Diana Polekhina

Kommunizieren hilft

Benjamin Scharf (35) und seine Frau Lena Fiedler (28) haben sich mit uns über ihre Erfahrungen rund um das Thema Ernährung während der Chemotherapie und anderen Herausforderungen während einer Krebserkrankung unterhalten. Benjamin hat ein Klarzellsarkom, eine der seltensten und gleichzeitig leider agressivsten Tumorarten.

WEBK: Lieber Benjamin, liebe Lena, vielen Dank dass ihr beide euch heute die Zeit genommen habt mir ein bisschen von euren Erfahrungen rund um das Thema Ernährung während einer Chemotherapie zu sprechen. 

Was sind eure Erfahrungen zum Thema Chemotherapie?

Benjamin: Ich hatte 4 Zyklen a 3 Wochen Chemo. Die ersten Tage waren eigentlich immer am schwierigsten. Gerade beim ersten Mal war mir nach der ersten Infusion extrem übel und ich habe erbrochen. Dann habe ich die nächsten 4-5 Tage kaum etwas gegessen. Beim nächsten Zyklus habe ich dann weitere Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen bekommen und dann ging es mir viel besser.

Die Medikamente waren also das auschlaggebende für die bessere Verträglichkeit?

Benjamin: Ja, die Medikamente sollen im Hirn das Übelkeitsgefühl ausschalten und natürlich auch die Symptome in der Verdauung lindern. Das funktioniert vielleicht nicht 100%, aber schon gut. Bevor ich die Medikamente genommen habe, war das Gefühl ähnlich, wie bei einem starken Magen-Darm-Virus. Also wirklich elend. Da will und kann man einfach nicht essen und kaum trinken. Das ist mit Medikamenten schon viel besser. Man hat zwar immernoch ein flaues Gefühl und ich wollte eben auch nicht zu viel oder zu reichhaltig essen. Aber, wenn man das im Hinterkopf behält ist es ok.

Trotzdem war mein Appetit nicht so, wie sonst und ich war auch extrem vorsichtig. Wir haben es mit Suppen und Milchshakes probiert, also alles eher flüssig. Ähnlich eben, wie nach einer Magen-Darm-Erkrankung. Da fängt man ja auch erstmal langsam mit Schonkost an zu probieren, was man essen kann und will.

Schon 4-5 Tage nach der Chemo war zumindest bei mir dann alles wieder normal. Ich hatte dann sogar eher eine Phase in der ich mehr Hunger hatte als üblich. Einige Tage habe ich dann eigentlich nur gegessen.

Was würdest du aus deiner Erfahrung empfehlen?

Benjamin: Direkt vor und während der Chemo nur leichtes Essen und eher flüssig. Ich fand es auch besser wenn es nicht zu scharf und nicht zu würzig war.

Meine Tante hatte meinen Eltern vor meiner ersten Chemo Roulade mit Klößen mitgegeben. Ich fand das so nett und habe es gegessen. Das war keine gute Idee. Fettiges, deftiges Essen ist vermutlich direkt vor oder während der Chemo eher nicht empfehlenswert.

 

Abgesehen vom Essen, wie war die Zeit der Chemotherapie für euch beide? Könnt ihr uns die eine oder andere Situation schildern, die anderen vielleicht helfen könnte, eine ähnliche Situation zu umgehen oder zu meistern?

Benjamin: Wir beide können immer über alles reden. Das ist sehr wichtig.

Natürlich gibt es immer mal Situationen, die für den anderen irgendwie blöd sind. Zum Beispiel wollte ich, als es mir mal nicht so gut ging, eine Gemüsesuppe. Ich dachte, die könne ich gut essen. Aber als Lena sie dann gekocht hatte, ging es dann doch nicht. Ich glaube für einen Gesunden ist das schwer nachzuvollziehen. Aber der Kopf sagt dann einfach, du solltest das jetzt nicht essen. Wir versuchen dann einfach darüber zu reden und alles klar und deutlich auszusprechen.

Habt ihr euch auch mal Hilfe oder Unterstützung gesucht?

