Karottensuppe nach Moro

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Bewährtes Heilmittel seit 1908

Diese Karottensuppe hat zu Beginn des 20. Jahrhunderts vermutlich vielen Kindern das Leben gerettet. Bevor Antibiotika entdeckt wurden, war Durchfall eine der häufigsten Todesursachen bei Kindern. Der Kinderarzt Ernst Moro suchte deshalb nach einem wirksamen Hausmittel gegen Durchfall. Die hier vorgestellte Karottensuppe war die Lösung: mit ihrer Hilfe gelang es ihm, ab 1908 die Zahl der Todesfälle aufgrund von Durchfallerkrankungen in der Heidelberger Kinderklinik deutlich zu senken.

Die Moro’sche Karottensuppe gehörte dann lange zum Standard auf pädiatrischen Stationen – bis sie mit dem Aufkommen von Antibiotika fast komplett in Vergessenheit geriet. Jetzt erlebt das bewährte Heilmittel ein Comeback – auch in der Behandlung von Erwachsenen.

Wie hilft die Karottensuppe gegen Durchfall?

Bakteriell verursachter Durchfall entsteht, indem die Durchfall-Bakterien an bestimmten Rezeptoren an der Darmwand andocken (nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip). Einmal angedockt können sie sich vermehren und schütten Gifte aus, die das Darmgewebe angreifen. Es entsteht Durchfall.
 
Wie Forscher erst lange nach der Zeit von Ernst Moro herausfanden, stört die Moro’sche Karottensuppe diesen Andock-Prozess: Durch das lange Kochen der Karotten (mindestens 60 Minuten) bilden sich kleine Zuckermoleküle, so genannte Oligosaccharide. Sie sehen den Darmrezeptoren sehr ähnlich. Die Durchfall-Erreger docken nun statt an der Darmwand an diesen Zuckermolekülen an und werden vom Körper ausgeschieden. Die Zahl der Erreger nimmt ab und der Darm kann sich regenerieren. Laut Ärzteblatt sollen sogar EHEC-Patienten von der Karottensuppe nach Moro profitieren. Natürlich nur als Ergänzung zu den vom Arzt verordneten Maßnahmen.

Zusätzlich erhält der Körper durch die Suppe wichtige Mineralstoffe (Elektrolyte) und Flüssigkeit zurück, die er durch den Durchfall verloren hat. Das Betacarotin (Provitamin A) der Möhren ist ebenfalls gut für eine gesunde Darmschleimhaut. Deshalb sorgt die Suppe auch bei nicht-bakteriellem Durchfall für Linderung.

Hier nun das Rezept:

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Karottensuppe nach Moro

Diese Karottensuppe geht auf den Kinderarzt Ernst Moro zurück. Sie lindert besonders bakterielle Durchfälle, da bestimmte Moleküle in der Suppe das Andocken der Durchfallerreger an die Darmschleimhaut verhindern. Zusätzlich gibt die Suppe dem Körper wichtige Mineralstoffe und Flüssigkeit zurück. Das enthaltene Betacarotin (Provitamin A) ist gut für eine gesunde Darmschleimhaut.
Gericht Hauptgericht, Suppe, Vorspeise
Beschwerden Durchfall
Arbeitszeit 15 Minuten
Koch-/Backzeit 1 Stunde
Gesamtzeit 1 Stunde 15 Minuten
Portionen 4

Zutaten

  • 500 g Karotten frisch oder tiefgekühlt
  • 1 Liter Wasser
  • 3 g Salz ≙ca. 1 gestrichener Teelöffel

Anleitung

  • Karotten sparsam schälen und in grobe Stücke schneiden.
  • Zusammen mit 1 Liter Wasser in einen Topf geben. Mindestens eine bis eineinhalb Stunden kochen.
  • Mit dem Mixer pürieren (oder durch ein Sieb streichen)
  • Mit kochendem Wasser wieder auf insgesamt 1 Liter auffüllen.
  • 3 g Salz hinzufügen (ca. 1 gestrichener Teelöffel).

Tipp

Die lange Kochzeit ist sehr wichtig! Nur so können sich die sogenannten Oligosaccharide bilden - kleine Zuckermoleküle, die Durchfallerreger an sich binden und dadurch unschädlich machen. 
5-6 Portionen täglich über den Tag verteilt essen.
Enthaltene 5-am-Tag-Portionen Gemüse pro Portion: ca. 1
Enthaltene 5-am-Tag-Portionen Obst pro Portion: 0
  • Kastner, U. , Glasl, S. , Follrich, B. , Guggenbichler, J. and Jurenitsch, J. (2002), Saure Oligosaccharide als Wirkprinzip von wäßrigen Zubereitungen aus der Karotte in der Prophylaxe und Therapie von gastrointestinalen Infektionen. Wiener Medizinische Wochenschrift, 152: 379-381. doi:10.1046/j.1563-258X.2002.02057.x
  • https://www.spektrum.de/news/das-geheimnis-der-karottensuppe/342291
  • https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/infektionskrankheiten/magen-darminfekte/article/658294/karottensuppe-nach-moro-koennte-ehec-lahmlegen.html

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