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Wieviel brauche ich von welchen Lebensmitteln pro Tag bzw. pro Mahlzeit?

Wie groß sollen eigentlich die Portionen sein, die wir von einzelnen Lebensmittelgruppen zu uns nehmen? Wie viel ist eine Portion Gemüse oder eine Portion Brot?

Dieser Artikel ergänzt unsere Empfehlungen aus dem Beitrag “Wie kann ich mich als Krebspatient*in von haltbaren Lebensmitteln gut ernähren?” um konkrete Mengenempfehlungen. Die Empfehlungen stammen von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.

Hinweis: Diese Angaben sollen lediglich als Orientierung dienen. Sie müssen die Mengen nicht abwiegen. Durch individuelle Faktoren (Ausmaß der körperlichen Bewegung, Alter, Geschlecht, Stoffwechsellage und möglichen Beschwerden, wie z.B. Fieber, Durchfall) kann Ihr persönlicher Bedarf von diesen Mengenangaben auch abweichen.

Versuchen Sie Ihr Körpergewicht bestmöglich stabil zu halten. Dies gibt Ihnen auch einen guten Hinweis, ob Ihre aktuelle Versorgung adäquat ist. Wenden Sie sich bei Fragen an Ihre Ärztin / Ihren Arzt oder eine qualifizierte Ernährungsfachkraft.

LebensmittelgruppeMengen pro Tag/Portion

Getreide, Getreideprodukte, Kartoffeln

Eine Portion Brot entspricht einer fingerdicken Scheibe (ca. 50 g).

Eine Portion Kartoffeln, Nudeln oder Reis entspricht so viel wie in Ihre beiden Hände passt (je nach Beilage ca. 150 – 250 g).

Täglich

  • 4-6 Scheiben (200-300 g) Brot oder
    3-5 Scheiben (150-250 g) Brot und 50-60 g Getreideflocken

Und

  • 1 Portion Kartoffeln (200-250 g) oder
    1 Portion Nudeln (gegart: 200-250 g, roh: 100 g) oder
    1 Portion Reis (gegart 150 – 180 g, roh: 50 – 60 g) oder andere gekochte Beilagen (Couscous, Quinoa, Hirse)

Bevorzugen Sie bei Verträglichkeit Vollkornvarianten. Diese sind besonders geeignet, wenn Sie ungewollt Gewicht zunehmen, da sie lange sättigen. Bei Gewichtsverlust sind wiederum Weißmehlprodukte geeigneter.

Gemüse und Salat

Eine Portion entspricht so viel, wie in beide Hände passt (ca. 125 g)

Täglich

  • Mind. 3 Portionen (400 g) Gemüse =
    300 g gegartes Gemüse und 100 g Rohkost/Salat oder
    200 g gegartes Gemüse und 200 g Rohkost/Salat

Um diese Mengen zu erreichen, planen Sie am besten zu jeder Hauptmahlzeit eine Gemüsebeilage ein.

Wählen Sie bei Verdauungsbeschwerden leicht verdauliche Sorten und verzichten Sie ggf. auf Rohkost.

Obst

Eine Portion entspricht so viel, wie in Ihre beiden Hände passt (ca. 125 g)

Täglich

  • Mind. 2 Portionen (250 g) Obst

1 Portion Obst kann auch durch Trockenobst oder Nüsse (1 Portion je 25 g) oder durch ein Glas Smoothie oder Saft ersetzt werden.

Für eine Gewichtszunahme sind besonders Trockenfrüchte, Nüsse und Smoothies empfehlenswert.
Bei Verdauungsproblemen ist sehr reifes oder gekochtes Obst am besten geeignet.

Milch und Milchprodukte, sowie Milchalternativen

Eine Portion entspricht einem vollen Glas/Becher (ca. 200-250 g)

Täglich

  • 200 – 250 g Milch und Milchprodukte und
  • 2 Scheiben (50-60 g) Käse

Wählen Sie Produkte mit einem hohen Fettgehalt, wenn Sie Gewicht zunehmen möchten. Bei stabilem Gewicht oder einer ungewollten Gewichtszunahme sind normalfette bzw. fettreduzierte Produkte empfehlenswert.

Als Milchalternative ist Sojamilch, aufgrund des hohen Eiweißgehaltes, am besten geeignet.

Fleisch, Wurst, Fisch und Eier

 

Eine Portion Fleisch entspricht Ihrem Handteller (ca. 150 g)

 

Wöchentlich

  • Bis zu 300 – 600 g Fleisch (1 Portion = ca. 150 g) und Wurst (1 Portion = ca. 30g) (Fettgehalt je nach Gewichtsziel auswählen)
  • 1 Portion (80 – 150 g) Seefisch (wie Kabeljau oder Rotbarsch)
  • 1 Portion (70 g) fettreichen Seefisch (wie Lachs, Makrele oder Hering) und
  • Ca. 3 Eier

Hinweis: Es gibt auch sehr gute pflanzliche Eiweißquellen, wie z.B. Hülsenfrüchte (1 Portion gegart = 125 g) und Nüsse (1 Portion = 25 g).

Der Eiweißbedarf ist bei einer Krebserkrankung in der Regel erhöht, wodurch für Sie auch größere Mengen empfehlenswert sein können. Lesen Sie dazu mehr in unserem Text zum Thema Eiweiß.

Öle und Fette

 

Eine Portion entspricht einem Esslöffel (ca. 10 g)

Täglich

  • 10-15 g Öl (z.B. Rapsöl, Olivenöl) und
  • 15-30 g Butter oder Margarine

Ihre Kalorienzufuhr können Sie gut über Öle und Fette beeinflussen. Setzen Sie diese gerne großzügig ein, wenn Sie ungewollt Gewicht verlieren.

Getränke

 

Eine Portion entspricht einem vollen Glas
(ca. 200-250 ml)

Täglich

  • Ca. 1,5 – 2 L Flüssigkeit

Die Auswahl von geeigneten Getränken richtet sich nach Ihrem Gewichtsziel. Wenn Sie keine Probleme damit haben Ihr Gewicht zu halten oder ungewollt zunehmen, sollten Sie energiefreie Getränke auswählen (z.B. Leitungswasser, mildes Mineralwasser, ungesüßter Tee/Kaffee, oder stark verdünnte Saftsschorlen). Bevorzugen Sie für eine Zunahme energiereiche Getränke (z.B. Säfte, Limonaden, Nährbier).

Mehr dazu in unserem Artikel “Wie trinke ich ausreichend bei Krebs?”

Erstellt am: 14. Oktober 2019
Nächste geplante Aktualisierung: 2022

Autorin: Carina Eckhardt, M.Sc. Diätologin
Recherche, Qualitätssicherung und Inhaltliche Freigabe: Nicole Erickson, M.Sc. Ernährungswissenschaftlerin, Diätassistentin
Redaktion und didaktische Überarbeitung: Sandra Neubauer, Anne Blumers

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Kräftig trotz Krebs – Ungewollten Muskel- und Gewichtsverlust vermeiden

Gastbeitrag von Christian Bitzer, M.A. Sportwissenschaft

Wer mit dem Krebs kämpft, kämpft oft auch mit zwei Begleiterscheinungen: ungewolltem Gewichtsverlust und Muskelabbau. Diese können sich negativ auf den Verlauf der Erkrankung auswirken und die Lebensqualität stark einschränken. Doch Sie können mit einfachsten Mitteln selbst dazu beitragen, dass Ihre Muskulatur erhalten bleibt – sogar während einer Chemotherapie. Wie das geht, zeigt Ihnen unser Gastautor und Sporttherapeut Christian Bitzer.

Christian Bitzer, M.A. Sportwissenschaft, ist Sporttherapeut (DVGS) für innere Medizin und Orthopädie sowie für Onkologie und betreibt eine Praxis für Trainingstherapie.

Warum der Körper Muskeln verliert

Viele kennen es vom Freizeit- und Breitensport: Wer nicht trainiert, verliert garantiert Muskeln. Jeden Muskel, der nicht ausreichend bewegt wird, baut der Körper nach und nach zurück. Der Körper macht das im Grunde gut und überlegt: Was nicht gebraucht wird, wird abgebaut. Das spart Nährstoffe.

Das gilt auch und insbesondere während jeder längeren Erkrankung. Wenn man an Krebs leidet ist man aber nicht nur weniger körperlich aktiv, sondern es kommen noch weitere Faktoren hinzu, die einen ungewollten Gewichts- und Muskelverlust begünstigen: Durch Stoffwechselveränderungen braucht der Körper mehr Eiweiß und teilweise auch mehr Kalorien. Gleichzeitig fällt es Krebspatienten oft schwer, ausreichend zu essen. Gewichtsverlust ist die Folge.  Die Muskeln leiden besonders, wenn nicht genug Eiweiß aufgenommen wird. Denn das Eiweiß ist der Hauptbaustoff, aus dem sie bestehen. Wenn nun Bewegungsmangel und Eiweißmangel zusammenkommen, baut der Körper die Muskulatur ab und nutzt das so gewonnene Eiweiß an anderer Stelle. 

Was Sie tun können: Vorsorge ist besser als Nachsorge

Viele denken sich: Wenn ich wieder gesund bin, trainiere ich mir die verlorenen Muskeln einfach wieder an! Das jedoch erweist sich in der Regel als sehr schwierig. Denn es ist sehr viel einfacher, Muskelmasse zu erhalten, als sie wieder zurückzugewinnen. Was einmal verloren ist, kommt nicht so schnell wieder.

Das heißt: Auch und gerade während einer Krebserkrankung und/oder Chemotherapie lohnt es sich immens, etwas für die eigenen Muskeln zu tun. Niemand muss dabei Überforderung fürchten: Es geht nicht um Bodybuilding! Es reicht, dem eigenen Körper mit einigen wenigen Übungen zu sagen, dass seine Muskeln auch weiterhin gebraucht werden. Wer diese Übungen macht, profitiert dauerhaft davon: Der Muskelerhalt bringt nicht nur akut während der Krankheit etwas, sondern auch langfristig, indem er die Leistungsfähigkeit erhält, die Knochen fester macht und das Immunsystem stärkt.

Hinweis: Zusätzlich zu den Bewegungsübungen sollten Sie natürlich ausreichend Energie und Eiweiß aufnehmen. Empfehlungen dazu finden Sie in den Artikeln “Was essen bei Gewichtsverlust und Mangelernährung?” und “Proteine (Eiweiß) bei Krebs“.

Ihr Trainingsprogramm

Um Ihnen die Möglichkeit zu geben, etwas für Ihre Muskeln zu tun habe ich Ihnen hier ein kleines Trainingsprogramm zusammengestellt. Dazu habe ich Übungen ausgewählt, die möglichst viele Muskeln gleichzeitig ansprechen, sodass Sie mit nur drei Übungen die allermeisten Muskeln in Ihrem Körper erreichen. Dadurch sind nur wenige Minuten nötig, um einen Effekt auf den ganzen Körper zu erzielen.
Falls Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Sie nicht bereits von sich aus auf so ein nützliches Muskelprogramm angesprochen hat: Sprechen Sie vor Beginn des Programms mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt und holen Sie deren Okay ein.

Wann Sie nicht trainieren sollten

Bitte beachten Sie, dass es auch Gründe gibt nicht zu trainieren:

  • in den ersten 24 Stunden nach der Chemotherapie
  • bei Fieber und Infekten
  • bei Übelkeit, Erbrechen oder Schwindel
  • bei Blutplättchen unter 10 000
  • bei Kreislaufbeschwerden

Auch wenn Sie sich anderweitig körperlich schlecht fühlen: Machen Sie Trainingspause! 

Doch wenn es „nur“ ein mentales Tief ist, bedenken Sie: Gerade an solchen Tagen fühlen Sie sich mit hoher Wahrscheinlichkeit nach gezielter Bewegung besser und optimistischer. Denn Bewegung wirkt nicht nur auf die Muskeln, sie ist auch ein starkes Anti-Depressivum und verleiht gute Laune und neue Energie.

Übung 1: Kniebeugen

Wählen sie eine der drei Varianten. A ist ganz leicht, B mittelschwer und C für Fortgeschrittene. Alle drei Varianten kräftigen Ihre Oberschenkel, die Gesäßmuskulatur und die untere Hälfte Ihres Rückens.

Variante A: Aufstehen vom Stuhl

Setzen Sie sich auf einen Stuhl – und stehen Sie einfach wieder auf. Wiederholen Sie das so lange, bis Sie eine deutliche Anstrengung spüren. Durch das Gefühl der Anstrengung signalisiert Ihnen Ihr Körper, dass eben durch diese Anstrengung der Muskel erhalten wird.

Wenn Sie Variante A ohne Probleme und größere Anstrengungen mehr als 20 Mal schaffen – gehen Sie zu Variante B.

Variante B: Kniebeuge mit Zusatzgewicht

Nehmen Sie eine Tasche vor die Brust, legen Sie je nach Wahl eine oder mehrere Flaschen Mineralwasser hinein. Die meisten meiner Patient*innen wählen ein Gewicht zwischen 5 und 10 Kilo. Zum Vergleich: Eine normal gefüllte Einkaufstasche, die Sie vom Discounter zum Auto tragen, wiegt schnell mal ihre 10 Kilo und mehr.

Wieder gilt: Machen Sie so viele Wiederholungen, bis Sie eine deutliche Anstrengung verspüren. Gehen Sie dabei nur so tief, bis Ihre Oberschenkel annähernd waagerecht stehen. Wählen Sie Ihr Zusatzgewicht so, dass Sie mindestens zehn Wiederholungen schaffen. Achten Sie darauf, dass Sie bei jeder Kniebeuge den Oberkörper leicht nach vorne neigen, Wirbelsäule aber aufrecht halten, das heißt im leichten, physiologischen Hohlkreuz. Die Knie sollten nicht über die Fußspitzen hinaus geschoben werden – das belastet die Kniescheibe zu sehr. 