Benjamin: Ja, wir waren ein paar Mal in einer Psycho-onkologischen Praxis. Das hat auch nochmal geholfen, die Kommunikation besser und offener zu gestalten- Nochmal ein bisschen darüber zu reden, zu reflektieren und dem ganzen Raum zu geben.

Lena: Wir haben uns auch sehr bewusst damit auseinandergesetzt, was du essen kannst und auch, was du essen willst. Das war ganz am Anfang schwierig. Ich weiss noch, wie du am ersten Tag deines Chemozyklus meintest, du hättest gerne eine Süßkartoffelsuppe, also habe ich dir eine Süßkartoffelsuppe gemacht. Als die sie fertig war, meintest du: „ich hätte doch lieber eine Gemüsebrühe mit Nudeln.“ Also habe ich eine Gemüsebrühe mit Nudeln gemacht. Als sie fertig war, meintest du: “ich glaube, ich will doch lieber nichts essen.“ Am nächsten Tag hast du dir Kartoffelbrei gewünscht und als er fertig war, wolltest du den auch nicht mehr.

Das war schon frustrierend für mich.

Aber als wir dann später einfach nur Gemüsebrühe mit Nudeln an den ersten Tagen probiert haben, kam das auch nicht mehr vor. Und dank der Medikamente gab es in den weiteren Zyklen auch nicht mehr so starke Schwankungen.

 

Ich kann mir vorstellen, dass solche Situationen, wie von Lena beschrieben, auch für dich, Benjamin, nicht einfach waren? Hattest du das Gefühl dich doch überwinden zu müssen, weil du Lena sonst vor den Kopf stößt? Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass es nicht nur rund um das Thema Essen, immer wieder zu solchen Situationen kommen kann.

 

Benjamin: Ich glaube, wenn es einem richtig schlecht geht, dann denkt man erstmal nicht an andere Leute. Aber klar habe ich die Situation schon auch als schwierig wahrgenommen und dann später versucht, mir vorher schon Gedanken zu machen, was ich essen kann.

Mir war auch wichtig schnell wieder eine gewisse Normalität herzustellen. Ich musste auch mal für mich sein. Und auch Lena und meine Eltern mussten wieder eine gewissen Normalität in ihrem Alltag herstellen. Ich wollte auch nicht ständig über Essen oder Magen-Darm-Probleme reden. Es ist wichtig aus der Schleife rauszukommen in der sich alles nur um Essen und Probleme damit dreht. Wir haben dann bewusst einfach andere Themen besprochen und versucht in den Alltag zurückzufinden.

Wenn man ständig gefragt wird „wie geht’s dir, wie geht’s dir? Hast du auch getrunken?“ ist das anstrengend. Ich habe mich manchmal gefühlt, wie ein Baby. Ich wollte das nicht, schließlich wollte ich schnell wieder selbstständig sein und zeigen, dass ich stark bin. Deshalb habe ich dann auch deutlich gesagt, jetzt lasst mich mal in Ruhe, das passt dann schon.

 

Wie war das für dich, Lena? Ist es als Angehöriger nicht auch schwer, seine Bedürfnisse helfen und unterstützen zu wollen, zurückzustellen?

 

Lena: Am schwierigsten war es wirklich am Anfang. Die ersten Tage des ersten Chemozyklus haben wir einfach total unterschätzt. Wir hatten nicht damit gerechnet, dass es Benjamin so schlecht geht. Da habe ich dann wirklich alle paar Minuten gefragt, wie es ihm geht oder was ich tun kann.

Ich habe ihn teilweise auch bevormundet. Ich hatte Zwieback gekauft, obwohl er das nicht wollte. Und den habe ich ihm dann einfach regelmäßig in die Hand gedrückt und darauf bestanden, dass er ihn isst. Schließlich hatte der Arzt gesagt, dass er auf keinen Fall Gewicht verlieren sollte. Außerdem habe ich beobachtet, wieviel er trinkt und mit Schrecken festgestellt, dass es viel zu wenig ist. Dann habe wir eine Strichliste geführt und sind damit wenigstens auf 1,5 Liter Wasser und Tee gekommen. Ansonsten war es aber ganz ok. Ich glaube ich war auch vorher gar nicht gemeint. Ich habe ja gesehen, wie es ihm ging und musste nicht nachfragen. Ich habe dann  irgendwann einfach jede Stunde ein volles Glas und einen Zwieback hingelegt.

