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Leinsamen – Achtung bei gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten!

Leinsamen sind gesund

Leinsamen sind sehr gesund trotzdem gilt es gerade bei der Einnahme von Medikamenten während der Krebstherapie einige Dinge zu beachten.

Leinsamen enthalten gutes Fett in Form von Omega-3-Fettsäuren. Und sie haben einen hohen Ballaststoffanteil, der gut für den Darm ist. Ein Teil der Samen wird auch oft in Form des Leinöls verzehrt. Gerade als Quark-Leinöl-Mischung eine Quelle für gute Öle und viel Protein.

Gefährlich bei hormonabhängigen Kresberkrankungen?

Die kleinen Samen enthalten auch pflanzliche Hormone, sogenannte Lignane. Die Lignane gehören zu den Phytoöstrogen. Es stand lange Zeit im Raum, dass diese pflanzlichen Hormone nicht verzehrt werden sollten, wenn man hormonabhängigen Brustkrebs hat. Oder sogar, dass diese das Brustkrebsrisiko erhöhen. Diese pauschale Aussage wurde jedoch revidiert. Es dürfen sehr gerne Leinsamen in „normalen Portionsgrößen“ verzehrt werden. Das sind in Bezug auf die Leinsamen z.B. 1-2 EL pro Tag.

Wichtig: In diesem Fall ist jedoch wieder zu unterscheiden zwischen Lebensmitteln mit Phytoöstrogenen und Nahrungsergänzungsmitteln mit hochdosierten, isolierten Phytoöstrogenen. Diese sollte nicht eingenommen werden bei hormonabhängigen Krebserkrankungen.

Achtung bei gleichzeitiger Einnahme von oralen Medikamenten

Ein weiterer Aspekt, der bei Leinsamen ähnlich wie bei Flohsamenschalen beachtet werden sollte, ist ihre potenzielle physikalische Wechselwirkung. Diese Samen unterstützen die Verdauung, indem sie im Darm aufquellen und Wasser binden. Während sie in diesem aufgequollenen Zustand längere Zeit im Darm verweilen, können sie das Darmvolumen erhöhen, was möglicherweise die Aufnahme von Medikamenten beeinflussen kann. Da Arzneimittel über den Dünndarm in den Körper gelangen, kann ihre Wirkung durch diesen Effekt verändert werden.

Insbesondere bei einer Krebsbehandlung mit Tabletten oder Kapseln ist es ratsam, größere Mengen Leinsamen nur mit einem zeitlichen Abstand von mindestens zwei Stunden vor oder nach der Einnahme der Medikamente zu konsumieren. Leinöl hingegen hat diesen Effekt nicht, und auch kleinere Mengen von Leinsamen, beispielsweise in Brot verarbeitet, erfordern keinen so großen Zeitabstand.

Ein wichtiger Hinweis: Wer Leinsamen anwendet, sollte stets auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Ohne genügend Wasser können die Samen eine verstopfende Wirkung entfalten.

Mehr zum Thema Wechselwirkungen zwischen Medikameten und Lebensmittel finden Sie zum Beispiel im Artikel “Medikamente –  Achtung vor Wechselwirkungen mit Lebensmitteln oder Getränken.”

Lieber schroten oder mahlen

Das Schroten oder Mahlen von Leinsamen bietet einige Vorteile, insbesondere im Hinblick auf die Verfügbarkeit der Nährstoffe und die Verdauung:

1. Bessere Aufnahme von Nährstoffen

  • Leinsamen enthalten wertvolle Inhaltsstoffe wie Omega-3-Fettsäuren (insbesondere Alpha-Linolensäure), Ballaststoffe und Lignane (sekundäre Pflanzenstoffe mit antioxidativen Eigenschaften).
  • Die harte Schale der ganzen Leinsamen ist schwer verdaulich, sodass viele Nährstoffe ungenutzt bleiben, wenn die Samen unzerkaut wieder ausgeschieden werden. Durch das Mahlen oder Schroten wird die Schale aufgebrochen und die Nährstoffe können leichter vom Körper aufgenommen werden.

2. Verbesserte Wirkung auf die Verdauung

  • Geschrotete oder gemahlene Leinsamen quellen besser im Darm auf und entfalten dadurch ihre verdauungsregulierende Wirkung noch effektiver. Dies fördert eine sanfte Darmbewegung und kann bei Verstopfungen helfen.