Gehen Sie zu Variante C, wenn Sie mit 10 Kilo mehr als 15 Wiederholungen schaffen.

Variante C: Kniebeuge im Ausfallschritt

Halten Sie sich seitlich an einem stabilen Möbelstück (Tisch, Schrankwand, Sofa …) fest. Machen Sie einen großen Schritt nach vorn und gehen Sie in die Kniebeuge. Wiederholen Sie diese Kniebeuge. Achten Sie darauf, dass Ihr Oberkörper sich nur auf und ab bewegt und nicht nach vorne oder hinten (das würde die Knie zu sehr belasten). Sie werden feststellen: Das vordere Bein bekommt gegenüber Variante B jetzt sehr viel mehr Trainingsreiz ab. Machen Sie Wiederholungen bis zur deutlichen Anstrengung – dann wechseln Sie das Bein: das hintere nach vorn und umgekehrt.

Übung 2: Liegestütze

Wieder gilt: Wählen Sie jene der folgenden Varianten, die Ihrer aktuellen Form entspricht. Wenn Sie kürzlich eine Operation im Brustbereich hatten, sprechen Sie vorher mit Ihrem Arzt. Alle drei Varianten kräftigen die Muskeln, die Ihre Arme strecken, Schultern, Brust und ein wenig die Bauchmuskulatur (wenn Ihre Haltung dabei korrekt ist, also die Wirbelsäule weder ins Hohlkreuz noch in den Rundrücken rutscht).

Variante A: Liegestütze an der Wand

Stellen Sie sich mit parallelen Füßen im Abstand von 50 bis 70 Zentimetern vor eine stabile Wand oder eine geschlossene Tür (stellen Sie sicher dass Sie die Türe sich nicht während der Übung öffnen kann). Stützen Sie sich mit beiden Händen auf Schulterhöhe an der Wand ab, die Hände etwas breiter als schulterbreit. Beugen Sie Ihre Arme, bis Ihre Stirn fast die Wand berührt. Strecken Sie Ihre Arme wieder. Streben Sie 15 Wiederholungen an. Wenn Sie deutlich mehr schaffen, nehmen Sie die Füße weiter weg von der Wand; damit wird die Übung automatisch anspruchsvoller. 

Wenn Sie auch mit gefühlt großem Abstand zur Wand diese Übung mehr als 15 mal ohne Anstrengung meistern, wechseln Sie zu Variante B.

Variante B: Liegestütze am Tisch

Stellen Sie sicher, dass der Tisch stabil steht und nicht wegrutschen kann. Stützen Sie sich mit den Händen auf der Tischkante ab. Ihre Füße sollten so weit vom Tisch entfernt stehen dass ein Winkel von etwa 45 Grad zwischen den Beinen und dem Boden entsteht. Ihr Körper sollte eine Linie bilden und Ihr Gesäß weder nach oben noch nach unten ausweichen. Wieder sind die Hände etwas mehr als schulterbreit abgestützt. 

Wenn Sie auf diese Weise mehr als 15 Wiederholungen schaffen, gehen Sie zu Variante C.

Variante C: Liegestütze auf den Knien

Knien Sie auf den Boden und nehmen Sie die Hände unter den Schultern zum Boden, etwas mehr als schulterbreit. Wenn nötig, unterlegen Sie Ihre Knie mit einem Handtuch. Halten Sie den Rücken gerade (kein Hohlkreuz oder Rundrücken) und machen Sie Ihre Wiederholungen. 

Sollten Sie mehr als 20 Wiederholungen schaffen, wechseln Sie zur nächsten Variante.

Variante D: Klassischer Liegestütz

Machen Sie ganz normale Liegestütze. Fangen Sie mit wenigen Wiederholungen an und steigern Sie sich von Woche zu Woche.

Übung 3: Aufrechtes Rudern

Diese Übung kräftigt Schultern, Bizeps und Nackenmuskulatur. Kraftsportler nennen sie „Die Herkules-Übung“, weil sie so viele Muskeln gleichzeitig erreicht und dadurch so viel Kraft verleiht. Diesen Effekt machen wir uns jetzt ebenfalls zunutze.

Stehen Sie aufrecht, Beine schulterbreit, halten Sie eine Tasche mit Zusatzgewichten in den Händen. Wählen Sie ein Gewicht zwischen 3 und 5 Kilo, um die korrekte Bewegungsausführung zu erlernen. Wenn Sie viel Kraft haben, können Sie auch mehr Gewicht verwenden. Halten Sie die Tasche mit gestreckten Armen vor dem Körper, die Hände liegen auf den Oberschenkeln, Handflächen zeigen zum Körper. Ziehen Sie jetzt die Tasche nach oben, die Ellbogen gehen dabei nach außen oben. Wichtig: Nehmen Sie die Ellbogen nur bis zu den Schultern hoch, nicht höher. Heben Sie die Tasche so weit an, dass Ihre Hände nur bis zur Unterkante des Schlüsselbeins reichen ( wenn man höher geht kann das Ihre Schultern zu sehr belasten). Bei dieser Übung benötigen wir keine Zusatzvarianten, die Schwierigkeit steuert sich über das Gewicht.

Wenn Sie die Übung 15 Mal ohne große Anstrengung schaffen, legen Sie eine weitere Flasche Mineralwasser in die Tasche.

Hinweis: Falls Sie vor kurzem zum Beispiel an der Brust operiert wurden und ein Arm in der Bewegung eingeschränkt ist, können Sie diese Übung auch einarmig machen.

Wie oft sollten Sie trainieren?

Am besten alle zwei Tage, damit Ihr Körper sich dazwischen erholen kann. Wenn Sie sehr motiviert sind, können Sie gerne auch täglich trainieren – außer Sie bekommen Muskelkater. An Tagen mit Muskelkater machen Sie trainingsfrei und zum Beispiel einen schönen Spaziergang, gehen schwimmen, radeln oder machen eine andere Bewegung, die Ihnen guttut und Freude bereitet. Jede Bewegung hilft und stärkt. Alle Bewegungen, die Ihnen Spaß machen und keine Verletzungsgefahr mit sich bringen, sind gut.

Trainingserfolg

Wenn Sie Ihre Trainingserfolge schwarz auf weiß sehen wollen, können Sie Ihre erreichten Wiederholungen und das Zusatzgewicht in einem Trainingstagebuch oder auf dem Smartphone notieren. Wenn meine Patient*innen üben, stelle ich immer wieder fest: Wer einfach nur drauflos trainiert und nicht dokumentiert, tut zwar auch schon etwas für sich, doch wer strukturiert trainiert und dokumentiert, was er und sie an jedem Trainingstag an Gewicht und Wiederholungen erreicht hat, erzielt deutlich größere Erfolge. Dafür lohnt es sich doch! 

Lust auf mehr?

Manchmal finden Patient*innen so viel Spaß, Gefallen und Nutzen an diesem kleinen Kompakt-Programm, dass sie mehr wünschen. Dann lohnt es sich, wenn Sie sich von einem Sporttherapeuten einen auf ihre persönlichen Wünsche und Bedürfnisse abgestimmten individuellen Trainingsplan erstellen lassen. 

Wenn Sie bei sich vor Ort keinen passenden Therapeuten finden,  erreichen Sie mich unter Bitzer-Sporttherapie.de. Ich unterstütze Sie gerne auch telefonisch.

Weiterführende Links zum Thema Bewegung

Auf was-essen-bei-krebs.de:

Extern:

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Grillen: abwechslungsreich und schadstoffarm genießen

Grillen verbindet Geselligkeit, Spaß und leckeres Essen. Zudem ist Grillen eine sehr nährstoffschonende Zubereitungsart. Es treten weniger Veränderungen der Nährstoffe auf als z.B. beim Kochen, Braten oder Schmoren.1 Allerdings können beim Grillen auch Schadstoffe entstehen und es gehört nicht alles auf den Grill, was schmeckt. Was es zu beachten gibt, erfahren Sie in diesem Artikel.

Inhaltsverzeichnis

Grillen: bunt, vielfältig und ausgewogen

Beim Grillen gibt es besonders viele Möglichkeiten, sich lecker und vielfältig zu ernähren! Eine ausgewogene Grillmahlzeit gibt Ihrem Körper alles, was er braucht. Auf jeden Fall mit dabei sein sollten eine Eiweißquelle und reichlich Salat und Gemüse. 

Das braucht Ihr Körper täglich:

  • Energie (ausreichend Kalorien): für ein stabiles Gewicht,
  • Eiweiß: besonders wichtig während einer Krebserkrankung (siehe Artikel zum Thema Eiweiß)
  • Vitamine und Mineralstoffe: durch reichlich Gemüse/Salat (min. 400 g am Tag) und Obst (min. 200 g am Tag).

Hinweis: Röstprodukte sind schwer verdaulich. Doch auch bei Verdauungsbeschwerden (z.B. Durchfall, Blähungen) brauchen Sie nicht aufs Grillen zu verzichten. In diesem Fall ist es besser, Grillgut einzuwickeln und auf dem Grill schonend zu garen.

Vielseitige Grillgüter

Fleisch

  • Fleisch ist das beliebteste Grillgut in Deutschland. Vor allem Schwein, gefolgt von Geflügel und Rind landen bei uns am häufigsten auf den Grill.2
  • Fleischstücke, die nur leicht mit Fett durchzogen sind, eignen sich besonders gut zum Grillen, weil von ihnen weniger Fett in die Glut tropft und dadurch weniger Schadstoffe durch verbrennendes Fett entstehen. Gut geeignet sind z.B. Schweinefilet, Schweineschnitzel, Rindersteaks, Hähnchenbrust, Putenschnitzel, Lammkotelett. Grillwürste und Fleischspieße.3
  • Wenn Sie fettreiches Fleisch, wie z.B. Schweinesteaks oder Bauchspeck, grillen, nutzen Sie am besten eine Grillschale, um das Abtropfen von Fett in die Glut zu verhindern.

Es gibt auch Fleisch- und Fleischwaren, die NICHT auf den Grill sollten:

  • Geräuchertes enthält bereits Verbrennungsschadstoffe aus dem Rauch, die beim Grillen noch weiter erhöht werden.
  • Bei gepökelten Lebensmittel können durch die hohe Hitzeeinwirkung aus Nitritpökelsalz und Eiweiß sogenannte Nitrosamine gebildet werden, die als krebserregend gelten. Man sollte daher gepökeltes, wie Wiener Würstchen, Leberkäse, Bockwürste und Kasseler nicht grillen. Alternativ eignen sich z.B. Brat- oder Grillwürstchen – diese werden ohne Pökelsalz hergestellt.3,4
    Hinweis: Nitritpökelsalz muss bei verpackten Lebensmitteln in der Zutatenliste angegeben sein.

Fisch

  • Bei Fisch sollte jener mit festem Fleisch bevorzugt werden, z.B. Lachs, Makrele, Forelle oder Thunfisch.
  • Bei Fisch mit einem weichen Fleisch am besten ein Fischgitter verwenden oder ihn in diverse Blätter oder Backpapier einwickeln, damit er nicht zerfällt (siehe unten). 15

Vegetarische Eiweißlieferanten

  • Erfreuen sich zunehmender Beliebtheit und sind eine gute Alternative oder Ergänzung zu Fleisch und Fisch.
  • Probieren Sie z.B. eingelegten Schafskäse, Grillkäse, Halloumi, Tofu oder auch vegetarische Grillwürste.

Gemüse

  • Gemüse auf dem Grill sorgt für Abwechslung, steigert das Geschmackserlebnis und versorgt Ihren Körper mit wichtigen Nährstoffen.
  • Der Kreativität und dem Genuss sind keine Grenzen gesetzt: z.B. Halloumi-Paprika-Spieße, mit Schafskäse gefüllte Fleischtomaten oder Riesenpilze, gegrillte Maiskolben oder Tofu-Zucchini-Spieße mit Erdnusssauce, Champignons mit Frischkäse gefüllt…
  • Aber auch einfach so auf dem Grill, vielleicht mit ein bisschen Öl und Gewürzen eingerieben, wird Gemüse lecker. Dafür eignen sich fast alle Gemüsesorten. Besonders beliebt: Zucchini, Aubergine, Champignons, Paprika, Maiskolben, grüner Spargel, Tomaten, Zwiebeln.

Beilagen

  • Beilagen sollten keinesfalls bei einer ausgewogenen Grillmahlzeit fehlen. Verschiedene Salate eignen sich besonders gut und können auch gut vorbereitet werden: z.B. griechischer Salat, Nudelsalat, Kartoffel-Gurken-Salat mit Sauerrahmdressing, Couscoussalat, Bohnensalat (bei Verträglichkeit).
  • Zudem erfreuen sich Rosmarinkartoffel oder Brot mit Kräuterbutter großer Beliebtheit.

Dips und Saucen

  • Grillsaucen und Dips runden den Geschmack des Grillguts ab oder können zu gekochten Kartoffeln oder Mais gereicht werden. Der Vielfalt sind dabei keine Grenzen gesetzt: von der klassischen Barbecue-Sauce bis hin zur Currysauce; Joghurt-Kräuter-Sauce, Tsatsiki, Guacamole und selbstgemachter Kräuterbutter.
  • Hinweis: Bei Sodbrennen oder Verdauungsproblemen sollten milde Saucen bevorzugt werden (nicht scharf oder fett und ohne Zwiebel oder Knoblauch). Hier wäre insbesondere eine Joghurt-Kräuter-Sauce empfehlenswert. Dazu einfach 200 g Joghurt mit Petersilie, Thymian, Basilikum oder anderen Kräutern verrühren und mit Salz und ggf. einem Schuss Ahornsirup abschmecken.