Das Thema Mangelernährung ist bei einer Krebserkrankung und gerade in Verbindung mit einer Chemotherapie sehr wichtig. Habt ihr das Gefühl ihr seid in dieser Richtung genug informiert worden?

Benjamin: Wir haben schon mit dem Arzt darüber geredet, dass man bei einer Krebserkrankung einen erhöhten Kalorienbedarf hat. Es gibt ja auch Leute, die genauso weiteressen, wie vorher und trotzdem abnehmen, weil die schnell wachsenden Tumorzellen einfach mehr Energie brauchen.

Und dass mit einer Gewichtsabnahme während der Chemotherapie auch ein Verlust an Muskelmasse einhergeht und man dadurch schwächer wird, war mir auch klar. Das war jetzt kein ausführliches Gespräch, aber mir war das irgendwie auch klar.

Ich hatte zwar am Anfang meiner Erkrankung ein paar Kilo verloren und dann auch nochmals leicht, während der Chemo. Aber ich habe es nach der Chemotherapie geschafft auch wieder ein paar Kilogramm zuzulegen und mein Gewicht stabil zu halten.

Ich habe mich eher ausführlich zum Thema Sport informiert. Das war mir wichtig. Ich will eine gewisse Körperstärke und Ausdauer zurückgewinnen  Ich bin immer schon sehr sportlich gewesen. Wenn man sich danach fühlt, wird Sport zumindest in Maßen auch während der Chemotherapie empfohlen. Ich fühle mich auch wohler, wenn ich nicht so durchhänge. Auch das Allgemeinbefinden ist besser und ich bin nicht so müde, seit ich wieder Sport mache.

Du warst auch vor der Erkrankung schon sehr sportlich, oder?

Benjamin: Das ist vermutlich Ansichtssache. Ich habe Basketball im Verein gespielt. Ich war jetzt nie der muskulöseste oder schnellste im Team, aber schon trainiert. Am meisten hat meine Fitness eigentlich durch die OP nachgelassen, gar nicht durch die Chemotherapie. Hier in München an der Klinik kann man auch einen Fitnesstest während der Erkrankung machen. Dazu gehört auch ein Belastungs -EKG, weil die Chemotherapie auch aufs Herz gehen kann. Bei mir sah zum Glück alles gut aus und deshalb habe ich dann auch das OK von den Ärzten für Sport bekommen. Es ist aber auch einfach das Rauskommen an die frische Luft. Das ist einfach was anderes, als wenn man den Tag komplett auf dem Sofa verbringt, das macht noch müder. Natürlich muss man aber immer schauen, was geht und was man schafft. Ich muss zum Beispiel auch beim Muskeltraining aufpassen, wegen der OP Narbe. Das ist sicher sehr individuell.

 

Zusammenfassend lässt sich also sagen: Eher leichte, vielleicht auch flüssige Kost vor und während der Chemozyklen, leichte sportliche Betätigung unterstützt das Wohlbefinden und Angehörige sollten sich eher etwas zurücknehmen und vielleicht lieber andere Sachen als Essen mitbringen. Ihr habt auch viel auf Smoothies vertraut, hattet ihr mir erzählt.

 

Lena: Nicht direkt Smoohties, das war Schokoproteinpulver mit einem Schuss Milch, weil Milch ja oft auch nicht so vertragen wird, und Apfel und Banane.

Was hättet ihr noch für Tipps?

Benjamin: Oft muss man die Ärzte ein bisschen löchern, wenn man Fragen hat. Und in den Praxen ist da sicherlich mehr Zeit, als in den Kliniken. Aber wenn man sich traut zu fragen, kommen eigentlich immer Antworten, Ideen und Anregungen.

Was würdest du Angehörigen gerne mitgeben?