3. Vielseitigere Verwendung in der Küche

  • Gemahlene Leinsamen lassen sich leichter in verschiedene Rezepte integrieren, z. B. in Smoothies, Müslis, Joghurt oder Backwaren. Auch als vegane Ei-Alternative beim Backen (in Kombination mit Wasser) sind sie einfacher einsetzbar.

Wichtig zu beachten

  • Frische: Gemahlene Leinsamen sind empfindlicher gegenüber Oxidation, da die enthaltenen Fette (besonders Omega-3-Fettsäuren) bei Kontakt mit Luft und Licht schneller ranzig werden. Es ist daher empfehlenswert, die Samen kurz vor der Verwendung zu mahlen oder geschrotete Samen in einem luftdichten Behälter und im Kühlschrank aufzubewahren.
  • Trinkmenge: Egal ob ganze, geschrotete oder gemahlene Leinsamen – ausreichend Flüssigkeit ist wichtig, um die quellende Wirkung optimal zu nutzen und eine verstopfende Wirkung zu vermeiden.

Durch das Mahlen profitieren Sie also sowohl gesundheitlich als auch in der Vielseitigkeit der Anwendung von Leinsamen.

Quellen

I.Boutas. Soy Isoflavones and Breast Cancer Risk: A Meta-analysis. Internet https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35241506/. Abgerufen am 22.11.2024.

MayoClinic. Flaxseed and flaxseed oil. Aug. 10, 2023. Internet https://www.mayoclinic.org/drugs-supplements-flaxseed-and-flaxseed-oil/art-20366457. Abgerufen am 22.11.2024.

Cleveland Clinic. Flaxseed: A Little Seed With Big Health Benefits. January 31, 2024 Internet: https://health.clevelandclinic.org/flaxseed-little-seed-big-benefits

Autoren

Anna-Lena Becker, Apothekerin FachApotheke Onkologie, MediosApotheke an der Charite in Berlin

Anne Blumers von was essen bei Krebs

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Medikamente – Achtung vor Wechselwirkung mit Lebensmitteln und Getränken

Wussten Sie, dass die Wirkung Ihrer Medikamente auch durch Lebensmittel und Getränke beeinflusst werden kann?

Viele Patient:innen wissen nicht, dass auch bestimmte Lebensmittel und Getränke Einfluss auf die Wirkung ihrer Mediakemtne haben können. Medikamente können untereinander wechselwirken, das ist durchaus bekannt. Durch eine Wechselwirkung kann z.B. die Wirksamkeit eines Medikaments vermindert werden oder es kann zu verstärkten Nebenwirkungen kommen. Bei Anwendung mehrerer Arzneimittel gleichzeitig, sollte somit immer ein Check auf mögliche Wechselwirkungen durchgeführt werden.

Bestimmte Bestandteile aus Lebensmitteln können ebenfalls mit Medikamenten wechselwirken. Ein Klassiker ist die Grapefruit, die Sie bei der Einnahme vieler Arzneimittel komplett meiden sollten. 

In diesem Artikel erfahren Sie, bei welchen Lebensmitteln Sie auf eine potenzielle Wechselwirkung achten sollten und welche Schlüsse Sie daraus für sich ziehen können.

Eine Übersicht über Nahrungsmittel und Getränke, die mit Medikamenten wechselwirken können:

Grapefruit

Wie schon kurz erwähnt, zählt die Grapefruit zu den Lebensmitteln, bei denen wir sehr häufig davon abraten, diese während der Krebsbehandlung zu essen. Zahlreiche Medikamente sind von einer Wechselwirkung mit Grapefruit betroffen.

In der Grapefruit sind bestimmte Stoffe, die Furanocumarine, enthalten. Diese sind die Verursacher der Wechselwirkungen. 

Was passiert? Der Abbau vieler Arzneistoffe wird durch die Furanocumarine gehemmt, wodurch sich der Arzneistoff nun im Körper anreichern kann. Die Blutspiegel des Medikaments werden erhöht und es kommt zu verstärkten Nebenwirkungen. Die Therapie wird somit weniger gut vertragen und muss ggf. sogar unterbrochen werden. 

Die Grapefruit kann aber auch andersrum. Andere wirksame Bestandteile der Grapefruit führen nämlich genau zum Gegenteil: Sie mindern die Wirksamkeit der Medikamente, indem sie deren Aufnahme in den Körper verhindern. Das ist z.B. bei der Chemotherapie mit dem Wirkstoff Cyclophosphamid der Fall, betrifft diesen Wirkstoff jedoch vor allem bei oraler Anwendung als Tablette.