Dessert

  • Als süßer Abschluss eignen sich zum Beispiel gegrillte Obstspieße (mit Äpfel, Birnen, Erdbeeren und Pfirsiche), die vor dem Grillen mit etwas Zucker bestreut werden. Ein wahrer Genuss ist auch eine gegrillte Ananasscheibe, die mit Vanilleeis serviert wird, oder eine gegrillte Banane (mit Schale auf dem Grill), die vor dem Verzehr mit Zimt und Ahornsirup verfeinert wird (oder vor dem Grillen mit Schokostückchen gespickt wird).
  • Tiramisu oder Sahnetorten, die eine gute Kühlung benötigen, sind bei warmen Grillabende nicht geeignet, da sie rasch verderben.

Schadstoffe vermeiden

Welche Schadstoffe können beim Grillen entstehen?

Röst- und Aromastoffe verleihen den besonderen Geschmack beim Grillen über Holzkohle, doch leider können beim Grillen auch krebserregende Schadstoffe entstehen: heterozyklische aromatische Amine (HAA) und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK).

  • HAAs entstehen an der Oberfläche von Fleisch und Fisch, wenn diese stark erhitzt werden (ab 130° C): je länger und stärker erhitzt wird und je dunkler das Fleisch wird, desto mehr HAAs bilden sich.
  • PAKs entstehen im Kontakt mit offenen Flammen oder Rauch – besonders, wenn beim Grillen Fett oder Marinade in die Glut tropft.

In Tierversuchen wurden HAAs und PAKs als krebserregend nachgewiesen. Die durchschnittliche tägliche Aufnahme einer westlichen Ernährung liegt viel niedriger als jene, die in den Tierversuchen verwendet wurde. Allerdings wird vermutet, dass Personen mit Vorliebe für stark gegrilltes und gebratenes Fleisch, so hohe Dosen dieser Schadstoffe aufnehmen, dass ihr Risiko für Kolon- und Brustkrebs erhöht ist.11

Hinweis: Das bedeutet nicht, dass ein bereits bestehender Tumor durch den Verzehr von Grillgut schneller wächst.

Was kann ich tun, um möglichst wenig von diesen Schadstoffen aufzunehmen?

  • Verzehren Sie gegrillte Speisen nur gelegentlich. Lt. der deutschen Krebsgesellschaft wird empfohlen nicht häufiger als ein- bis zweimal pro Woche gegrilltes Fleisch zu konsumieren.12
  • Grillen Sie das Grillgut nicht zu dunkel. Umso verkohlter das Grillgut ist, desto mehr Schadstoffe sind enthalten.4
  • Schneiden sie verbrannte Stellen großzügig weg.5
  • Legen Sie keine gepökelten oder geräucherten Fleisch- und Wurstwaren auf den Grill – dabei entstehen krebserregende Nitrosamine.3
  • Verwenden Sie bei sehr fettreichem Fleisch geeignete Grillschalen, um das Abtropfen von Fett zu vermeiden.13
  • Marinieren Sie Ihr Grillgut mit vielen Kräutern und tupfen Sie vor dem Grillen überschüssige Marinade ab.8
  • Verwenden sie alternativ zum Holzkohlegrill besser Elektro- oder Gasgrillgeräte oder Holzkohlegrills mit seitlicher Feuerstelle, damit das Fett nicht in die Glut tropfen kann.
  • Wenn Sie einen Holzkohlegrill verwenden, lassen Sie die Holzkohle immer gut durchglühen, so dass sie nicht mehr brennt. Dann entstehen weniger PAKs.12
  • Grillen Sie das Fleisch besonders auf dem Holzkohlegrill nur kurz und heiß an und lassen Sie es am kühleren Rand langsam indirekt fertig garen.16
  • Grillen Sie immer nur im Freien.14

Marinade – schmeckt nicht nur gut, sondern vermindert auch die Schadstoffbildung

  • Marinade sorgt für einen würzigen Geschmack und verhindert das Austrocknen des Grillguts.
  • Im Idealfall wird die Marinade selbst hergestellt, da bei fertig marinierten Fleischstücken die Qualität des Fleisches (hinsichtlich Farbe und Marmorierung) nicht mehr so gut beurteilt werden kann.
  • Verwenden Sie großzügig Kräuter, Gewürze und Knoblauch (bei Verträglichkeit) in Ihrer Marinade! Diese Zutaten sorgen dafür, dass beim Grillen deutlich weniger krebserregende Stoffe entstehen (heterozyklische aromatische Amine, kurz HAA) – und zwar je nach Zusammensetzung der Marinade 50 bis 88% weniger 6,7!
  • Geben Sie besonders bei Geflügelfleisch auch etwas Zucker in die Marinade. Dadurch entstehen bei der Bräunung des Fleischs ebenfalls weniger HAAs.16
  • Fleisch, Fisch, Gemüse oder andere Grillgüter am besten einige Stunden vor dem Grillen marinieren und im Kühlschrank durchziehen lassen. Gesalzen werden sollte das Grillgut, wenn dann, erst nach dem Grillen, da Salz das Fleisch austrocknen kann.2
  • Wichtig ist, vor dem Grillen die ölhaltige Kräutermarinade vom Grillgut etwas abzutupfen, damit das überschüssige Fett nicht ins Feuer tropft.8 Die verbrennende Marinade erzeugt sonst selbst wieder Schadstoffe – und zwar polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Mehr dazu später.

Grundbestandteile für eine selbst hergestellte Marinade sind:2

  • Hitzebeständiges Speiseöl (z.B. Rapsöl oder Erdnussöl)
  • Essig, Zitronensaft oder Buttermilch (machen das Fleisch zart)
  • Gewürze (z.B. Pfeffer, Paprikapulver, Knoblauch, Zwiebel, Ingwer, Kreuzkümmel)
  • Kräuter (z.B. Rosmarin, Thymian, Salbei, Basilikum, Oregano) )
  • Optional: Senf, Chili- oder Sojasauce, Currypaste, etwas Zucker oder Honig

Alternativ können auch trockene Marinaden (sogenannte Rubs, bestehend aus einer Zucker-Salz-Kräuter-Gewürzmischung zu den Anteilen 5-3-1-1) verwendet werden.17 Mit diesen reibt man das Fleisch oder andere Grillgüter wenige Minuten vor dem Grillen ein.

Pdf: Rezepte für schmackhafte Marinaden und Rubs.

Alternativen zu Aluminiumschalen

  • Aluminiumschalen werden gerne beim Grillen eingesetzt, um das Abtropfen von Fett in die Glut und somit die Entstehung von krebserregenden Substanzen zu verhindern. Sie sind jedoch nur bedingt geeignet.
  • Durch Salz und Säure aus Marinaden, Tomaten oder Schafskäse, kann sich Aluminium lösen und in das Grillgut übergehen.
  • Die Aufnahme von Aluminium ist mit verschiedenen gesundheitlichen Risiken verbunden (z.B. Schädigungen des Nervensystems, Niere und Knochen) und sollte daher bestmöglich vermieden werden.
  • Aluminiumschalen oder Alufolie sollte daher nur eingesetzt werden, wenn das Grillgut erst nach dem Grillen mariniert oder gesalzen wird.1,5 Und das kann Geschmackseinbußen bedeuten.
  • Dem Bundesinstitut für Risikobewertung zufolge sollten wiederverwendbare Schalen, z.B. aus Edelstahl, bevorzugt werden.9
  • Alternativ dazu sind auch Grillschalen oder kleine Wokschalen aus Gusseisen oder Emaille sehr gut geeignet. Das Erhitzen benötigt zwar etwas mehr Zeit, dafür gelangt kein Aluminium ins Essen und man kann die Schalen wiederverwenden.
  • Fisch oder Gemüse kann auch gut in Backpapier oder speziellem Grillpapier eingepackt werden oder kleine Gemüsestücke als Spieß gegrillt werden.
  • Wer gerne kreativ ist kann zum Einwickeln auch Rhabarber-, Kohl-, Mangold-, und Weinblätter, oder Bananenblätter (aus dem Asia Laden) verwenden. Dazu feste Blätter kurz in heißem Wasser erhitzen und dann das Grillgut darin einwickeln.10

Vorsicht vor krankmachenden Keimen

Salmonellen und andere krankmachende Keime können Lebensmittelinfektionen auslösen. Rohe tierische Lebensmittel stellen dabei ein besonders hohes Risiko dar.

  • Bewahren Sie Ihr Grillgut bis zum Grillen gekühlt auf, damit sich Keime nicht so schnell vermehren können.
  • Rohes Fleisch und Fisch sollte am besten geschlossen und von anderen Lebensmitteln getrennt gelagert werden.14
  • Achten Sie darauf, dass Fleisch und Fisch gut durch sind – so, werden in der Regel alle krankhaften Keime abgetötet. Das Fleisch sollte innen grau und nicht rosa sein und der austretende Fleischsaft sollte klar und farblos sein. Achten Sie bei Geflügel darauf, dass auch das Fleisch, direkt am Knochen gut durchgegart ist.2
  • Vermeiden Sie Kreuzkontaminationen: Verwenden Sie verschiedene Grillzangen oder Gabeln, um die Übertragung von Keimen vom Fleisch oder Marinaden auf fertig gegrilltes Grillgut zu vermeiden. 14
  • Bedenken Sie, dass manche Speisen bei warme Temperaturen besonders schnell verderben. Saucen und Desserts sollten gut gekühlt und erst kurz vor dem Verzehr serviert werden. Auf Speisen mit rohen Eiern (z.B. selbst hergestellte Mayonnaisen, Tiramisu) sollten Sie verzichten.14

Mehr dazu im Artikel  Lebensmittel- und Küchenhygiene.

Quellen

  1. C. Müller. Grillen: Garen in trockener Wärme. Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) https://www.bzfe.de/inhalt/grillen-1578.html
  2. R. Lobitz. Schweinefleich auf dem Grill: Besser selbst marinieren. Bundeszentrum für Ernährung (BZfE), 07/2019 https://www.bzfe.de/inhalt/schweinefleisch-auf-dem-grill-34200.html
  3. C. Müller. Das gehört nicht auf den Grill: Gepökeltes und Geräuchertes nicht geeignet. Bundeszentrum für Ernährung (BZfE), 06/2017 https://www.bzfe.de/inhalt/das-gehoert-nicht-auf-den-grill-30403.html
  4. DGE. Fleisch, Fisch oder Gemüse – So wird Grillen zum gesunden Gesnuss. Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Sektion Mecklenburg-Vorpommern, 07/2018. http://dge-mv.de/html/fleisch-fisch-oder-gemuese-so-wird-grillen-zum-gesunden-genuss/
  5. Presse- und Informationsamt der Bundesregierung. Verbrauchertipps: Gesund und sicher grillen. Die Bundesregierung, 07/2017 https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/gesund-und-sicher-grillen-464786
  6. M. Gibis. Effect of Oil Marinades with Garlic, Onion, and Lemon Juice on the Formation of Heterocyclic Aromatic Amines in Fried Beed Patties. J. Agric. Food Chem. 2007, 55, 10240-10247.
  7. J.S. Smith, F. Ameri and P. Gadgil. Effect of Marinades on the Formation of Heterocyclic Amines in Grilled Beef Steaks. Journal of Food Science, Vol. 73, Nr. 6, 2008
  8. f.eh. Grillen: Kräuter reduzieren Krebsgefahr. Forum.ernährung heute, Verein zur Förderung von Ernährungsinformation, 07/2009 https://www.forum-ernaehrung.at/artikel/detail/news/detail/News/grillen-kraeuter-reduzieren-krebsgefahr/
  9. BfR. Fragen und Antworten zu Aluminium in Lebensmitteln und verbrauchernahen Produkten. Bundesinstitut für Risikobewertung. Letzte Aktualisierung: 12/2019 https://www.bfr.bund.de/cm/343/fragen-und-antworten-zu-aluminium-in-lebensmitteln-und-verbrauchernahen-produkten.pdf
  10. C. Müller. Grillen ohne Alufolie. Blätter und Woks als Alternative. Bundeszentrum für Ernährung (BZfE), 06/2017 https://www.bzfe.de/inhalt/grillen-ohne-alufolie-30338.html
  11. H. Kasper und W. Burghardt. Ernährungsmedizin und Diätetik. Urban & Fischer Verlag, 12. Auflage. 2014
  12. Onko Internetportal. Beim Grillen nichts verkohlen lassen. Deutsche Krebsgesellschaft. Letzte Aktualisierung: 07/2015 https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/bewusst-leben/basis-informationen-krebs-bewusst-leben-ernaehrung/beim-grillen-nich.html
  13. Bechthold A. Grillfleisch richtig zubereiten. Presseinformation: Presse, DGE aus der Wissenschaft, 01/2013 https://www.dge.de/presse/pm/grillfleisch-richtig-zubereiten/
  14. BfR. Ausgewählte Fragen und Antworten zum Grillen. Bundesinstitut für Risikobewertung. Letzte Aktualisierung: 08/2016 https://www.bfr.bund.de/de/ausgewaehlte_fragen_und_antworten_zum_grillen-9484.html
  15. In Form. Grillen – Genuss pur vom Rost. In Form – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung, https://www.in-form.de/wissen/grillen-genuss-pur-vom-rost/
  16. Aerzteblatt.de. Krebserregende Stoffe beim Grillen reduzieren. 07/2015 https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/63433/Krebserregende-Stoffe-beim-Grillen-reduzieren.
  17. BZfE. Sommerzeit – Grillzeit. Bundeszentrum für Ernährung, 05/2017 https://www.bzfe.de/inhalt/sommerzeit-grillzeit-30289.html

Erstellt am: 19. Juni 2020
Nächste geplante Aktualisierung: 2023

Autorin: Carina Eckhardt, M.Sc. Diätologin
Recherche, Qualitätssicherung und Inhaltliche Freigabe: Nicole Erickson, M.Sc. Ernährungswissenschaftlerin, Diätassistentin
Redaktion und didaktische Überarbeitung: Sandra Neubauer, Anne Blumers

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Coronavirus: Einkaufs-Empfehlungen für Krebspatienten

Laut Robert-Koch-Institut erhöht eine Krebserkrankung das Risiko für einen schwereren COVID-19-Krankheitsverlauf.2 Für Krebspatient*innen sind also die empfohlenen Kontaktbeschränkungen besonders wichtig. Wir würden Ihnen deshalb dringend empfehlen, zurzeit nicht mehr selbst einkaufen zu gehen. In diesem Artikel finden Sie deshalb praktische Tipps zur Organisation und Planung ihrer Einkäufe.