Benjamin: Gute Frage… vielleicht dass die Chemo heute nicht mehr so ist, wie man sie aus Filmen kennt. Das ist zumindest bei jungen, fitten Menschen nicht mehr der Totalausfall mit ununterbrochenem Übergeben und Chemobrain. Heutzutage hat sich da so viel getan, dass es eigentlich eher so ist, wie ein Erkältung oder eine leichte Magen-Darm-Verstimmung. Also müssen die Angehörigen sich nicht so viele Sorgen machen und den Betroffenen nicht wie ein Kleinkind behandeln. Lieber die Person miteinbeziehen und einfach mal fragen, worauf hast du Lust, was willst du machen? Und auch lieber vorher fragen, wenn man etwas zu essen mitbringen will, ob das das Richtige ist.

Man kann ja zum Beispiel auch bei euch auf der Seite schauen, was man essen kann.

Grundsätzlich ist kommunizieren wichtig, auch als Betroffener, auch mit den Ärzten. Jede Chemotherapie ist anders und jeder reagiert anders. Da muss man dann auch mit den Medikamenten gegen die Nebenwirkungen schauen, zum Beispiel gibt es welche, die zwar die Übelkeit unterdrücken aber einen Adrenalinrausch verursachen. Das heißt man kann dann plötzlich nicht mehr richtig schlafen. Deshalb muss man einfach viel mit den Ärzten reden und probieren, was für einen passt. Mein Onkologe hat den guten Satz gesagt „nach spätestens 6 Dosen weiß der Patient besser Bescheid, als der Arzt.“ Also einfach alles notieren, was funktioniert oder nicht und da auch die Angehörigen mit einbinden. Uns haben auch die Strichlisten geholfen, gerade, wenn es mit dem Essen und Trinken mal nicht so läuft.

Lena: Ich würde auch sagen, dass Wichtigste ist einfach reden und vor allem nicht einfach über den Kopf der Person hinweg entscheiden. Ben wusste ja am besten, was ihm gut getan hat und was er wollte. Wir haben uns nach ein paar Tagen darauf verständigt, dass er einfach sagt, wenn er etwas Bestimmtes wollte oder auf etwas Besonderes Appetit hatte. Ich glaube es ist aber schon auch wichtig, dass man zeigt, dass man da ist, weil man helfen will und nicht nur, weil man muss. Aber man darf sich auch nicht aufdrängen. Wenn es einem eh nicht gut geht, ist die Laune nicht gut und wenn dann einer zum 5. mal die gleiche Frage stellt, ist das natürlich anstrengend.

Würdet ihr raten die Hilfe eines Psychoonkologen in Anspruch zu nehmen? Ich glaube es gibt viele Betroffene, die gar nicht wissen, dass es auf Onkologie spezialisierte Psychologen gibt.

 

Diese Krankheit hat so viele Aspekte, neben den genannten auch  die Todesangst, der Umgang mit der Krankheit und den Ängsten, die Krankheit und der Beruf. Oder, wie erkläre ich es zum Beispiel meinen Kollegen, wie kommuniziere ich die Krankheit allgemein?

Ich selbst lese sehr viel und frage nach. Aber trotzdem habe ich gemerkt dass die Krankheit einen an Grenzen bringt, auch im Umgang mit Angehörigen.

Ich hatte letztes Jahr einige Einzelsessions mit einem Psycho-Onkologen und jetzt hatten wir nochmal gemeinsame im Klinikum Großhadern. Das tut schon gut. Ist aber nicht leicht jemanden zu finden. Zum Glück gibt es hier in München viel Förderung und Netzwerke, die einen auch bei der Suche und Finanzierung unterstützen. Es ist schon gut, wenn jemand mit einem erfahrenen Blick draufschaut.

Man sollte einfach mal seinen Arzt darauf ansprechen, ob er jemanden empfehlen oder sogar einen Kontakt herstellen kann. Es dauert ja auch bis man dann einen Termin hat.

Mir hat es geholfen Dinge klarer zu sehen und gelassener auch an die Therapie heranzugehen. Ich würde es empfehlen.

Hättet ihr euch rund um das Thema Ernährung mehr Unterstützung gewünscht? Klar, ihr habt das auch so gut hinbekommen, aber hättet ihr euch auch mehr Aufklärung gewünscht?