 

Hinweis: Auch der Grapefruitsaft ist davon betroffen. Vor allem beim Buffet immer darauf achten, welcher Saft dort angeboten wird.

 

Zeitlichen Abstand einhalten?

Es reicht nicht aus Grapefruit zeitversetzt zu essen oder als Saft zu trinken. Die Wechselwirkung hält mehrere Tage an. Deshalb sollte bei einer bekannten Interaktion mit ihren Medikamenten während der kompletten Therapiedauer auf Grapefruit verzichtet werden. 

 

Verzicht auf alle Zitrusfrüchte?

Am stärksten verwandt mit der Grapefruit ist die Pomelo. Hier gelten in der Regel dieselben Empfehlungen wie bei der Grapefruit.

Bei der Bitterorange (Sevilla-Orange), der Pampelmuse, der Sternfrucht, dem Granatapfel und den Clementinen ist das Risiko für Wechselwirkungen seltener vorhanden und nicht so stark ausgeprägt. 

Zitronen und Limetten dürfen fast immer uneingeschränkt  gegessen werden.

Es sollte immer eine individuelle Überprüfung mit ihren Arzneimitteln stattfinden, um eine klare Handlungsempfehlung geben zu können!


Wenn Du mehr zu dieser Wechselwirkung nachlesen möchtest, dann schau Dir diesen Artikel an: https://www.was-essen-bei-krebs.de/2019/05/06/warum-soll-ich-waehrend-einer-oralen-krebstherapie-keine-grapefruit-essen/

Grüner Tee ist in aller Munde, vor allem die Frage, ob Grüner Tee vor Krebs schützen kann. Die bisherigen Studien zeigen aber keinen Beleg für diese Vermutung.

Ein wichtiger Inhaltsstoff, der diese möglichen positiven Wirkungen hervorbringt, ist das Epigallocatechingallat – kurz EGCG.  Dieser sekundäre Pflanzenstoff steht jedoch in Labor- und Tierversuchen auch unter Verdacht, die Wirksamkeit einiger Krebsmedikamente zu beeinflussen. Ebenso enthält Grüntee Gerbstoffe, die zusammen mit einem Arzneistoff Ausfällungen bilden können und den Arzneistoff damit unwirksam machen.

Solch hohe Dosierungen werden jedoch eher bei der Anwendung von Grüntee-Extrakten in Form von Nahrungsergänzungsmitteln erreicht. Somit müssen Sie nicht per se auf Grüntee verzichten. 1-3 kleine Tassen (ca. 150 ml) pro Tag können mit Genuss getrunken werden.

Spezifisch: Wenn Sie eine Therapie mit Bortezomib oder Sunitinib erhalten, dann sprechen Sie bitte mit Ihrem Behandlungsteam genau ab, ob Sie Grünen Tee gänzlich meiden sollten. Denn es gibt Daten, die zeigen, dass die Wirkung der beiden Arzneistoffe durch Grüntee eingeschränkt werden kann. Wenn Sie gut auf Grüntee verzichten können, dann sind Sie damit auf der sicheren Seite.

Hinweis: Das Trendgetränk Matcha besteht ebenfalls aus grünem Tee. Dieselben Empfehlungen gelten somit auch für Matcha.

Das Koffein in schwarzem Tee und Kaffee hat bekannterweise eine aufputschende Wirkung. Diese kann durch bestimmte Medikamente verstärkt werden, die den Koffeinabbau im Körper hemmen.
Dazu gehören auch einige Medikamente, die im Rahmen einer Krebsbehandlung eingesetzt werden. Z.B. Prednison, Cimetidin oder auch das Antiobiotikum Ciprofloxacin. 

Diese Wechselwirkung kann dann zu schlaflosen Nächten führen, weil das Koffein viel länger im Körper wirkt.

Kaffee und schwarzer Tee haben wiederum auch einen Einfluss auf die Eisenaufnahme. Das liegt in diesem Fall jedoch nicht am Koffein, sondern an den Gerbstoffen. Diese binden das Eisen, sodass es nicht ausreichend aufgenommen werden kann. Bei der Einnahme von Eisentabletten sollte deshalb immer ein zeitlicher Abstand von mind. 2 Stunden zum Kaffee oder schwarzem Tee eingehalten werden.