(Ausführliche und aktuelle Informationen für Krebspatient*innen zum Thema Corona und Krebs finden Sie beim Krebsinformationsdienst).

Wer kann Einkäufe für mich erledigen?

  • Lassen Sie sich beim Einkauf unterstützen. Und zwar am Besten von einer Person, die nicht mit Ihnen im selben Haushalt wohnt.
  • Rufen Sie bei Ihrem Supermarkt oder Lebensmittelladen an. Viele bieten jetzt auch Lieferdienste.
  • Angehörige, Freunde, Bekannte oder Nachbarn sind auch meistens gerne bereit zu helfen.
  • Freiwilligendienste:
    • Verschiedenste Stellen organisieren derzeit freiwillige Einkaufshelfer. An den meisten Orten melden sich sehr viele Helfer – oft mehr als es Hilfegesuche gibt. Haben Sie also kein schlechtes Gewissen, diese Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Freiwilligen haben Freude am Helfen!
    • Fragen Sie bei Ihrer Stadt- / Gemeindeverwaltung oder Kirchengemeinde nach, ob es lokale Einkaufsdienste gibt.
    • Auch viele Vereine (z.B. Sportvereine, DRK) vor Ort organisieren Hilfsdienste.
    • Die bundesweite Hotline der Malteser vermittelt Einkaufsdienste und Gesprächsangebote vor Ort: Hotline: 0221-9822 9506. Der Service ist kostenfrei. Telefongebühren im Rahmen Ihres Anbieters. Erreichbar von Montag bis Freitag immer von 8.00 bis 18.00 Uhr und Samstag von 8.00 bis 14.00 Uhr
    • Deutschlandweit hilfsbereite Nachbarn, vermittelt auch die Gemeinschaft.Online-Hotline: 07172 9340048. Der Service ist kostenfrei. Telefongebühren im Rahmen Ihres Anbieters.
      Vermittelt werden Helfer direkt aus Ihrer Nachbarschaft, die auf der Plattform https://nebenan.de/ registriert sind und deren Identität auch überprüft wurde.

Was ist bei der Übergabe der Einkäufe zu beachten?

  • Vermeiden Sie Körperkontakt bei der Übergabe der Einkäufe und halten Sie Abstand. Am Besten ist es, wenn der Einkäufer die Wohnung nicht betritt, sondern die Einkäufe vor der Türe abstellt.
  • Klären Sie vorher, wie die Bezahlung funktioniert – bei den organisierten Hilfsangeboten gibt es dafür meistens schon durchdachte Lösungen.
    Nutzen Sie möglichst eine bargeldlose Bezahlmethode (z.B. Überweisung, Paypal etc.).
  • Wenn sich Bargeld nicht vermeiden lässt: informieren Sie den Einkäufer vor dem Einkauf, welche Scheinarten Ihnen zur Bezahlung zur Verfügung stehen. Dann kann der Einkäufer das Restgeld passend mitbringen und z.B. in einem Umschlag zu den Einkäufen dazulegen.
  • Verräumen Sie die Lebensmittel sofort und waschen Sie sich danach mindestens 20 Sekunden lang die Hände.

Was soll ich beachten, wenn ich doch selbst einkaufen gehe?

  • Wenn Sie selbst einkaufen gehen, halten Sie mindestens 1,5 Meter Abstand zu anderen Personen,
  • meiden Sie Stoßzeiten und
  • waschen Sie sich anschließend gut die Hände (mindestens 20 Sekunden lang).

Wie viel soll ich einkaufen (lassen)?

  • Um seltener Einkäufe zu benötigen, macht es Sinn, einen kleinen Vorrat an haltbaren Lebensmitteln anzulegen und für ca 1-2 Wochen vorauszuplanen.1,3
  • Denken Sie zusätzlich an Haushaltsprodukte (z.B. Spülmittel, Waschmittel) und Hygieneartikel.
  • Von benötigten Medikamenten, sollten Sie Vorräte für die nächsten zwei Wochen zu Hause haben. Lassen Sie sich telefonisch von Ihrem Arzt oder Ihrem Apotheker dazu beraten. Viele Apotheken liefern nun auch Medikamente direkt nach Hause.
  • Ein Wochenplan hilft Ihnen bei der Auswahl der Lebensmittel und der Berechnung der Mengen. 

Was soll ich einkaufen?

Diese Frage wird ausführlich im Artikel “Coronavirus: Wie kann ich mich als Krebspatient*in von haltbaren Lebensmitteln gut ernähren?” beantwortet. 

Quellenangaben

  1. Public Health Agency of Canada. Covid-19 – Be prepared. https://www.canada.ca/en/public-health/services/publications/diseases-conditions/covid-19-be-prepared.html [letztes Update: 03/2020]
  2. Robert-Koch-Institut https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Risikogruppen.html
  3. The Associaton of UK Dietitians. COVID-19/Coronavirus-Advice for the General Public. https://www.bda.uk.com/resource/covid-19-corona-virus-advice-for-the-general-public.html?fbclid=IwAR14Pus9HR1Zd88RZTGrTNHAZR3Sjn4400_uzXfFS746v51EjUU6d1bQtkg [letztes Update: 03/2020]
  4. J. Onopa. Preparing for a Coronavirus Quarantine. PennState Extension https://extension.psu.edu/preparing-for-a-coronavirus-quarantine [letztes Update: 03/2020]

Erstellt am: 17. April 2020
Nächste geplante Aktualisierung: 2023

Autorin: Carina Eckhardt, M.Sc. Diätologin
Recherche, Qualitätssicherung und Inhaltliche Freigabe: Nicole Erickson, M.Sc. Ernährungswissenschaftlerin, Diätassistentin
Redaktion und didaktische Überarbeitung: Sandra Neubauer, Anne Blumers

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Wie kann ich meinen Körper auf die Krebstherapie vorbereiten?

Wegen der Covid-19-Pandemie werden derzeit manche Krebstherapien verschoben. Aber auch zu normalen Zeiten kann es vorkommen, dass Sie noch ein paar Wochen oder Monate Wartezeit bis zum Therapiebeginn haben. Dann können Sie die Zeit nutzen, um Ihren Körper möglichst gut auf die Therapie vorzubereiten:

  • Achten Sie auf eine ausreichende Eiweißzufuhr. Davon braucht der Körper während einer Krebserkrankung mehr als sonst und Eiweiß ist auch sehr wichtig für die Funktion des Immunsystems. (Ausführlicher Artikel zum Thema Eiweiß)
  • Behalten Sie Ihr Gewicht im Blick:
    • Wenn Sie in letzter Zeit Gewicht verloren haben oder einen niedrigen BMI haben (untergewichtig sind): Probieren Sie Ihr Gewicht zu halten oder sogar etwas Gewicht aufzubauen. Empfehlungen dafür finden Sie im Artikel “Was essen bei Gewichtsverlust und Mangelernährung?”
    • Wenn Ihr Gewicht normal ist und Ihr Gewicht bisher stabil war: Halten Sie Ihr Gewicht möglichst weiter stabil. Sollten Sie plötzlich ungewollt abnehmen, sehen Sie sich die Empfehlungen zum Thema Gewichtsverlust an.
    • Wenn Sie übergewichtig sind: Versuchen Sie Ihr Gewicht stabil zu halten. Machen Sie keine Diäten! Ihr Körper wird seine ganze Kraft für die Therapie benötigen. Abnehmversuche können Ihren Körper eventuell schwächen, oder zu Nährstoffmangel führen. Gezielt abnehmen sollten Sie deshalb nur, wenn Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Ihnen das empfohlen hat. Wenn Sie sich mehr bewegen und dadurch etwas an Gewicht verlieren ist das in Ordnung!
  • Essen Sie viel Obst und Gemüse (gerne auch tiefgekühlt oder aus Konserven), um Speicher an Vitaminen und Mineralstoffen aufzufüllen.
    • Täglich mind. 3 Portionen (400 g) Gemüse:
      300 g gegartes Gemüse und 100 g Rohkost/Salat oder
      200 g gegartes Gemüse und 200 g Rohkost/Salat
      Bei Verdauungsbeschwerden keine Rohkost.
    • Mind. 2 Portionen (250 g) Obst
      1 Portion Obst kann auch durch Trockenobst oder Nüsse (1 Portion je 25 g) oder durch ein Glas Smoothie oder Saft ersetzt werden.
      Bei Verdauungsproblemen ist sehr reifes oder gekochtes Obst am besten geeignet.1
  • Während den Therapien treten relativ häufig Verdauungsbeschwerden auf. Dann werden oft mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt besser vertragen, als drei große Mahlzeiten. Manche Patient*innen finden es hilfreich, sich bereits vor Therapiebeginn daran zu gewöhnen, mehr Zwischenmahlzeiten in den Tagesablauf einzubauen und schon Ideen für gute Snacks zu sammeln.
  • Nehmen Sie, wenn eine Therapie ansteht, keine Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel ein (außer vom Arzt verordnete!) – diese können teilweise die Wirkung der Therapien abschwächen oder Wechselwirkungen mit Medikamenten hervorrufen.2,3
  • Verzichten Sie vorsichtshalber auch auf den Verzehr von Grapefruit und Grapefruitsaft2,3 sowie die Einnahme von Johanniskraut ab ca. 2 Wochen vor Therapiebeginn. Diese führen zu Wechselwirkungen mit zahlreichen Medikamenten.
  • Bewegen Sie sich (auch in der Wohnung)! Muskelaufbau und -erhalt sind sehr wichtig für die Therapie. Auch viele Therapienebenwirkungen werden durch Bewegung gelindert. Wichtig: wählen Sie Übungen oder Aktivitäten, bei denen Sie sich nicht überanstrengen und keine Schmerzen haben.
    Bewegungsideen:
  • Sollten Sie nun mehr Zeit im Internet verbringen, lassen Sie sich bitte nicht von den vielen oft unseriösen und widersprüchlichen Ernährungsempfehlungen im Internet verunsichern!
    Bei speziellen Ernährungsfragen können Sie sich gerne per E-Mail (info@was-essen-bei-krebs.de) an uns wenden oder den Frage-Antwort-Service des Krebsinformationsdiensts in Anspruch nehmen (dieser berät zu allen Fragen Rund um das Thema Krebs).

Weiterführende Links

Quellenangaben

  1. Deutsche Gesellschaft für Ernährung. DGE-Ernährungskreis: Beispielhafte Orientierungswerte https://www.dge.de/ernaehrungspraxis/vollwertige-ernaehrung/ernaehrungskreis/ [letzter Zugriff: 04/2020]
  2. Krebsinformationsdienst: Nahrungsergänzungsmittel – große Versprechen, k(l)eine Wirkung? https://www.krebsinformationsdienst.de/leben/alltag/ernaehrung/nahrungsergaenzungsmittel.php [letzter Zugriff: 04/2020]
  3. Deutsche Krebsgesellschaft: Nahrungsergänzung bei Krebs: Nutzen oder Schaden? https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/bewusst-leben/basis-informationen-krebs-bewusst-leben-ernaehrung/nahrungsergaenzun.html [letzter Zugriff: 04/2020]

Erstellt am: 17. April 2020
Nächste geplante Aktualisierung: 2023

Autorin: Carina Eckhardt, M.Sc. Diätologin
Recherche, Qualitätssicherung und Inhaltliche Freigabe: Nicole Erickson, M.Sc. Ernährungswissenschaftlerin, Diätassistentin
Redaktion und didaktische Überarbeitung: Sandra Neubauer, Anne Blumers

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Coronavirus: Wie kann ich mich als Krebspatient*in von haltbaren Lebensmitteln gut ernähren?

Als Krebspatient*in ist es für Sie besonders wichtig, ausreichend Energie, Eiweiß und Nährstoffe über die Ernährung zu erhalten. Dann kann das Immunsystem richtig arbeiten und eine Mangelernährung wird vermieden. So eine ausgewogene und gesunde Ernährung ist auch mit haltbaren Lebensmitteln über einen längeren Zeitraum möglich. Um häufiges Einkaufen (oder Einkaufen lassen) zu vermeiden, kann man sich also problemlos einen kleinen Lebensmittelvorrat anlegen. Das ist nicht nur in Zeiten der COVID-19-Pandemie nützlich.

