Coronavirus: Einkaufs-Empfehlungen für Krebspatienten

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Laut Robert-Koch-Institut erhöht eine Krebserkrankung das Risiko für einen schwereren COVID-19-Krankheitsverlauf.2 Für Krebspatient*innen sind also die empfohlenen Kontaktbeschränkungen besonders wichtig. Wir würden Ihnen deshalb dringend empfehlen, zurzeit nicht mehr selbst einkaufen zu gehen. In diesem Artikel finden Sie deshalb praktische Tipps zur Organisation und Planung ihrer Einkäufe.

(Ausführliche und aktuelle Informationen für Krebspatient*innen zum Thema Corona und Krebs finden Sie beim Krebsinformationsdienst).

Wer kann Einkäufe für mich erledigen?

  • Lassen Sie sich beim Einkauf unterstützen. Und zwar am Besten von einer Person, die nicht mit Ihnen im selben Haushalt wohnt.
  • Rufen Sie bei Ihrem Supermarkt oder Lebensmittelladen an. Viele bieten jetzt auch Lieferdienste.
  • Angehörige, Freunde, Bekannte oder Nachbarn sind auch meistens gerne bereit zu helfen.
  • Freiwilligendienste:
    • Verschiedenste Stellen organisieren derzeit freiwillige Einkaufshelfer. An den meisten Orten melden sich sehr viele Helfer – oft mehr als es Hilfegesuche gibt. Haben Sie also kein schlechtes Gewissen, diese Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Freiwilligen haben Freude am Helfen!
    • Fragen Sie bei Ihrer Stadt- / Gemeindeverwaltung oder Kirchengemeinde nach, ob es lokale Einkaufsdienste gibt.
    • Auch viele Vereine (z.B. Sportvereine, DRK) vor Ort organisieren Hilfsdienste.
    • Die bundesweite Hotline der Malteser vermittelt Einkaufsdienste und Gesprächsangebote vor Ort: Hotline: 0221-9822 9506. Der Service ist kostenfrei. Telefongebühren im Rahmen Ihres Anbieters. Erreichbar von Montag bis Freitag immer von 8.00 bis 18.00 Uhr und Samstag von 8.00 bis 14.00 Uhr
    • Deutschlandweit hilfsbereite Nachbarn, vermittelt auch die Gemeinschaft.Online-Hotline: 07172 9340048. Der Service ist kostenfrei. Telefongebühren im Rahmen Ihres Anbieters.
      Vermittelt werden Helfer direkt aus Ihrer Nachbarschaft, die auf der Plattform https://nebenan.de/ registriert sind und deren Identität auch überprüft wurde.

Was ist bei der Übergabe der Einkäufe zu beachten?

  • Vermeiden Sie Körperkontakt bei der Übergabe der Einkäufe und halten Sie Abstand. Am Besten ist es, wenn der Einkäufer die Wohnung nicht betritt, sondern die Einkäufe vor der Türe abstellt.
  • Klären Sie vorher, wie die Bezahlung funktioniert – bei den organisierten Hilfsangeboten gibt es dafür meistens schon durchdachte Lösungen.
    Nutzen Sie möglichst eine bargeldlose Bezahlmethode (z.B. Überweisung, Paypal etc.).
  • Wenn sich Bargeld nicht vermeiden lässt: informieren Sie den Einkäufer vor dem Einkauf, welche Scheinarten Ihnen zur Bezahlung zur Verfügung stehen. Dann kann der Einkäufer das Restgeld passend mitbringen und z.B. in einem Umschlag zu den Einkäufen dazulegen.
  • Verräumen Sie die Lebensmittel sofort und waschen Sie sich danach mindestens 20 Sekunden lang die Hände.

Was soll ich beachten, wenn ich doch selbst einkaufen gehe?

  • Wenn Sie selbst einkaufen gehen, halten Sie mindestens 1,5 Meter Abstand zu anderen Personen,
  • meiden Sie Stoßzeiten und
  • waschen Sie sich anschließend gut die Hände (mindestens 20 Sekunden lang).

Wie viel soll ich einkaufen (lassen)?

  • Um seltener Einkäufe zu benötigen, macht es Sinn, einen kleinen Vorrat an haltbaren Lebensmitteln anzulegen und für ca 1-2 Wochen vorauszuplanen.1,3
  • Denken Sie zusätzlich an Haushaltsprodukte (z.B. Spülmittel, Waschmittel) und Hygieneartikel.
  • Von benötigten Medikamenten, sollten Sie Vorräte für die nächsten zwei Wochen zu Hause haben. Lassen Sie sich telefonisch von Ihrem Arzt oder Ihrem Apotheker dazu beraten. Viele Apotheken liefern nun auch Medikamente direkt nach Hause.
  • Ein Wochenplan hilft Ihnen bei der Auswahl der Lebensmittel und der Berechnung der Mengen. 

Was soll ich einkaufen?

Diese Frage wird ausführlich im Artikel “Coronavirus: Wie kann ich mich als Krebspatient*in von haltbaren Lebensmitteln gut ernähren?” beantwortet. 

Quellenangaben

  1. Public Health Agency of Canada. Covid-19 – Be prepared. https://www.canada.ca/en/public-health/services/publications/diseases-conditions/covid-19-be-prepared.html [letztes Update: 03/2020]
  2. Robert-Koch-Institut https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Risikogruppen.html
  3. The Associaton of UK Dietitians. COVID-19/Coronavirus-Advice for the General Public. https://www.bda.uk.com/resource/covid-19-corona-virus-advice-for-the-general-public.html?fbclid=IwAR14Pus9HR1Zd88RZTGrTNHAZR3Sjn4400_uzXfFS746v51EjUU6d1bQtkg [letztes Update: 03/2020]
  4. J. Onopa. Preparing for a Coronavirus Quarantine. PennState Extension https://extension.psu.edu/preparing-for-a-coronavirus-quarantine [letztes Update: 03/2020]

Erstellt am: 17. April 2020
Nächste geplante Aktualisierung: 2023

Autorin: Carina Eckhardt, M.Sc. Diätologin
Recherche, Qualitätssicherung und Inhaltliche Freigabe: Nicole Erickson, M.Sc. Ernährungswissenschaftlerin, Diätassistentin
Redaktion und didaktische Überarbeitung: Sandra Neubauer, Anne Blumers

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