Verschiedene Medikamente außerhalb der onkologischen Indikation weisen ebenfalls Wechselwirkungen mit Kaffee und Schwarzem Tee auf. Hierzu zählen z.B. Schilddrüsentabletten, Mittel gegen Osteoporose oder Knochenmetastasten und Medikamente  gegen Depressionen. Auch hier sollte immer eine individuelle Prüfung mit ihrer Medikation stattfinden, damit die Empfehlungen an Sie angepasst werden können.

 

Zum einen hat Alkohol eine einschläfernde, sedierende Wirkung. Bei einer Chemotherapie werden häufig weitere Medikamente eingesetzt, die ebenfalls eine einschläfernde Wirkung haben. Die schlaffördernden Effekte verstärken sich und deine Reaktionsfähigkeit wird herabgesetzt. Diese Effekte dürfen jedoch nicht als geeignete Mittel bei Schlafproblemen gesehen werden. Der alkoholisierte Schlaf geht nämlich in diesem Fall mit veränderten Schlafphasen einher, ist weniger erholsam und führt zu mehr Müdigkeit.

Hinzu kommt, dass Alkohol einige Nebenwirkungen der Krebsbehandlung verstärken kann. Das trifft z.B. auf Übelkeit, Sodbrennen, Mundschleimhautentzündungen, Magenschmerzen oder Dehydrierung zu. Gerade in Kombination mit Blutverdünnern oder bestimmten Schmerzmitteln werden die Effekte sogar gesteigert.

Fazit: Alkohol ist ein Zellgift und belastet die Leber. Gerade während der akuten Behandlung mit hochpotenten Arzneimitteln, wie einer Chemotherapie, sollte der Körper nicht zusätzlich beansprucht werden. Alkohol kann Nebenwirkungen verstärken und die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen. Je weniger Alkohol getrunken wird, desto besser. Es gilt jedoch im Allgemeinen kein striktes Alkoholverbot.

Milch und kalziumreiches Mineralwasser stellen keine geeigneten Getränke zur Einnahme von Medikamenten dar. Warum?

Das in hohen Konzentrationen enthaltene Kalzium kann mit bestimmten Arzneistoffen Komplexe bilden. Das bedeutet, dass sich das Medikament mit dem Kalzium verbindet und es durch diese Verbindung unwirksam wird. Der Kalzium-Medikament-Komplex kann nicht ausreichend vom Körper aufgenommen werden.  Das wiederum führt dann zu einer verringerten Wirksamkeit. 

Auch bei der Einnahme von Magnesium, Eisen, und Zink können diese Komplexe gebildet und die Wirksamkeit mancher Medikamente eingeschränkt werden. Das ist z.B. bei Mineralwasser, das eine hohe Konzentration dieser Mineralstoffe enthält, ebenso der Fall. 

Von der genannten Komplexbildung betroffene Medikamente sind bestimmte Antibiotika (z.B. Ciprofloxacin oder Doxycyclin) oder auch Bisphosphonate (z.B. Alendronsäure). Letztere werden im Zusammenhang mit einer Krebserkrankung z.B. bei Knochenmetastasen angewendet. 

Das beste Getränk zur Einnahme ihrer Medikamente ist 150-200 ml weiches Leitungswasser oder Mineralwasser mit geringem Kalziumanteil (zwischen 50-150mg Kalzium pro 1 Liter Wasser). Eine aufrechte Position hilft der Tablette dabei, die Speiseröhre hinunterzuwandern. Mineralwasser mit einem Kalziumanteil von 300mg Kalzium pro 1 Liter oder mehr sollten nur mit einem Abstand von 2-4 Stunden zu den genannten Medikamenten eingenommen werden. 

Bei ihren zuständigen Wasserbetrieben können Sie sich über den Härtegrad (weich, mittel, hart) Ihres lokalen Leitungswasser erkundigen. Sollte Ihr Leitungswasser viel Kalzium enthalten, dann können Sie bei empfindlichen Arzneistoffen auch auf ein mineralstoffarmes Trinkwasser zurückgreifen.

Hinweis: Diese Wechselwirkung kann durch einen zeitlichen Abstand umgangen werden. Verzichten Sie 4 Stunden vor und bis 2 Stunden nach der Einnahme von relevanten Medikamenten auf Milch, Milchprodukte und kalziumreiche Mineralwasser. Dazu zählen auch Nahrungsergänzungsmittel, wie Multivitamin- und Nährstoffpräparate.