Inhaltsverzeichnis

Einkaufsliste: lang haltbare Lebensmitteln

  • Nutzen Sie die Liste als Anregung für Ihre Vorratsplanung. Sie benötigen nicht alle Lebensmittel dieser Liste! Wählen Sie, was Ihnen schmeckt, was Sie vertragen und was Sie auch gut zubereiten können.
  • Die Lebensmittel auf der Liste sind in drei Kategorien unterteilt: Vitamin- und Mineralstoffquellen, Eiweißquellen, Energiequellen.
    • Aus jeder dieser Kategorien sollte jede Ihrer Mahlzeiten mindestens ein Lebensmittel enthalten. Dann ist Ihr Körper gut versorgt.
    • Besonders wichtig ist hierbei die Kategorie Eiweiß! Davon braucht der Körper während einer Krebserkrankung mehr als sonst und Eiweiß ist auch sehr wichtig für die Funktion des Immunsystems. (Ausführlicher Artikel zum Thema Eiweiß)
  • Ein Wochenplan oder eine Liste mit kompletten Mahlzeiten, die Sie von Ihren Vorräten zubereiten wollen, erleichtert die Auswahl und die Abschätzung der Mengen (siehe Ideen am Ende der Liste). Wir empfehlen eine Vorausplanung für 1-2 Wochen.1,2,3
  • Sie können auch Mahlzeiten von Lieferdiensten oder Restaurants mit Lieferservice in Ihre Planung integrieren, wenn Sie nicht immer selbst kochen wollen.
  • Sollten einzelne Lebensmittel (z.B. Nudeln) kurzfristig ausverkauft sein, sehen Sie das als gute Gelegenheit, in der Küche kreativ zu werden und auch mit unbekannteren Getreidesorten, wie z.B. Bulgur, Couscous oder Quinoa, zu experimentieren.
  • Je nachdem wie häufig jemand für Sie einkaufen gehen kann, spricht natürlich auch nichts dagegen, weiterhin frische Produkte in den Wochenplan mit aufzunehmen.
  • Die folgenden Empfehlungen gelten für Sie, wenn Sie aktuell keine Ernährungs- und Verdauungsbeschwerden haben und normal essen können. (Wenn Sie Beschwerden haben, oder in nächster Zeit Therapien anstehen, finden Sie spezielle Empfehlungen weiter unten in diesem Artikel )

Kategorie 1: Zur Deckung des Vitamin- und Mineralstoffbedarfs

Obst

  • Tiefgekühltes Obst (z.B. Beeren). Hinweis: Beeren immer mehrere Minuten über 90°C erhitzen! Sie enthalten manchmal Krankheitserreger.
  • Obstmus (z.B. Apfelmus, Mangomus) oder Kompott
  • Obstkonserven (z.B. Pfirsich, Ananas)
  • Trockenobst, z.B. Datteln, Aprikosen, Pflaumen, Rosinen
  • Fruchtriegel
  • Konfitüren (jene mit hohem Fruchtanteil bevorzugen)
  • Länger lagerfähige Obstsorten: Äpfel (z.B. Golden Delicious, Holsteiner Cox, Gala, Jonagold, Cox Orange), Birnen (z.B. Dechantsbirne, Alexanderbirne, Pastorenbirne). Kühl und dunkel lagern, gute Luftzufuhr, nur eine Lage, getrennt von anderem Obst und Gemüse.

Kräuter

  • Pesto (z.B. Basilikum, Petersilie, Bärlauch)
  • Topf mit frischen Kräutern
  • Tiefgekühlte Kräuter

Gemüse

  • Tiefgekühltes Gemüse (z.B. Spinat, Brokkoli, gemischtes Gemüse)
  • Vorgekochtes und vakuumverpacktes Gemüse (z.B. rote Beete, Maiskolben)
  • Gemüse in Dosen oder Glas (z.B. gewürfelte Tomaten, passierte Tomaten, Mais, Sojakeimlinge)
  • In Öl oder Marinade eingelegtes Gemüse (Artischocken, getrocknete Tomaten, Oliven, Kapern, Sauerkraut)
  • Gemüseaufstriche
  • Eingefrorene Suppen
  • Länger lagerfähige Gemüsesorten: Kürbis, Karotten, Sellerieknollen, Pastinake, Petersilien- und Schwarzwurzeln, Kartoffeln, Zwiebel und Knoblauch

Kategorie 2: Zur Deckung des Energiebedarfs

Getreide- und Getreideprodukte
(Brot- und Backwaren, Snacks)

  • Mehl
  • Brot/Gebäck zum Aufbacken
  • Tiefgekühltes Brot/Gebäck (frisches Brot in Scheiben einfrieren)
  • Knäckebrot, Zwieback
  • Wraps/Tortillas
  • Haferflocken, Müsli
  • Reis- und Maiswaffeln
  • Müsliriegel
  • Kekse (z.B. Butterkekse)

Getreide- und Getreideprodukte
(Stärkereiche Beilagen)

  • Nudeln
  • Reis, Reisnudeln
  • Couscous, Quinoa
  • Bulgur
  • Polenta/Maisgrieß
  • Kartoffeln
  • Gnocchi
  • Knödelbrot

Kategorie 3: Zur Deckung des Eiweißbedarfs

Hülsenfrüchte (und daraus hergestellte Produkte)

  • Getrocknete Hülsenfrüchte (z.B. Bohnen, Kichererbsen, Linsen)
  • Kidneybohnen, weiße Bohnen, Erbsen, Kichererbsen aus der Dose
  • Tofu (vakuumverpackt)

Milch- und Milchprodukte und Alternativen

  • H-Milch (ca. 3 Monate ungekühlt haltbar)
  • länger haltbare Frischmilch (ESL-Milch) (ca. 2-3 Wochen im Kühlschrank haltbar)
  • Sojamilch (eiweißarm: Hafermilch, Reismilch, Kokosmilch)
  • Sahne, Crème fraîche, Schmand (auch Energielieferanten)
  • Joghurt, Sojajoghurt, Quark
  • Hartkäse (z.B. Emmentaler, Bergkäse, Parmesan)
  • Feta, Halloumi
  • Butter, Margarine (auch Energielieferanten)

Eier

  • Frische Eier (beim Kauf auf eine lange Haltbarkeit achten)
  • Pasteurisiertes Vollei, Eigelb, Eiklar

Nüsse und Samen (auch gute Energielieferanten)

  • Div. Nusssorten (natur, geröstet, gesalzen)
  • Erdnussbutter
  • Nussmus
  • Kürbis- und Sonnenblumenkerne
  • Leinsamen

Fleisch

  • Tiefgekühltes Fleisch/Hackfleisch/Wurst (frisches Fleisch/Wurst in kleinen Portionen einfrieren und bei Bedarf im Kühlschrank auftauen.)
  • Landjäger, Salami am Stück, Corned Beef, Teewurst
  • Vakuumverpackte Würste

Fisch

  • Tiefgekühlter Fisch (z.B. Lachs, Rotbarsch, Scholle, Zander)
  • Tiefgekühlte Meeresfrüchte (z.B. Shrimps)
  • Hering/Makrele/Thunfisch aus der Dose
  • Rollmops im Glas

Sonstiges

Diverses

  • Gewürze (z.B. Salz, Pfeffer, Paprikapulver, Currypulver, Kümmel)
  • Essig und Öle (z.B. Rapsöl, Olivenöl, Leinöl, Nussöle)
  • Zucker
  • Schokolade und sonstige Süßigkeiten

Getränke

  • Säfte
  • Sirup (z.B. Holunder, Himbeere)
  • Kaffee
  • Teebeutel

Kochideen für Gerichte mit lang haltbaren Lebensmitteln

Frühstück/Abendessen

  • Porridge (z.B. mit Früchten (gefrorene Früchte mitkochen), Nüssen, Honig und Hafermilch)
  • Müsli mit Obst, Nüssen und H-Milch/Milch Alternativen oder Joghurt
  • Aufbackbrötchen mit Butter, Marmelade, Gemüseaufstrichen oder Bergkäse
  • Pfannkuchen mit Marmelade
  • Smoothie (z.B. mit frischen Äpfel/Dosenobst/Trockenobst, Haferflocken, Kokosmilch). Hinweis: tiefgekühlte Beeren sind manchmal mit Krankheitserregern belastet. Wenn Sie diese im Smoothie verwenden wollen, erhitzen Sie sie vorher für einige Minuten auf über 90° C (z.B. in der Mikrowelle).

Hauptspeisen

  • Gemüsecremesuppe (aus tiefgekühltem und/oder frischem Gemüse)
  • Suppe mit Maultaschen oder Fadennudeln und Würstchen + Gemüse
  • Chili con Carne mit Kartoffeln
  • Linseneintopf (z.B. mit Linsen, Zwiebeln, Wurzelgemüse)
  • Spaghetti mit Thunfisch-Kapernsauce
  • Nudeln oder Reis mit (tiefgekühltem) Gemüse und/oder Erbsen, Bohnen
  • Gnocchi mit Pesto und getrockneten Tomaten
  • Kartoffeln mit Sauerkraut und Bratwurst
  • Kartoffeln mit Feta und (tiefgekühltem) Gemüse im Ofen überbacken
  • Reispfanne mit Tiefkühlgemüse und Kokosmilch
  • Selbstgemachte Pizza (mit Dosenmais, Champignons aus dem Glas)
  • Mit Käse überbackener Nudelauflauf mit (tiefgekühltem) Gemüse
  • Bratkartoffeln mit Cremespinat und Spiegelei
  • Gerösteter Semmelknödel mit Ei
  • Fisch mit Couscous, Kokosmilch, Bambussprossen und Brokkoli (tiefgekühlt)
  • Fisch mit Cremespinat und Salzkartoffeln
  • gebratener Fisch oder Fleisch mit Erbsenreis
  • Wraps mit Hummus, gebratenem Tofu und getrockneten Tomaten
  • Bulgursalat mit Feta, Oliven, getrockneten Tomaten, Nüssen und Cranberry
  • Quarkknödel mit Apfelmus
  • Kaiserschmarrn oder Pfannkuchen mit heißen Beeren

Einkaufsliste: Vorräte bei aktuellen Beschwerden

Wenn Sie aktuell Verdauungsbeschwerden haben oder Ihnen andere Beschwerden das Essen erschweren, sollten Sie Ihre Vorräte danach auswählen, was Sie aktuell vertragen und was Ihre Beschwerden lindern kann.

  • Gehen Sie die Liste haltbarer Lebensmittel durch und überlegen Sie, welche Lebensmittel davon Sie aktuell vertragen.
  • Sollten Sie feststellen, dass Sie aus einer kompletten Kategorie (z.B. Eiweiß) gerade keine Lebensmittel essen können und möglicherweise sogar Gewicht verlieren, erwähnen Sie dies unbedingt bei Ihrem nächsten Arztbesuch. Eine Ergänzung Ihrer Ernährung mit Trinknahrungen oder Proteinpulver, könnte für Sie möglicherweise empfehlenswert sein. (Diese kann der Arzt verschreiben, wenn Sie aktuell Probleme mit der ausreichenden Nahrungsaufnahme haben).
  • Wir haben hier auf was-essen-bei-krebs.de ausführliche Informationen zur Lebensmittelauswahl bei verschiedenen Beschwerden. Sie finden Sie im Navigationsmenü unter “Beschwerden lindern”. Schauen Sie sich die entsprechenden Einkaufslisten und Tipps an. Ergänzen Sie damit Ihre Einkaufsliste.
  • Bitte beachten Sie: Die Einkaufslisten zu den Beschwerden enthalten Lebensmittel, die bei der entsprechenden Beschwerde gut vertragen werden und Linderung bringen können. Die Listen sind nicht so gedacht, dass Sie sich ausschließlich von den aufgelisteten Lebensmitteln komplett ernähren können.

Einkaufsliste bei anstehenden Therapien

Machen Sie Ihren Körper fit für die Therapien

Wenn Ihre Therapien verschoben wurden, oder Sie noch ein paar Wochen Zeit haben, bevor Ihre Therapie beginnt, können Sie die Zeit nutzen, um Ihren Körper möglichst gut auf die Therapie vorzubereiten. Ausführliche Empfehlungen dazu finden Sie im Artikel “Wie kann ich meinen Körper auf die Krebstherapie vorbereiten?”.

Vorräte für mögliche Therapienebenwirkungen

Wenn bei Ihnen in nächster Zeit Therapien geplant sind, können Sie sich auch mit Ihren Einkäufen bereits auf mögliche Therapienebenwirkungen vorbereiten. Natürlich gibt es große Unterschiede zwischen den Therapiearten und nicht bei jedem treten die gleichen Nebenwirkungen auf. Wir haben Ihnen aber trotzdem eine Liste zusammengestellt, mit denen Sie auf die häufigsten Beschwerden vorbereitet sind. Hinweis: Ausführliche Empfehlungen zu allen Beschwerden finden Sie im Menüpunkt “Beschwerden lindern”.

Gegen Durchfall und Verstopfung:

  • Karotten (für eine Moro-Karottensuppe bei Durchfall, roh bei Verstopfung)
  • Äpfel (gerieben gegen Durchfall und normal gegessen gegen Verstopfung)
  • Flohsamenschalen (ca. 1 Teelöffel Flohsamenschalen (ca. 5g) mit 200 ml Wasser, Fruchtsaft oder Suppe vermischen, 3x am Tag anwenden. Zusätzlich je 1 Glas Wasser Trinken. Zu Medikamenten-Einnahme min. 30 Minuten Abstand.)

