Krebsprävention vs. Ernährung bei Krebs

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Beim Thema Ernährung und Krebs müssen wir zwei Dinge klar unterscheiden:

1. Ernährung zur Vorbeugung von Krebs (Prävention) bzw. Ernährung nach abgeschlossener Therapie (Rezidiv-Prävention)

2. Ernährung bei Krebs (wenn man bereits erkrankt ist)

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1. Ernährung zur Vorbeugung von Krebs (Prävention)

Wie wir uns langfristig ernähren, kann sich auf die Entstehung von manchen Krebsarten und anderen Krankheiten auswirken. Wenn Sie noch nicht an Krebs erkrankt sind, können Sie sich an den Empfehlungen des internationalen World Cancer Research Fund zur Krebsprävention orientieren. Diese entsprechen dem aktuellsten Stand der Wissenschaft. Auch die 10 Regeln zur gesunden Ernährung der DGE sind empfehlenswert.

2. Ernährung bei Krebs (wenn man bereits erkrankt ist)

Wenn Sie Krebs haben, gelten für Sie andere Ernährungsempfehlungen als in der Prävention. Darum geht es hier auf was-essen-bei-krebs.de.

Wichtig:

  • Ein bestehender Tumor kann durch Ernährung nicht direkt beeinflusst oder geheilt werden. 
  • Ernährung kann aber in JEDER Phase der Erkrankung dazu beitragen, die Gesamtsituation Ihres Körpers und damit die Wirkung Ihrer medizinischen Therapien zu verbessern.

Hauptziel ist es, Ihren Körper mit ausreichend Energie und Nährstoffen zu versorgen. Dann

  • sind Therapien erfolgreicher,
  • Ihr Immunsystem kann besser arbeiten,
  • Sie fühlen sich wohler
  • und haben mehr Energie.

Die konkreten Ernährungsempfehlungen richten sich jetzt nach Ihrer ganz individuellen Situation: danach, ob Sie ungewollt Gewicht verlieren oder zunehmen und nach Ihren momentanen Beschwerden.

Es gilt jetzt: Was Ihr Körper gerade braucht und verträgt ist “gesund” (machen Sie den Selbsttest).

Das kann auch mal das genaue Gegenteil davon sein, was allgemein als gesund gilt. Lassen Sie sich davon nicht verunsichern!

Ein paar Beispiele:

Kalorienreiche Lebensmittel
Zur Prävention: von kalorienreichen Lebensmitteln soll man nicht zu viel essen, weil sie Übergewicht fördern können.
Bei Krebs: Für Patienten, die ungewollt abnehmen, ist jede Kalorie wichtig. Sonst fehlt die notwendige Energie und Muskelkraft. Im Kampf gegen die Mangelernährung sind jetzt also auch kalorienreiche Lebensmittel wertvolle Energielieferanten.

Körpergewicht
Zur Prävention: Es wird empfohlen, das Körpergewicht im Normalbereich (BMI von 18,5 bis 24,9) zu halten.
Bei Krebs: Jetzt gilt: halten Sie Ihr Körpergewicht stabil – auch wenn Sie übergewichtig sind. Ihr Körper braucht seine ganze Kraft.

Obst, Gemüse, Vollkorn
Zur Prävention: Man soll viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukte essen.
Bei Krebs: Viele Medikamente und Therapien schädigen den Darm. Bei Verdauungsbeschwerden können Rohkost und Vollkorn oft nicht mehr verdaut werden und verursachen Probleme. Jetzt ist das gut, was der Körper gut verträgt: zum Beispiel gut gekochtes, weiches Gemüse und Weißbrot.

3. Ernährung nach abgeschlossener Therapie (Rezidiv-Verhinderung)

Nachdem Sie Ihre Krebstherapie abgeschlossen haben und auch an keinen Beschwerden beim Essen oder mit der Verdauung mehr leiden, gelten wieder die Empfehlungen zur Krebsprävention, um das Risiko eines Rezidivs oder einer neuen Krebserkrankung zu verringern.

World Cancer Research Fund/American Institute for Cancer Research. Diet, Nutrition, Physical Activity and Cancer: a Global Perspective. Continuous Update Project Report 2018.

H. Bertz und G. Zürcher. Ernährung in der Onkologie: Grundlagen und klinische Praxis, Schattauer GmbH, Stuttgart, 2014.

N. Erickson, N. Schaller, A.P. Berling-Ernst, H. Bertz. Ernährungspraxis Onkologie, Schattauer GmbH, Stuttgart, 2017.

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Aktualisiert am: 21. Juli 2022
Nächste geplante Aktualisierung: 2025

Autorin: Carina Eckhardt, M.Sc. Diätologin
Recherche, Qualitätssicherung und Inhaltliche Freigabe: Nicole Erickson, M.Sc. Ernährungswissenschaftlerin, Diätassistentin
Redaktion und didaktische Überarbeitung: Sandra Neubauer, Anne Blumers