Auch in diesem Fall geht es, ähnlich wie beim Grüntee, eher um die Einnahme hochdosierter Nahrungsergänzungsmittel. Obwohl auch hierbei immer noch unklar ist, wie hoch das Wechselwirkungspotenzial wirklich ist. Denn Kurkuma wird sehr schlecht vom Körper aufgenommen und somit ist nie klar, wie viel wirksame Komponente tatsächlich im Körper landet und wechselwirken kann.

Es gibt vor allem einen Wirkstoff, bei dem der Einfluss von hochdosiertem Kurkuma auf die Wirksamkeit momentan beobachtet wird. Dabei handelt es sich um das Tamoxifen, eine Tablette, die bei Brustkrebs zum Einsatz kommt. Es gibt Hinweise, die eine Wirksamkeits-Minderung bei gleichzeitiger Einnahme von Tamoxifen mit hochdosiertem Kurkuma aufzeigen. Solange dies nicht geklärt ist, sollte während der Tamoxifen-Einnahme kein hochdosiertes Kurkuma-Präparat angewendet werden.

Fazit: Kurkuma als Gewürz in Gerichten oder auch in Goldener Milch kann in normalen Verzehrsmengen gerne und mit Genuss gegessen/getrunken werden. Eine in Studien am Menschen belegte Wirksamkeit auf die Vorbeugung und den Verlauf einer Krebserkrankung ist nicht vorhanden. Bei der Einnahme von Tamoxifen sollte auf Kurkuma in Nahrungsergänzungsmitteln verzichtet werden.

Was bei den Leinsamen, ähnlich wie bei den Flohsamenschalen beachtet werden sollte, ist die potenzielle physikalische Wechselwirkung. Die Samen regulieren die Verdauung, indem sie im Darm aufquellen und Wasser binden. Sie verweilen in diesem aufgequollenen Zustand für eine längere Zeit im Darm und vergrößern dessen Volumen. Dies kann sich auch auf die Aufnahme von Medikamenten auswirken. Denn das Arzneimittel gelangt über unseren Dünndarm in den Körper, um daraufhin dort zu wirken.
Gerade, wenn Sie eine Krebsbehandlung in Form von Tabletten oder Kapseln erhalten, ist es empfehlenswert einen Abstand von mind. 2 Stunden vor und nach der Einnahme von größeren Mengen Leinsamen einzuhalten. Beim Leinöl spielt diese Wechselwirkung keine Rolle. Auch bei kleinen Mengen, z.B. in einem Brot beigemengt, muss nicht auf so einen großen Zeitabstand geachtet werden.

Tipp: Generell sollte bei der Anwendung von Leinsamen immer auf eine ausreichende Trinkmenge geachtet werden. Sonst haben die kleinen Samen nämlich einen verstopfenden Effekt.

 

Es gilt zu unterscheiden: Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel

In den natürlichen Lebensmitteln und Getränken sind die wirksamen Bestandteile eingebettet in ihre natürliche Umgebung und können nur selten überdosiert werden. Zu einer ausgewogenen und nährstoffreichen Ernährung gehören selbstverständlich viel Obst und Gemüse, die eine Vielzahl an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen enthalten. Werden diese Stoffe in Form des natürlichen Lebensmittels verzehrt, müssen Sie keine Sorgen vor starken, relevanten Wechselwirkungen haben.

In Nahrungsergänzungsmitteln werden diese Stoffe jedoch einzeln oder kombiniert und in teils sehr hohen Dosierungen über den üblichen Verzehr hinaus verabreicht. Diese hohen Dosierungen führen eher zu Wechselwirkungen mit Medikamenten. Deshalb sollte dies immer separat voneinander betrachtet werden.

Weitere Wechselwirkungs-Faktoren im Zusammenhang mit der Nahrung

Nicht nur das Nahrungsmittel oder Getränk an sich, sondern auch die Zusammensetzung der Mahlzeit, wie der Fettgehalt, können einen Einfluss auf die Medikamentenwirkung haben. Zusätzlich ist bei einer Tablettentherapie immer der genaue Einnahmezeitpunkt des Medikaments in Bezug auf die Mahlzeit wichtig. Nähere Infos dazu, finden Sie in diesem Artikel hier.