Gegen Durchfall:

  • Heidelbeertee oder lang gezogener Schwarztee (min 15 min)
  • reife Bananen (als Brei)

Bei Durchfall und/oder Erbrechen:

  • Elektrolytlösung oder Zutaten für WHO-Rezept (Salz, Zucker oder Honig, Backpulver, Orangensaft oder Banane)

Gegen Übelkeit:

  • Ingwer (Tee aus frischem Ingwer, Ingwerbonbons)
  • salziges trockenes Gebäck (z.B. Salzstangen, Cracker, Grissini, Zwieback, Knäckebrot)

Gegen Verstopfung:

  • Trockenpflaumen
  • säuerliche Milchprodukte (Buttermilch, Kefir, Joghurt)

Bei Blähungen:

  • Fenchel-Anis-Kümmel-Tee

Bei Geschmacksveränderungen:

  • Zitronen
  • Kaugummi (auch gut bei Sodbrennen)
  • Bitter Lemon / Tonic Water (auch gut bei Appetitlosigkeit)

Bei Appetitlosigkeit oder wenn Sie bereits Gewicht verloren haben, oder einen niedrigen BMI haben/untergewichtig sind:

  • Lebensmittel zum Energieanreichern von Speisen (Sahne, Butter, Crème fraîche, Öle, Parmesan, Käse, Speckwürfel, Nüsse, Nussmus, Mayonnaise, Honig, Ahornsirup, etc.)
  • Wenn Sie bereits vor Ihrer Therapie Gewicht verloren haben und Schwierigkeiten haben ausreichend zu essen, könnte bei Ihnen der Einsatz von Trinknahrungen empfehlenswert sein. Besprechen Sie dies am besten mit Ihrem Arzt. Bei Bedarf kann Ihnen dieser Trinknahrung verordnen, die Sie sich dann in größeren Mengen (z.B. 24 Stück) bei der Apotheke abholen oder am besten liefern lassen können.

Weitere Tipps:

  • Eventuell Speisen vorkochen und einfrieren oder einwecken, damit Sie fertige Mahlzeiten haben, wenn Sie während der Therapie zu wenig Energie oder Zeit zum Kochen haben.

Häufige Fragen zu haltbaren Lebensmitteln

  • Das Mindesthaltbarkeitsdatum gilt als Maß der Qualität. Auch nach dem Ablauf des Datums sind die Lebensmittel meistens ohne Bedenken zum Verzehr geeignet. Jedoch kann hier der Geschmack, die Textur oder der Geruch abweichen.
  • Beim Verbrauchsdatum geht es dagegen um die Sicherheit. Nach Ablauf des Datums ist der Verzehr nicht mehr gesichert und birgt Risiken für die menschliche Gesundheit. Dies gilt vor allem für leicht verderbliche Lebensmittel, wie beispielsweise Hackfleisch. Die Lebensmittelverpackungen sind gekennzeichnet mit: „verbrauchen bis…“.

Quelle:

  1. BMEL. Initiative „Zu gut für die Tonne“. Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. https://www.bmel.de/DE/Ernaehrung/ZuGutFuerDieTonne/_Texte/Mindesthaltbarkeit_kein_Verfallsdatum.html [Stand 07/2019]
  • Tiefgekühlte Produkte haben einen vergleichbaren Vitamingehalt und gelegentlich sogar einen höheren als frische Produkte. Grund dafür ist, dass tiefgekühltes Obst- und Gemüse reif geerntet und direkt danach schockgefrostet wird.
  • Frisches Obst und Gemüse muss häufig noch einen längeren Transport überstehen, bis dieses bei uns im Supermarkt landet. Es kann also eventuell schon älter sein.
  • Tiefgekühltes Obst und Gemüse sind also zur Vitaminversorgung auch sehr gut geeignet.

Quelle:

A.Bouzari, D. Holstege und D.M. Barrett. Vitamin retention in eight fruits and vegetables: a comparison of refrigerated and frozen storage. J. Agric Food Chem. 63(3):957-62, 2015 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25526594

  • Gemüsekonserven werden bei der Herstellung wiederholt erhitzt, wodurch der Vitamingehalt vermindert wird.
  • Frische oder tiefgekühlte Lebensmittel haben beim Vitamingehalt also die Nase vorn, aber Konserven enthalten auch noch viele wertvolle Inhaltsstoffe.
  • Ein großer Vorteil von Konserven ist die lange Haltbarkeit bei Zimmertemperatur. Um den Nährstoffgehalt Ihrer Mahlzeit aufzupeppen, können Sie diese auch noch mit frischem Gemüse ergänzen.

Quelle:

J. Pulg. Dosenfutter: Wie steht es um die Vitamine? Lebensmittel dürfen auch mal aus der Konserve kommen. Bundeszentrum für Ernährung https://www.bzfe.de/inhalt/dosenfutter-wie-steht-es-um-die-vitamine-31939.html [Stand: 03/2018]

Quellenangaben

  1. Public Health Agency of Canada. Covid-19 – Be prepared. https://www.canada.ca/en/public-health/services/publications/diseases-conditions/covid-19-be-prepared.html [letztes Update: 03/2020]
  2. J. Onopa. Preparing for a Coronavirus Quarantine. PennState Extension https://extension.psu.edu/preparing-for-a-coronavirus-quarantine [letztes Update: 03/2020]
  3. K. Brouwers. Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen. Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BKK), 6. Auflage, 2018

Erstellt am: 17. April 2020
Nächste geplante Aktualisierung: 2023

Autorin: Carina Eckhardt, M.Sc. Diätologin
Recherche, Qualitätssicherung und Inhaltliche Freigabe: Nicole Erickson, M.Sc. Ernährungswissenschaftlerin, Diätassistentin
Redaktion und didaktische Überarbeitung: Sandra Neubauer, Anne Blumers

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Lebensmittel- und Küchenhygiene

Lebensmittel- und Küchenhygiene

Über die Nahrung können Krankheitserreger, wie z.B. Bakterien, Viren, Schimmelpilze oder Parasiten aufgenommen werden, die Infektionen hervorrufen können. Für Krebsbetroffene gehen hiervon größere Gefahren aus als für Gesunde, da die Erkrankung selbst und die Krebstherapien das Immunsystem schwächen können. Halten Sie daher eine gute Lebensmittel- und Küchenhygiene ein, um eine mögliche Infektion zu vermeiden.

Inhaltsverzeichnis

Warum ist eine gute Lebensmittel- und Küchenhygiene für Krebsbetroffene besonders wichtig?

Die meisten Lebensmittelinfektionen verlaufen mild, vor allem bei gesunden Menschen. Bei immungeschwächten Personen (z.B. durch eine Chemotherapie) kann es aber auch zu schwereren Verläufen kommen. Folgende Gründe zeigen, warum es für Krebsbetroffene besonders wichtig ist, eine gute Lebensmittel- und Küchenhygiene einzuhalten:

  1. Durch eine Krebstherapie wird die Produktion von weißen Blutkörperchen unterdrückt, wodurch eine Infektion nicht so gut bekämpft werden kann.1
  2. Infektionen gehen typischerweise mit Symptomen, wie Durchfall, Übelkeit und Fieber einher, die eine Nahrungsaufnahme einschränken können.2
  3. Lebensmittelinfektionen können so eine häufig vorkommende Mangelernährung verstärken oder sogar auslösen.
  4. Durch eine Mangelernährung wiederum kann das Infektionsrisiko durch eine eingeschränkte Abwehrfunktion erhöht und die Regenerierung verlangsamt sein.
  5. Auch ein Flüssigkeitsmangel (Dehydratation) kann durch eine Lebensmittelinfektion ausgelöst oder verstärkt werden und durchaus gefährliche Ausmaße annehmen.3

Wodurch können Lebensmittelinfektionen verursacht werden?

Lebensmittel, die mit infektiösen Krankheitserregern oder Toxinen kontaminiert sind, können eine Lebensmittelinfektion verursachen. Bakterien, Viren und Parasiten stellen die drei wichtigsten Erreger dar. Dazu zählen zum Beispiel: Campylobacter jejuni, Salmonellen, Listerien, Yersinia enterocolitica und E. Coli.4

Einige Erreger können bei einer bestehenden Infektion auch von Mensch zu Mensch übertragen werden (z.B. Salmonellen).8 Von aktuell erkrankten Personen sollten Sie demnach, wenn möglich, Abstand halten und häufig und gründlich die Hände waschen.

Die meisten Lebensmittelinfektionen entstehen zuhause und können durch einfache Lebensmittel- und Küchenhygieneregeln verhindert werden.4

Das A und O der Küchen- und Lebensmittelhygiene (1,5,13)

Waschen

  • Waschen Sie Ihre Hände gründlich mit warmem Wasser und Seife (für 20-30 Sekunden) bevor Sie Speisen zubereiten, nach dem Kontakt mit rohen Lebensmitteln, nach Kontakt mit Mund, Nase und Haaren und vor dem Essen.
  • Obst, Gemüse und Blattsalate sollten Sie gründlich unter fließendem Wasser waschen und nach dem Kleinschneiden umgehend verzehren oder nur kurz im Kühlschrank zwischenlagern (z.B. gewaschenen Salat vom Vortag sollten Sie vor dem Verzehr erneut waschen). Hinweis: Das Schälen von Obst und Gemüse mit verzehrbarer Schale ist nicht erforderlich, wenn Sie es gut waschen.
  • Reinigen Sie auch die Oberflächen und Utensilien zwischen unterschiedlichen Arbeitsschritten, vor allem, wenn Sie mit rohen tierischen Produkten und frischem Obst und Gemüse hantieren.

Trennen

Vermeiden Sie Kreuzkontaminationen durch eine strikte Trennung von potentiell belasteten Lebensmitteln und anderen Lebensmitteln (z.B. rohes Fleisch/Fisch und gekochte Speisen oder Salat trennen):

  • Verwenden Sie unterschiedliche Utensilien (z.B. verschiedene Messer für rohes Fleisch und Gemüse).
  • Verwenden Sie unterschiedliche Schneidbretter. Tipp: Nutzen Sie  verschiedenen Farben oder Formen für rohes Fleisch/Fisch und Gemüse. Sollten Sie nur ein Brett besitzen, schneiden Sie zuerst Gemüse, dann Fleisch/Fisch, oder schneiden Sie Fleisch auf einem Teller.
  • Verwenden Sie für rohe Lebensmittel am Besten Schneidbretter aus Kunststoff oder Glas anstelle von Holzbretter, da sich diese in der Geschirrspülmaschine bei hohen Temperaturen (über 60°C) reinigen lassen. 

Kochen

  • Erhitzen Sie vor allem Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte und Eier gut durch, um potenziell schädliche Keime abzutöten. Eine Temperatur von min. 72°C für zwei Minuten tötet die meisten Krankheitserreger. 4 (Tipp: Ein günstiges Garthermometer ist eine lohnenswerte Anschaffung.)
  • So erkennen Sie, ob Fleisch und Geflügel vor dem Verzehr ausreichend und gleichmäßig erhitzt ist13:
    • austretender Fleischsaft ist klar 
    • das Fleisch hat eine weißliche (Geflügel), graurosafarbene (Schwein) oder graubraune Farbe (Rind) angenommen
  • Beim Wiederaufwärmen von Speisen, sollte ebenso auf ein vollständiges Erhitzen geachtet werden. Zum Erhitzen sind sowohl Herd, Ofen als auch Mikrowelle geeignet. Rühren Sie aber mehrmals zwischendurch um, damit an allen Stellen eine ausreichend hohe Temperatur erreicht wird.
  • Rohe Sprossen und tiefgekühlte Beeren sollten Sie vor dem Verzehr vollständig erhitzen. Sie können mit Keimen belastet sein.12

Kühlen

  • Halten Sie beim Einkaufen die Kühlkette bestmöglich ein und lagern Sie leicht verderbliche Lebensmittel im Kühlschrank bei max. 7°C (besser bei 2-5°C).6
  • Kühlen Sie übrig gebliebene gekochte Speisen rasch ab (zumindest innerhalb von zwei Stunden nach der Zubereitung). Heben Sie Speisereste im Kühlschrank für max. zwei bis drei Tage auf.
  • Gefrierschranktemperatur: < -18°C
  • Empfehlungen zum Auftauen:
    • Verwenden Sie keine Produkte auf denen sich viele Eiskristalle gebildet haben. Diese sind ein Zeichen für die Unterbrechung der Kühlkette.
    • Tauen Sie Lebensmittel im Kühlschrank auf oder verwenden Sie das Auftauprogramm in der Mikrowelle. Auftauen bei Zimmertemperatur ist keinesfalls geeignet, da sich dabei Keime schnell vermehren können.
    • Tiefgekühltes Gemüse kann auch direkt zum Kochen eingesetzt werden.
    • Tauen Sie Fleisch/Fisch in der Verpackung auf und verwerfen Sie das Tauwasser.
    • Frieren Sie aufgetaute Lebensmittel nicht wieder ein. Es könnten sich bereits Keime vermehrt haben.

Weitere Empfehlungen für eine gute Lebensmittel- und Küchenhygiene (6,7,9)

  • Kaufen und verzehren Sie nur optisch einwandfreie Lebensmittel. Verpackungen sollten nicht beschädigt, Konserven nicht verbeult und Obst und Gemüse so frisch wie möglich sein. Verwerfen Sie schimmliges oder fauliges Obst und Gemüse, sowie sonstige Lebensmittel die ungewohnt aussehen oder riechen. Überprüfen Sie Ihre Lebensmittelvorräte in regelmäßigen Abständen.
  • Achten Sie beim Einkauf von verpackten Lebensmitteln auf das Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum. Nach dem Überschreiten des Verbrauchsdatums sollten Sie die Lebensmittel keinesfalls mehr verzehren. Im Gegensatz dazu können Lebensmittel nach dem Überschreiten des Mindesthaltbarkeitsdatums noch verzehrt werden, wenn die Lebensmittel keine Abweichungen in Geruch, Aussehen, Konsistenz und Geschmack aufweisen.
  • Verbrauchen Sie leicht verderbliche Speisen nach dem Öffnen der Verpackung innerhalb weniger Tage (je nach Angaben auf der Verpackung, meisten 2-3 Tage).
  • Lagern Sie Lebensmittel in geschlossenen Behältern oder vollständig abgedeckt, auch im Kühlschrank.
  • Verzehren Sie Ihre Mahlzeit am besten unmittelbar nach dem Kochen. Durch langes warmhalten können sich Keime gut vermehren und möglicherweise hitzestabile Giftstoffe bilden.
  • Verpacken Sie Reste direkt nach der Mahlzeit in geschlossene Behälter und lagern Sie diese im Kühlschrank maximal 2 Tage. 
  • Lagern Sie Lebensmittel entsprechend Ihrer Anforderungen (Tipps zur Lagerung von Lebensmitteln finden Sie in diesem Artikel)
  • Wechseln Sie Schwämme, Spüllappen und Bürsten, die zur Reinigung von Geschirr eingesetzt werden, mindestens einmal pro Woche (und auf jeden Fall wenn Sie schlecht riechen). Sind sie feucht, können sich in ihnen Krankheitserreger vermehren, die sie dann in der Küche verbreiten. Verwenden Sie unterschiedliche Schwämme und Lappen für Geschirr und Arbeitsflächen. Waschen Sie Lappen und Schwämme nach der Verwendung sorgfältig aus und hängen Sie sie an einem luftigen Ort zum Trocknen auf. Hinweis: Spüllappen und Schwämme können bei min. 60°C erhitzt werden und anschließend wiederverwendet werden. Das Bundeszentrum für Ernährung empfiehlt dafür die Waschmaschine zu verwenden. Vom Erhitzen in der Mikrowelle wird abgeraten – dabei werden oft nicht alle Erreger abgetötet.10
  • Leeren Sie Ihre Abfallbehälter regelmäßig und säubern Sie diese mindestens einmal pro Woche mit warmem Wasser und Reinigungsmittel.
  • Reinigen Sie Ihren Kühlschrank mehrmals im Jahr gründlich mit Essigwasser. Achten Sie auch zwischendurch auf einen sauberen Kühlschrank und entfernen Sie etwaige Verunreinigungen unverzüglich. 6

Welche Lebensmittel stellen ein erhöhtes Risiko dar?