Ich glaube es wäre gerade auf psychologischer Ebene ganz gut zu sagen, macht euch auf das und das gefasst. Natürlich hat es am Ende gut funktioniert, aber vielleicht auch einfach ein Hinweis, wo man Informationen herbekommt, wäre gut.

Benjamin ist am 09.01.2021 plötzlich und relativ unerwartet verstorben. Wir wünschen seiner Frau Lena und seinen Angehörigen und Freunden viel Kraft für die schwierige Zeit ohne ihn.

Fotocredit: Diana Polekhina

Porridge mit karamellisierter Banane und Walnüssen

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Porridge mit karamellisierter Banane und Walnüssen

Der perfekte Start in den Tag: Diese leckere Müslivariation schenkt uns Power für den Alltag und versorgt uns mit allen wichtigen Nährstoffen und Vitaminen.
Die warme Hafermahlzeit mit der Energie aus Bananen, Nüssen und Milch tut unserem Körper und unserer Seele gut. Die dezente Zimtnote und die leichte Süße von Honig vollenden das Geschmackserlebnis. So wird das Frühstück zu einem echten Genuss.
Vorbereitungszeit5 Minuten
Zubereitungszeit15 Minuten
Gesamtzeit20 Minuten
Gericht: Frühstück, Zwischenmahlzeit / Snack
Keyword: säurearm, vegetarisch
Beschwerde: Durchfall, Mukositis, Sodbrennen
Portionen: 4 Personen
Kalorien: 384kcal

Zutaten

  • 120 g Haferflocken blütenzart
  • 800 ml Milch 1,5 % Fett
  • 2 Bananen
  • 1 EL brauner Zucker
  • 1 TL Rapsöl
  • 2 EL gehackte Walnüsse
  • 150 g Joghurt 1,5% Fett
  • 1 EL Honig
  • Zimt Prise Salz, Zucker

Anleitungen

  • Die Milch in einem Topf aufkochen, Haferflocken zugeben und ausquellen lassen. Mit etwas Zucker und Salz abschmecken.
  • Währenddessen die Banane in Scheiben schneiden und von beiden Seiten im Zucker wenden. Das Öl in einer Pfanne erhitzen und die Bananenscheiben von beiden Seiten anbraten, bis der Zucker leicht karamellisiert.
  • Die Walnüsse in einer beschichteten Pfanne ohne Fett rösten.
  • Fertigen Porridge in Schalen füllen, Joghurt und Bananen darauf verteilen und mit den gehackten Nüssen garnieren. Nach Belieben mit Honig und Zimt verfeinern.

Notizen

Anstelle der Bananen bieten sich auch Birnen oder Äpfel zum karamellisieren an. Die Walnüsse können durch andere Nüsse, Samen oder Kerne beliebig ersetzt werden. Für eine „weiche Kost“ können sie weggelassen werden.
Haferschleim wirkt besonders gut gegen Durchfall. Wenn keine Milch vertragen wird, kann diese durch laktosefreie Milch oder Milchersatzprodukte wie z.B. Mandeldrink, Reisdrink, Haferdrink etc. ersetzt werden.
 
Ernährungswissenschaftlicher Kommentar:
Orale Mukositis, eine Schleimhautentzündung im Mund ist eine häufige Nebenwirkung der Chemotherapie. Hier werden weiche, flüssige Speisen wie dieser Porridge empfohlen. Zusätzlich eignet sich Obst in Verbindung mit Milchprodukten, insbesondere säurearmes Obst wie Banane in diesem Rezept, das die Schleimhäute nicht reizt.
Besonders gut ist dieses Rezept such bei Durchfall geeignet, der zu den häufigsten Nebenwirkungen der Chemotherapie zählt. Der Porridge liefert viele wasserlösliche Ballaststoffe wie das Beta-Glukan des Hafers oder das Pektin der Banane. Diese können überschüssiges Wasser im Darm binden und quellen dadurch auf, was zur Eindickung des Stuhls führt.