Wie Sie erfahren können, ob ihre Medikamente davon betroffen sind

Pharmazeutischer Wechselwirkungs-Check in Ihrer Apotheke
Ob eine Wechselwirkung bei Ihnen eine Rolle spielt, prüfen Ihr Behandlungsteam und Ihre Apotheke für Sie. Die Apotheke hat unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit, eine umfassende Beratung mit Wechselwirkungs-Check bei der Krankenkasse abzurechnen. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Apotheke über die Möglichkeiten der Abrechnung und den Umfang der Beratung.

Fazit

Auch Lebensmittel können mit Medikamenten wechselwirken. Sie können die Wirksamkeit vermindern oder auch Nebenwirkungen verstärken. 

Ein pauschaler Verzicht ist jedoch nicht notwendig. Es ist immer sinnvoll, eine individuelle Prüfung mit Ihren persönlichen Medikamenten durchführen zu lassen und die Empfehlungen auf Sie abzustimmen. So wird keine Wechselwirkung übersehen und Sie verzichten nicht ohne Grund auf bestimmte Lebensmittel.

Gerne können Sie uns Ihre Erfahrungen zu diesem Thema mitteilen: info@was-essen-bei-krebs.de

Lesen Sie auch, was Sie bei der Einnahme ihrer Medikamente beachten sollten: hier

Quellen

 

  1. Encouse B. Golden, Philip Y. Lam, et al: Green tea polyphenols block the anticancer effects of bortezomib and other boronic acid–based proteasome inhibitors, Blood 113 (23): 5927–5937, 2009.
  2. Ge J, Tan BX, Chen Y, et al.: Interaction of green tea polyphenol epigallocatechin-3-gallate with sunitinib: potential risk of diminished sunitinib bioavailability. J Mol Med (Berl) 89 (6): 595-602, 2011.  
  3.  https://www.gelbe-liste.de/arzneimitteltherapiesicherheit/nahrungsmittel-interaktionen
  4. https://www.orale-krebstherapie.de/wp-content/uploads/2024/03/Zitrusfruechte-und-Oralia-Juergen-Barth-2024_03.pdf
  5. Olufunmiso O Olajuyigbe, Morenike O Adeoye-Isijola, et al.: In vitro pharmacological interaction of caffeine and first-line antibiotics is antagonistic against clinically important bacterial pathogens, Acta Biochim Pol 2017;64(2):255-263, Epub 2016 Jun 14.
  6. M. Smollich, J. Podlogar. Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln und Lebensmitteln. 1.Auflage 2016, Stuttgart., Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, 2016.
  7. J. Hübner. Komplementäre Onkologie. 1. Auflage, Deutschland, Elsevier GmbH, 2024.
  8. Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe,

AWMF): S3-Leitlinie Komplementärmedizin in der Behandlung von onkologischen Pati-

entInnen, Langversion 2.0, 2024, AWMF-Registernummer: 032-055OL

https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/leitlinien/komplementaermedizin/; Zu-

griff am [15.11.2024]

  1. Internet.https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/kurkumin/@@guideline/html/index.html. Onkopedia. Mai 2022. Abgerufen am 15.11.2024.



Autoren

  • Hauptautorin: Anna-Lena Becker, Apothekerin FachApotheke Onkologie, MediosApotheke an der Charite in Berlin
 
  • Unterstützt von: Anne Blumers und Nina Szymanski von was essen bei Krebs
 
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Medikamente – die richtige Einnahme ist wichtig

Damit Medikamente richtig wirken können, sollten Sie unbedingt auf die richtige Einnahme achten. Es ist wichtig die Medikamenteneinnahme ernst zu nehmen und sich an die Vorgaben in den Packungsbeilagen bzw. an die Vorgaben ihres Behandlungsteams zu halten,  denn nur so können Ihre Medikamente wirken. Wir haben Ihnen einige Hinweise und Informationen zusammengestellt, die Sie dabei beachten sollten:

Die Diagnose Krebs bedeutet oft Eines: Medikamenteneinnahme.  Vor allen Dingen, wenn die Therapie Zuhause und in Tabletten- oder Kapselform stattfindet, ist es wichtig, dass die richtigen Einnahmezeitpunkte beachtet werden. Denn die korrekte Einnahme von Medikamenten gegen Krebs ist entscheidend für die Wirksamkeit der Therapie und die Minimierung von Nebenwirkungen. 