Vor allem tierische Lebensmittel sind häufig mit Krankheitserregern kontaminiert und können für Menschen mit geschwächten Immunsystem eine Gefahr darstellen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt daher für diese Personengruppe folgende Produkte zu vermeiden oder vollständig durchzugaren:6

  • Rohes Hackfleisch, Tartar, Carpaccio, Rohwürste (Hinweis: Hackfleisch sollten Sie nach dem Einkaufen sofort im Kühlschrank im kältesten/unteren Bereich lagern und innerhalb von 24 Stunden verarbeiten)11
  • Speisen mit rohem Ei, z.B. Tiramisu
  • Rohmilch und Rohmilchkäse, Gelb- oder Rotschmierkäse (z.B. Limburger, Harzer)
  • Roher Fisch/Meerestiere (z.B. Sushi, rohe Austern)
  • Räucherlachs
  • Rohe Sprossen und vorgeschnittene, verpackte Salate und Obst
  • Tiefgekühlte Beeren (die vor dem Verzehr nicht erhitzt werden)

Auch dem Europäischem Informationszentrum für Lebensmittel zufolge sind die Hauptursachen für Lebensmittelinfektionen nicht ausreichend gegartes Fleisch und Fisch, sowie Rohmilchprodukte.4

Häufige Fragen zum Thema Lebensmittelinfektionen

Wie häufig sind Lebensmittelinfektionen?

Infektionen durch Lebensmittel kommen relativ häufig vor. Pro Jahr werden in Deutschland ca. 100.000 Erkrankungsfälle gemeldet. Die Dunkelziffer liegt vermutlich um ein vielfaches höher. 6

Welche Symptome können auftreten?

Die Symptome können vielfältig sein. Durchfälle, Übelkeit und Erbrechen, Bauchschmerzen und Magenkrämpfe stehen meist im Vordergrund, da die Erreger den Verdauungstrakt durchlaufen.8 Je nach Krankheitserreger können auch Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Schwächegefühl und Appetitverlust auftreten. 9 Die Symptome entwickeln sich meist innerhalb weniger Stunden bis hin zu einigen Tagen nach dem Verzehr des kontaminierten Lebensmittels.9

Was tun, wenn Sie eine Lebensmittelinfektion vermuten:

  • Rufen Sie Ihren Arzt an oder außerhalb der Sprechzeiten die Nummer des bundesweiten ärztlichen Bereitschaftsdiensts: 116 117. Eine Lebensmittelinfektion sollte früh behandelt werden.
  • Trinken Sie ausreichend und gleichen Sie etwaige Elektrolyt- und Flüssigkeitsverluste aus.
  • Wenn Ihr Verdacht auf ein bestimmtes Lebensmittel fällt: Bewahren Sie das Lebensmittel oder die Lebensmittelverpackung auf, falls Ihr Arzt dies weiter untersuchen möchte.
  • Informieren Sie auch das Gesundheitsamt, wenn Sie nach einem Restaurantbesuch krank wurden. So können Sie möglicherweise verhindern, dass andere Menschen auch infiziert werden.9

Wer muss eine ganz besonders strenge Form der Lebensmittel- und Küchenhygiene einhalten?

In seltenen Fällen kommt es vor, dass Krebsbetroffene zeitweise eine sogenannte keimarme Ernährung einhalten müssen. Dies betrifft z.B. Blutkrebserkrankte bei denen eine Stammzellentransplantation durchgeführt wird und Personen mit einer Langzeitunterdrückung des Immunsystems (z.B. nach Organtransplantation).2

Die Grundzüge einer keimarmen Ernährung sind strenger als die allgemein empfohlene Lebensmittel- und Küchenhygiene. Da dies nur eine sehr kleine Gruppe betrifft werden die entsprechenden Empfehlungen in diesem Text nicht weiter beschrieben. Falls es in Ihrem Fall notwendig ist, eine keimarme Ernährung einzuhalten, werden Sie von Ihrem Behandlungsteam ausführlich darüber informiert.

Quellenangaben

1The American Cancer Society. Food Safety During Cancer Treatment. https://www.cancer.org/treatment/survivorship-during-and-after-treatment/staying-active/nutrition/weak-immune-system.html [letztes Update: 07/2019]

2H. Bertz und G. Zürcher. Ernährung in der Onkologie: Grundlagen und klinische Praxis, Schattauer GmbH, Stuttgart, 2014.

3H. Kasper und W. Burghardt. Ernährungsmedizin und Diätetik. Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 12. Auflage, 2014.

4EUFIC. Food Hygiene: How to Prevent Foodborne Illness. The European Food Information Council https://www.eufic.org/en/food-safety/article/food-hygiene-at-home-how-to-avoid-foodborne-illness [letztes Update: 12/2017]

5FDA. Safe Food Handling. U.S. Food & Drug Administration. https://www.fda.gov/food/buy-store-serve-safe-food/safe-food-handling [Stand 11/2017]

6BfR. Schutz vor Lebensmittelinfektionen im Privathaushalt. Bundesinstitut für Risikobewertung, 2017. https://www.bfr.bund.de/cm/350/verbrauchertipps_schutz_vor_lebensmittelinfektionen_im_privathaushalt.pdf

7BVL. Überblick über lebensmittelbedingte Infektionen und Intoxikationen. Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit https://www.bvl.bund.de/DE/Arbeitsbereiche/01_Lebensmittel/03_Verbraucher/09_InfektionenIntoxikationen/01_GenerelleRegeln/lm_LMVergiftungRegeln_node.html;jsessionid=5521FADD2536B3F131C78F64DB00AC5B.1_cid350 [letzter Zugriff: 04/2020]

8Robert Koch Institut (RKI). Lebensmittelbedingte Ausbrüche. https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Ausbrueche/LM/lebensmittelbedingte_Ausbrueche_node.html [Stand 11/2019]

9Cancer.Net. Food Safety During and After Cancer Treatment. https://www.cancer.net/survivorship/healthy-living/food-safety-during-and-after-cancer-treatment [Stand: 10/2018]

10U. Gomm. Spülschwämme öfter wechseln. Bundeszentrum für Ernährung (BZfE), 08/2017 https://www.bzfe.de/inhalt/spuelschwaemme-oefter-wechseln-30612.html

11C. Menn. Mit Hackfleisch richtig umgehen. Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) https://www.bzfe.de/inhalt/mit-hackfleisch-richtig-umgehen-723.html [letzter Zugriff: 04/2020]

12 Lebensmittel im Blickpunkt: Beerenobst kann auch Träger von Krankheitserregern sein. Pressemitteilungen Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. https://www.bvl.bund.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/01_lebensmittel/2019/2019_07_23_PI_Beeren.html (letzter Zugriff: 04/2020)

13Bundesinstitut für Risikobewertung. Kann das neuartige Coronavirus über Lebensmittel und Gegenstände übertragen werden? https://www.bfr.bund.de/de/kann_das_neuartige_coronavirus_ueber_lebensmittel_und_gegenstaende_

uebertragen_werden_-244062.html [letzte Aktualisierung: 04/2020]

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Erstellt am: 9. April 2020
Nächste geplante Aktualisierung: 2023

Autorin: Carina Eckhardt, M.Sc. Diätologin
Recherche, Qualitätssicherung und Inhaltliche Freigabe: Nicole Erickson, M.Sc. Ernährungswissenschaftlerin, Diätassistentin
Redaktion und didaktische Überarbeitung: Sandra Neubauer, Anne Blumers

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Richtige Lagerung von Lebensmittelvorräten

Damit die gekauften Lebensmittel möglichst lange halten, sollten Sie auf die richtige Lagerung achten. Der geeignete Lagerort für eine bestmögliche Haltbarkeit ist von Lebensmittel zu Lebensmittel unterschiedlich. Prinzipiell unterscheidet man zwischen der Aufbewahrung in der Speisekammer/Vorratsschränken, Kühlschrank und Gefrierschrank, wobei es auch innerhalb dieser Aufbewahrungsorte einiges zu beachten gibt.

Inhaltsverzeichnis

Tipps für die Schrankaufbewahrung

Die Schrankaufbewahrung (bei unter 25°C) eignet sich am besten für lange haltbare Lebensmittel, wie Reis, Nudeln, ungeöffnete Konserven, Mehl, Salz und Zucker.1

  • Kontrollieren Sie regelmäßig das Mindesthaltbarkeitsdatum und ob die Produkte noch einwandfrei aussehen. Verbrauchen Sie die Lebensmittel rechtzeitig.
  • Stellen Sie neue Vorräte weiter hinten ins Regal.
  • Verschließen Sie angebrochene Packungen dicht (z.B. in Behältern aus Glas oder Kunststoff).2

Auch viele Früchte müssen nicht gekühlt werden (z.B. Ananas, Orange, Mango, Melone). Beispielsweise tropische Früchte, wie die Banane, sind sogar empfindlich gegenüber Kälte. Auch Kartoffeln, Zwiebeln und Knoblauch sollten ungekühlt, an dunklen Orten aufbewahrt werden. Manche Lebensmittel reifen bei Raumtemperatur noch etwas nach, wodurch auch der Geschmack intensiver wird (z.B. Tomaten, Avocados, Pflaumen, Kiwi und Birnen).1

Tipps zur Aufbewahrung im Kühlschrank

Leicht verderbliche Lebensmittel sollten im Kühlschrank bei ca. 4-8 °C gelagert werden. Auch der richtige Platz ist zu beachten, da die Temperaturen im Kühlschrank unterschiedlich sind:2

  • Geben Sie Obst und Gemüse ins Gemüsefach.
  • Fleisch und Fisch sollten Sie im unteren Bereich des Kühlschranks aufbewahren. Lassen Sie diese Lebensmittel bis kurz vor der Verwendung in der Verpackung.3
  • In der Mitte platzieren Sie am besten Milchprodukte und ganz oben Käse und Speisereste.
  • In der Tür können Sie weniger empfindliche Lebensmittel, wie z.B. Getränke, Dressings, Saucen und Eier, lagern.

Zudem sollten Sie beim Einkauf darauf achten, möglichst frische Lebensmittel einzukaufen. Nehmen Sie sich am besten eine Kühltasche mit und verstauen Sie den Einkauf, sobald Sie daheim sind.2 Machen Sie den Kühlschrank nicht zu voll, damit die kühle Luft noch gut zirkulieren kann.3

Erwartete Haltbarkeit gekühlter Lebensmittel

Lebensmittel/SpeisenErwartete Haltbarkeit im Kühlschrank
Knollen- und Wurzelgemüse1 – 2 Wochen
Mais, Blumenkohl, Brokkoli, Chinakohl,
Porree/Lauch, Fenchel, Radicchio
1 Woche
Mangold, Spinat, Blattsalat, Rucola,
Pilze, Paprika, Aubergine, Gurke,
Zucchini, Rosenkohl
1-3 Tage
Kohl, Wirsing2-3 Wochen
BeerenobstBis 2 Tage
Speisereste1-3 Tage
Meeresfrüchte3 Tage
Fleisch3-5 Tage
Hackfleisch und Innereien2-3 Tage
Wurstwaren2-3 Wochen
Geflügel3 Tage
Fruchtsäfte, geöffnetbei guter Kühlung bis zu 14 Tage (8)
Milch, geöffnetca. 5 Tage
Sahne, geöffnet5 Tage
Hartkäsevariabel 1-3 Monate
Weichkäse (Camembert, Brie)2-3 Wochen
Butter8 Wochen
Margarinevariabel 6 Monate
Öl, Fettvariabel 6 Monate
Fertigsoßen, Ketchup, Senf3-6 Monate

(Quellen der Tabelle: 1, 3)

Eine ausführliche Liste verschiedenster Lebensmittel und ihrer Haltbarkeit finden Sie hier: Broschüre Lebensmittellagerung im Haushalt

Tipps zur Aufbewahrung im Gefrierschrank

Es ist möglich fast alles vor dem Verbrauchsdatum einzufrieren und es für einige Monate sicher und ohne Qualitätsverluste aufzubewahren:

  • Obst- und Gemüse kann bis zu 11-15 Monate eingefroren werden
  • Rindfleisch und Geflügel 9-12 Monate
  • Fisch und fettreiches Fleisch 6-9 Monate

Wasserreiche Lebensmittel sollten nicht eingefroren werden, da Sie beim Auftauen matschig werden. Dazu zählen zum Beispiel: Eier, Salate, Gurken, Tomaten, Wassermelone. Auch Milchprodukte sind weniger gut geeignet, da diese durch das Einfrieren ausflocken.2

Weitere Empfehlungen:
  • Die Temperatur Ihres Gefrierschranks sollte unter -18 °C liegen
  • Füllen Sie Lebensmittel in geeignete Verpackungen um (Gefrierbeutel, Plastikbehälter) und beschriften Sie diese mit dem Datum und Inhalt
  • Frieren Sie eher kleine Portionsgrößen ein
  • Tauen sie Tiefkühlkost vor dem Kochen vollständig auf und nutzen Sie zum Auftauen stets den Kühlschrank!
  • Aufgetaute Lebensmittel sollten nicht wieder eingefroren werden
  • Stellen Sie keine heißen oder warmen Speisen direkt in den Gefrierschrank, da diese die Temperatur darin erhöhen 1

Wichtiger Tipp: Behalten Sie einen Überblick über Ihre Lebensmittelvorräte (z.B. durch eine Liste oder einen regelmäßigen Termin zur Prüfung der Vorräte), damit Sie am Ende nichts wegwerfen müssen.