Nährwerte

Portion: 346g | Kalorien: 384kcal | Kohlenhydrate: 49g | Eiweiß: 14g | Fett: 14g | Ballaststoffe: 4.6g

Entstanden in Kooperation mit dem Tumorzentrum München. 

Avocadopesto

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Avocado-Pesto

Dieses Pesto ist eine kreative Neuinterpretation des italienischen Klassikers, dem Basilikum-Pesto. Es ist die perfekte Verschmelzung von frischem Basilikum- und cremigem Avocadogeschmack.Die Avocado-Variante passt ebenso gut zu Pasta-Gerichten, schmeckt aber auch auf Ciabatta, als Dip oder zum Salat. Das Pesto kann also in großzügigen Portionen zubereitet und zur Vorspeise wie auch zur Hauptspeise gegessen werden.
Vorbereitungszeit10 Minuten
Zubereitungszeit10 Minuten
Gesamtzeit20 Minuten
Gericht: Hauptgericht, Sauce, Vorspeise
Keyword: energiereich, fettreich, vegetarisch
Beschwerde: Fatigue, ungewollter Gewichtsverlust
Portionen: 4 Portionen
Kalorien: 236kcal

Zutaten

  • 80 g Avocado ≙ ca. 80 g
  • 50 g frisches Basilikum
  • 50 g Parmesan 32% Fett i. Tr.
  • 40 g Olivenöl ≙ ca. 40 g
  • 50 g Pinienkerne
  • Pfeffer, Zitronensaft, Salz

Anleitungen

  • Parmesan fein reiben oder hacken
  • Basilikum, Avocado und Olivenöl dazugeben und fein mixen/pürieren
  • Die Pinienkerne in einer beschichteten Pfanne ohne Fett leicht anrösten, zur
  • Pesto Masse geben und fein pürieren
  • Mit Zitronensaft, Pfeffer und Salz abschmecken

Notizen

 
  • Statt Pinienkernen können Sie auch Mandeln, Cashewkerne oder Walnüsse verwenden.
  • Trotz Zitronensaft wird das Pesto beim längeren Aufbewahren irgendwann braun bzw. grau. Es sollte also rasch verbraucht werden.
 
 
Ernährungswissenschaftlicher Kommentar:
 
Die Avocado besteht zu knapp einem Viertel aus Fett, was ihr auch den Namen Butterfrucht einbrachte. Damit ist sie die mit Abstand fettreichste aller Obst- und Gemüsesorten. Wenn während einer Tumorerkrankung Gewicht verloren wurde, kann es hilfreich sein einen höheren Anteil an Fett und somit Energie zuzuführen. Durch die hohe Energiedichte dieses Pestos kann man dem Körper bereits durch kleine Mengen viel Energie zuführen. So ist dieses Pesto gut bei ungewolltem Gewichtsverlust geeignet. 
Doch obwohl die Avocado viel Fett und Kalorien enthält, ist sie kein ungesunder Dickmacher. Die exotische Frucht liefert neben vielen Vitaminen und Mineralstoffen auch viele gesunde, ungesättigte Fettsäuren. Mit der westlichen Standardernährung werden für gewöhnlich zu viel Fett, aber auch zu viel gesättigte Fettsäuren aufgenommen. Dieses Ungleichgewicht sollte durch einen höheren Verzehr ungesättigter Fettsäuren ausgeglichen werden.
Das gelingt, wenn man statt beispielsweise Butter oder Wurst auch mal dieses Avocadopesto als Brotaufstrich verwendet. Fördern Sie Ihre Gesundheit indem Sie häufiger gesättigte FS aus tierischen Lebensmitteln (Butter, Wurst, etc.) durch ungesättigte FS aus pflanzlichen Lebensmitteln (Avocado, pflanzliches Öl) austauschen, denn diese können Blutwerte positiv beeinflussen und den Cholesterinspiegel senken. 

Nährwerte

Portion: 67g | Kalorien: 236kcal | Kohlenhydrate: 2g | Eiweiß: 8g | Fett: 22g | Ballaststoffe: 2g

Entstanden in Kooperation mit dem Tumorzentrum München. 

