernährungsempfehlungen als in der Prävention.
Wie wir uns langfristig (über Jahre und Jahrzehnte) ernähren, kann sich auf die Entstehung mancher Krebsarten und anderer Krankheiten auswirken. Doch sobald eine Tumorerkrankung besteht, können Sie mit der Wahl bestimmter Lebensmittel oder dem Verzicht auf ganze Nahrungsmittelgruppen keinen direkten Einfluss auf das Tumorwachstum nehmen. Was Sie jetzt essen, lässt den Tumor weder wachsen noch schrumpfen!
Was Sie essen sollen, richtet sich jetzt nach Ihrer ganz individuellen Situation: danach, ob Sie ungewollt Gewicht verlieren oder zunehmen und nach Ihren momentanen Beschwerden.
Es gilt jetzt: Was Ihr Körper gerade braucht und verträgt, ist „gesund“!
Das kann auch mal das genaue Gegenteil von dem sein, was allgemein als gesund gilt. Lassen Sie sich davon nicht verunsichern!
Worauf kommt es jetzt an?
1. Halten Sie Ihr Gewicht stabil.
Ihr Körper braucht jetzt seine ganze Kraft. Deshalb ist es wichtig, dass Sie Ihr Gewicht halten und keine Kraft verlieren. → Mehr erfahren: Warum ein stabiles Gewicht so wichtig ist.
2. Essen Sie ausreichend Eiweiß.
Während der Erkrankung braucht Ihr Körper mehr Eiweiß. Es ist der Baustoff für alle Körper- und Immunzellen. Ein Eiweißmangel führt zu Muskelabbau und einem schwächeren Immunsystem.
→ Mehr erfahren: Wie Eiweiß Ihrem Körper hilft, stark zu bleiben.
3. Essen Sie, was Sie vertragen…
… und was Ihre aktuellen Beschwerden lindert. Was Sie essen sollen, richtet sich jetzt nach Ihrer ganz individuellen Situation. Das kann sich immer wieder ändern und kann auch mal das Gegenteil davon sein, was allgemein als gesund gilt. → Konkrete Empfehlungen je nach Beschwerde finden Sie oben im Menüpunkt “Beschwerden lindern”.
4. Es gibt keine Verbote und keine Wundermittel!
Lassen Sie sich beim Essen nicht verrückt machen. Was Sie jetzt essen, lässt den Tumor weder schrumpfen noch wachsen.
5. Falls Sie keine Beschwerden haben:
Essen Sie bunt und abwechslungsreich. Essen Sie, was Ihnen schmeckt und Ihrem Körper und Ihrer Seele Kraft spendet.
6. Holen Sie sich professionelle Unterstützung, wenn es schwierig wird.
Ihre Ärztin oder Ihr Arzt kann Ihnen Zusatznahrung verschreiben. Diätassistent:innen, Ernährungswissenschaftler:innen, Ökotropholog:innen und Ernährungsmediziner:innen können Sie kompetent beraten.
→ Mehr erfahren: Wie Trinknahrung Sie unterstützen kann.
→ Mehr erfahren: So finden Sie kompetente Ernährungstherapie.
7. Vermeiden Sie Wechselwirkungen zwischen Lebensmitteln und Ihren Medikamenten.
Lassen Sie sich zur konkreten Einnahme von Ihren Ärzt:innen oder Apotheker:innen beraten. Vergessen Sie nicht, diesen auch alle Nahrungsergänzungsmittel mitzuteilen, die Sie einnehmen.
→ Mehr erfahren: So nehmen Sie Medikamente richtig ein.
→ Mehr erfahren: So vermeiden Sie Wechselwirkungen.
8. Bewegen Sie sich.
→ Mehr erfahren: Wie Sie mit Bewegung Muskelabbau entgegenwirken können.
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Disclaimer: Bitte beachten Sie, dass die Tipps keine persönliche Beratung mit einer staatlich anerkannten Ernährungsfachkraft ersetzen. Viele unserer Empfehlungen basieren auf Erfahrungswerten aus dem Klinikalltag, da die einzelnen Empfehlungen noch kaum in wissenschaftlichen Studien überprüft wurden. Da jeder Mensch individuell ist, sollten Sie testen, was Ihnen bekommt und welche Tipps für Sie in Ihrer Situation hilfreich sind.
Außerdem sollten Sie Ihr medizinisches Team immer über Ihre Maßnahmen auf dem Laufenden halten.
Copyright © 2024 Eat What You Need e.V.
Aktualisiert am: 21. Januar 2025
Nächste geplante Aktualisierung: 2027
Autorin: Carina Eckhardt, M.Sc. Diätologin
Recherche, Qualitätssicherung und Inhaltliche Freigabe: Nicole Erickson, M.Sc. Ernährungswissenschaftlerin, Diätassistentin
Redaktion und didaktische Überarbeitung: Sandra Neubauer, Anne Blumers