Häufig gestellte Fragen:

1. Was ist der Unterschied zwischen dem Mindesthaltbarkeitsdatum und dem Verbrauchsdatum?

  • Das Mindesthaltbarkeitsdatum gilt als Maß der Qualität. Auch nach dem Ablauf des Datums sind die Lebensmittel meistens ohne Bedenken zum Verzehr geeignet. Jedoch kann hier der Geschmack, die Textur oder der Geruch abweichen.
  • Beim Verbrauchsdatum geht es dagegen um die Sicherheit. Nach Ablauf des Datums ist der Verzehr nicht mehr gesichert und birgt Risiken für die menschliche Gesundheit. Dies gilt vor allem für leicht verderbliche Lebensmittel, wie beispielsweise Hackfleisch. Die Lebensmittelverpackungen sind gekennzeichnet mit: „verbrauchen bis…“.4

2. Ist frisches Obst und Gemüse nährstoffreicher als tiefgekühltes?

  • Tiefgekühlte Produkte enthalten einen vergleichbaren Vitamingehalt und gelegentlich sogar einen höheren als frische Produkte.5 Grund dafür ist, dass tiefgekühltes Obst- und Gemüse reif geerntet und direkt danach schockgefrostet wird.
  • Frisches Obst und Gemüse muss häufig noch einen längeren Transport überstehen, bis dieses bei uns im Supermarkt landet. Es kann also eventuell schon älter sein.
  • Tiefgekühltes Obst und Gemüse sind also zur Vitaminversorgung auch sehr gut geeignet.

3. Enthalten Gemüsekonserven noch viele Vitamine?

  • Gemüsekonserven werden bei der Herstellung wiederholt erhitzt, wodurch der Vitamingehalt vermindert wird.
  • Frische oder tiefgekühlte Lebensmittel haben beim Vitamingehalt also die Nase vorn, aber Konserven enthalten auch noch viele wertvolle Inhaltsstoffe.
  • Ein großer Vorteil von Konserven ist die lange Haltbarkeit bei Zimmertemperatur. Um den Nährstoffgehalt Ihrer Mahlzeit aufzupeppen, können Sie diese auch noch mit frischem Gemüse ergänzen. 6

Quellenangaben

Quellen

1EUFIC. Safe food storage at home. The European Food Information Council https://www.eufic.org/en/food-safety/article/safe-food-storage-at-home [letztes Update: 03/2017]

2H. Rapp. Lebensmittel richtig lagern. Bundeszentrum für Ernährung https://www.bzfe.de/inhalt/lebensmittel-richtig-lagern-645.html [letzter Zugriff: 03.2020]

3FDA. How to Cut Food Waste and Maintain Food Safety. U.S. Food & Drug Administration. https://www.fda.gov/media/101389/download [Stand 04/2019]

4BMEL. Initiative „Zu gut für die Tonne“. Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. https://www.bmel.de/DE/Ernaehrung/ZuGutFuerDieTonne/_Texte/Mindesthaltbarkeit_kein_Verfallsdatum.html [Stand 07/2019]

5A.Bouzari, D. Holstege und D.M. Barrett. Vitamin retention in eight fruits and vegetables: a comparison of refrigerated and frozen storage. J. Agric Food Chem. 63(3):957-62, 2015 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25526594

6J. Pulg. Dosenfutter: Wie steht es um die Vitamine? Lebensmittel dürfen auch mal aus der Konserve kommen. Bundeszentrum für Ernährung https://www.bzfe.de/inhalt/dosenfutter-wie-steht-es-um-die-vitamine-31939.html [Stand: 03/2018]

7 Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung. Richtig lagern. https://www.zugutfuerdietonne.de/tipps/richtig-lagern/ [Stand 10/2019]

8 Food Watch. Frage des Monats: Auf der Saftpackung steht immer: „Geöffnet innerhalb von 3-4 Tagen verzehren.“ Ist das denn wirklich nötig? 09/2013 https://www.foodwatch.org/de/frage-des-monats/2013/auf-der-saftpackung-steht-immer-geoeffnet-innerhalb-von-3-4-tagen-verzehren-ist-das-denn-wirklich-noetig/ [Abgerufen: 04/2020]
Disclaimer: Bitte beachten Sie, dass die Tipps keine persönliche Beratung mit einer staatlich anerkannten Ernährungsfachkraft ersetzen. Viele unserer Empfehlungen basieren auf Erfahrungswerten aus dem Klinikalltag, da die einzelnen Empfehlungen noch kaum in wissenschaftlichen Studien überprüft wurden. Da jeder Mensch individuell ist, sollten Sie testen, was Ihnen bekommt und welche Tipps für Sie in Ihrer Situation hilfreich sind.
Außerdem sollten Sie Ihr medizinisches Team immer über Ihre Maßnahmen auf dem Laufenden halten.

Copyright © 2020 Eat What You Need e.V.

Erstellt am: 3. April 2020
Nächste geplante Aktualisierung: 2023

Autorin: Carina Eckhardt, M.Sc. Diätologin
Recherche, Qualitätssicherung und Inhaltliche Freigabe: Nicole Erickson, M.Sc. Ernährungswissenschaftlerin, Diätassistentin
Redaktion und didaktische Überarbeitung: Sandra Neubauer, Anne Blumer

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Coronavirus: Tipps für die Versorgung und die Zeit zu Hause

Wie die meisten, fragen Sie sich wahrscheinlich, wie Sie die Zeit zu Hause während der Corona-Phase am besten bewältigen können und auf was Sie besonders achten sollten. Wir geben Ihnen einige Tipps zur Vorbereitung und wie Sie sich weiterhin gut ernähren und aktiv bleiben können.

Inhaltsverzeichnis

Tipps für den Einkauf und die Vorratshaltung

Dafür haben wir in zwei ausführlichen Artikeln Informationen für Sie zusammengestellt:

Achten Sie auf Ihre geistige Gesundheit

Auch Stress kann unser Immunsystem belasten und uns anfälliger für Krankheiten machen. Daher sollten Sie versuchen Stress zu minimieren. Folgende Tipps könnten helfen, Ihre geistige Gesundheit zu stärken:

  • Schaffen Sie sich eine Tagesstruktur. Legen Sie z.B. auch bestimmte Zeitfenster für das Lesen von Nachrichten fest, wenn Sie die Informationsflut nervös macht.

  • Erwarten Sie nicht zu viel von sich! Setzen Sie sich täglich kleine Ziele, z.B. 5 Minuten Schulterübungen, 20 Minuten Entspannung, Kontakt mit einer Person aufnehmen, Tee trinken an der frischen Luft.
  • Machen Sie Entspannungs- oder Meditationsübungen. Anleitungen finden Sie z.B. auf Youtube und es gibt auch verschiedene Meditiations-Apps.

  • Auch Sporteinheiten können helfen, Stress zu bewältigen. 

  • Vermeiden Sie ungesunde Bewältigungsmechanismen gegen Stress, wie z.B. Alkoholkonsum.

  • Nehmen Sie sich verschiedene Aktivitäten vor (z.B. Spielabend mit Personen im gleichen Haushalt, Lesen, Handwerken, eine Sprache lernen).

  • Nehmen Sie Kontakt mit Freunden und anderen Familienmitgliedern auf. Nutzen Sie dazu z.B. Videoanrufe oder andere Kommunikationsmittel4

  • Richten Sie sich eine gemütliche Ecke ein und nehmen Sie vor jeden Tag dort eine Stunde zu verbringen.

  • Schnappen Sie frische Luft. Wenn möglich, gehen Sie kurz spazieren, oder halten Sie sich im Garten oder auf dem Balkon auf.

  • Wenn Sie sich niedergeschlagen oder alleine fühlen, können Sie telefonische Gesprächsangebote nutzen. In vielen Städten und Gemeinden bieten freiwillige Helfer nicht nur Einkaufsdienste an, sondern stehen auch für Telefonate zur Verfügung. Die Telefonseelsorge erreichen Sie unter 0800 / 111 0 111 oder 0800 / 111 0222 oder 116 123.

Bewegen geht auch zu Hause!

Durch regelmäßiges Training können Sie Ihr Immunsystem stärken. Ihr Körper ist besser gegen krankheitserregende Bakterien und Viren geschützt und erholen sich schneller im Falle einer Erkrankung.5 Auch zuhause gibt es viele Möglichkeiten, um sich fit zu halten:

  • Alltagsübungen, wie zum Beispiel Treppen hoch- und runterlaufen oder Kniebeugen machen.
  • Workouts über Plattformen wie YouTube (Yoga, Gymnastik, Tanzen, etc.).
  • Fertig zusammengestellte online Sportprogramme von diversen Anbietern oder Apps nutzen.
  • Übungen mit eigenem Equipment durchführen, wie zum Beispiel Thera-Bänder, Gymnastikbälle, Stühle, Hanteln oder ersatzweise auch einfach Wasserflaschen.

Weitere Ideen für die Beschäftigung zu Hause

  • Widmen Sie sich Dingen, für die Sie sonst nie Zeit haben (z.B. Fotoalben gestalten, Schränke ausmisten).
  • Halten Sie Kontakt mit Ihren Liebsten über Telefonate, Videoanrufe oder Textnachrichten.
  • Gönnen Sie sich etwas Zeit für sich (z.B. ein heißes Bad nehmen, lesen, Hörbücher hören, meditieren)
  • Weiterbildung gegen Langeweile (z.B. eine neue Sprache oder Instrument lernen – viele Online-Angebote sind zur Zeit kostenlos verfügbar)
  • Neue Dinge ausprobieren (z.B. Nähen, ein neues Gericht kochen)
  • Nutzen Sie Kulturangebote im Internet. Zahlreiche Museen, Musiker, Orchester etc. bieten zur Zeit kostenlosen Zugang zu Konzerten oder virtuellen Besuchen.

Allgemeine Hygiene Tipps beachten

  • Waschen Sie Ihre Hände häufig für mindestens 20 Sekunden mit Seife unter lauwarmen Wasser.
  • Vermeiden Sie Umarmungen, Küsse oder Handschläge zur Begrüßung.
  • Niesen und Husten Sie in Ihre Armbeuge oder Ärmel.
  • Vermeiden Sie überfüllte Orte und Stoßzeiten (z.B. beim Einkaufen).
  • Wenn Sie sich krank fühlen, bleiben Sie zuhause und teilen Sie Ihre Symptome Ihrem Arzt oder dem örtlichen Gesundheitsamt mit.1 Haben sowohl Ihr Arzt, als auch die Gesundheitsämter geschlossen, können Sie die nationale Patientenservicenummer 116117 anrufen.

Quellenangaben

1Public Health Agency of Canada. Covid-19 – Be prepared. https://www.canada.ca/en/public-health/services/publications/diseases-conditions/covid-19-be-prepared.html [letztes Update: 03/2020]

2Deutscher Bauernverband. Pressemitteilung: Coronavirus: Versorgung mit landwirtschaftlichen Produkten gesichert. https://www.bauernverband.de/fileadmin/user_upload/dbv/presse
mitteilungen/2020/KW_12/2020-049_Lebensmittelversorgung_Coronavirus.pdf
[Erschienen am: 16.03.2020]

3The Associaton of UK Dietitians. COVID-19/Coronavirus-Advice for the General Public. https://www.bda.uk.com/resource/covid-19-corona-virus-advice-for-the-general-public.html?fbclid=IwAR14Pus9HR1Zd88RZTGrTNHAZR3Sjn4400_uzXfFS746v51EjUU6d1bQtkg [letztes Update: 03/2020]

4J. Onopa. Preparing for a Coronavirus Quarantine. PennState Extension https://extension.psu.edu/preparing-for-a-coronavirus-quarantine [letztes Update: 03/2020]

5Harvard Medical School. How to boost your immune system. Harvard Health Publishing, 2014 https://www.health.harvard.edu/staying-healthy/how-to-boost-your-immune-system

6Informationsplattform der Kassenärztlichen Vereinigungen und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zum ärztlichen Bereitschaftsdienst in Deutschland. https://www.116117.de/de/coronavirus.php

Erstellt am: 2. April 2020
Nächste geplante Aktualisierung: 2023

Autorin: Carina Eckhardt, M.Sc. Diätologin
Recherche, Qualitätssicherung und Inhaltliche Freigabe: Nicole Erickson, M.Sc. Ernährungswissenschaftlerin, Diätassistentin
Redaktion und didaktische Überarbeitung: Sandra Neubauer, Anne Blumers