Pfannkuchen mit Kräuterfrischkäse und Räucherlachs

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Pfannkuchen mit Kräuterfrischkäse und Räucherlachs

Pfannkuchen wecken Kindheitserinnerungen. Meist süß gefüllt zählen sie zu den Lieblingsgerichten vieler Kinder. Doch auch den „Großen“ schmecken Eierkuchen. Für Sie darf es allerdings etwas mehr Abwechslung bei der Füllung sein. Dieses Rezept stellt eine schmackhafte Variante vor, wie Pfannkuchen herzhaft gefüllt werden können. Aufgerollt, in Scheiben geschnitten und mit einem Holzspieß serviert, können Sie auch als Fingerfood bei Festivitäten oder als Vorspeise gereicht werden.
 
Vorbereitungszeit10 Minuten
Zubereitungszeit15 Minuten
Gesamtzeit25 Minuten
Gericht: Fisch, Hauptgericht, Vorspeise
Keyword: ballaststoffarm, eiweißreich, energiearm
Beschwerde: Appetitlosigkeit, Fatigue, Geschmacksveränderungen, ungewollte Gewichtszunahme
Portionen: 4 Portionen
Kalorien: 290kcal

Zutaten

Für den Pfannkuchen:

  • 200 ml Milch 1,5% Fett
  • 100 g Weizenmehl Type 405
  • 2 Eier Größe M
  • 1 Prise Salz
  • 1 EL ≙ ca. 10 g Rapsöl

Für die Füllung:

  • 150 g Frischkäse Natur 20% Fett i. Tr.
  • 50 g Joghurt 1,5% Fett
  • 150 g Räucherlachs
  • Dill Schnittlauch, Pfeffer, Salz

Anleitungen

  • Für den Pfannkuchenteig Milch und Weizenmehl, Eier und Salz mit dem Handrührgerät verquirlen.
  • Den Pfannkuchenteig portionsweise in einer Pfanne mit Öl (auspinseln) ausbacken.
  • Für die Füllung den Frischkäse mit dem Joghurt verrühren und mit gehacktem Dill, Schnittlauch, Pfeffer und Salz abschmecken.
  • Die Pfannkuchen auf einem Brett mit der Frischkäsecreme bestreichen und den Räucherlachs darauf verteilen.
  • Die Pfannkuchen zu einer Rolle aufrollen und in Scheiben schneiden.

Notizen

Nach Geschmack kann das Rezept auch mit Ziegenfrischkäse zubereitet werden.
Optional kann die doppelte Menge des Pfannkuchenteigs zubereitet werden. Die fertigen Pfannkuchen können 1-2 Tage im Kühlschrank aufbewahrt oder eingefroren werden. So ergeben sie ohne viel Aufwand nochmal eine leckere Mahlzeit. Sie können als Einlage in Brühe oder je nach Geschmack süß oder pikant gefüllt verzehrt werden.
Ernährungswissenschaftlicher Kommentar:
Dieses Rezept zeichnet sich durch einen hohen Eiweißgehalt aus. Der Eiweißbedarf von Krebspatienten ist mit 1,2-1,5 g/kg Körpergewicht erhöht, da der Körper während und nach der Tumortherapie viel hochwertiges Protein zur Regeneration benötigt. Eiweiß hilft bei der Aufrechterhaltung der Muskelmasse. Außerdem werden Proteine für die Immunabwehr, sowie zur Bildung von Enzymen, Hormonen und anderen Blutbestandteilen benötigt.
Lachs zählt zu den fettreichen Seefischen und liefert somit viele Omega-3-Fettsäuren. Diese mehrfach ungesättigten Fettsäuren haben viele positive Wirkungen auf den Körper. Beispielsweise können sie Herzkreislauferkrankungen vorbeugen. Ihnen werden aber auch entzündungshemmende und krebsvorbeugende Eigenschaften nachgesagt.  

Nährwerte

Portion: 194g | Kalorien: 290kcal | Kohlenhydrate: 23g | Eiweiß: 20g | Fett: 13g | Ballaststoffe: 0.7g

Entstanden in Kooperation mit dem Tumorzentrum München.