Doch was bedeutet es nun, wenn die Apotheke des Vertrauens zu einer Einnahme „vor dem Essen mit ausreichend Flüssigkeit“ rät. ?

In diesem Text haben wir gemeinsam mit Apothekerinnen der MediosApotheke aus Berlin die wichtigsten Infos zur richtigen Einnahme von Medikamenten zusammengestellt.

Damit die Wirkstoffe einer Tablette/Kapsel richtig wirken können, ist eine korrekte Einnahme wichtig. Denn auch die Aufnahme von Arzneimitteln wird durch Lebensmittel beeinflusst, da auch durch einen vollen oder leeren Magen die Bioverfügbarkeit des Wirkstoffs beeinflusst werden kann. Deswegen gibt es für einige Tabletten/Kapseln konkrete Einnahmehinweise.

Was bedeutet eine Einnahme:

auf nüchternen Magen:

Wenn Sie Ihre Tablette/Kapsel auf einen nüchternen Magen einnehmen sollen, dann muss eine Einnahme auf leeren Magen erfolgen. Ein leerer Magen bedeutet, dass neben Essen auch keine nährstoffhaltigen (z.B. fett- oder kohlenhydrathaltig) Getränke, wie Saft, Milch oder Cola und keine Bonbons oder Ähnliches im Magen sind. Am einfachsten ist einen Einnahme auf nüchternen Magen vor dem Frühstück, da nach dem Schlafen der Magen leer ist. Dann sollten Sie die Tablette/Kapsel eine Stunde vor dem Frühstück mit einem Glas Wasser schlucken. Falls eine Nüchterneinnahme im Laufe des Tages passieren muss, sollten Sie 2 Stunden vor und nach Einnahme der Tablette/Kapsel nichts essen und keine nährstoffhaltigen Getränke zu sich nehmen.

Eine Einnahme Ihres Medikaments vor dem Essen bedeutet, dass die Tablette/Kapsel 30 bis 60 Minuten vor einer Mahlzeit eingenommen werden sollte, um eine optimale Wirksamkeit zu gewährleisten.

Schlucken Sie die Tablette/Kapsel während oder unmittelbar nach der Mahlzeit mit einem Glas Wasser. 

Ein Hinweis auf eine Einnahme nach dem Essen muss nochmal zusätzlich geklärt werden, hier wird Sie Ihr Apothekenteam korrekt aufklären. Denn es können zweierlei Einnahmezeitpunkt gemeint sein:

a.) unmittelbar nach der Mahlzeit 

b.) mit einem zeitlichen Abstand zu der vorherigen Mahlzeit 

Wenn eine Tablette/Kapsel unabhängig vom Essen eingenommen werden kann, dann können Sie sich einen beliebigen Zeitpunkt am Tag aussuchen. Auch hier muss nicht beachtet werden, ob die Einnahme mit oder ohne Essen erfolgt, lediglich sollten Sie die Tablette/Kapsel dann immer zum gleichen Tageszeitpunkt und mit einer ausreichenden Menge Wasser einnehmen.

Die Einnahme einer Tablette/Kapsel sollte immer mit einem Glas Leitungswasser mit mindestens 125 ml erfolgen (kein Mineralwasser).  Die Tabletten/Kapseln dürfen nicht geteilt, geöffnet oder aufgelöst werden. 

 

Für das leichtere Schlucken empfehlen wir zwei Tricks:

Quelle: https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2018/daz-7-2018/wenn-s-nicht-rutscht
Quelle: https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2018/daz-7-2018/wenn-s-nicht-rutscht

Beachten Sie auch, dass es unter Umständen zu Wechselwirkungen zwischen einzelnen Lebensmitteln und Getränken und ihren Medikamenten kommen kann. Nähere Informationen zu diesem Thema finden Sie in unserem Artikel “Wechselwirkungen zwischen Lebensmitteln und Medikamenten”

Quellen:

Autoren:

  • Hauptautorin: Magdalena Witzel, Fachapothekerin an der MediosApotheke an der Charite in Berlin
  • Unterstützt von: Anne Blumers und Nina Szymanski von was essen bei Krebs
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Psychoonkologie

Psychoonkologie  bezeichnet die psychologische Betreuung von Krebspatient:innen. Eine weitere Bezeichnung ist Psychosoziale Onkologie. In den meisten Krebszentren finden Sie eine psychosoziale Beratungsstelle und auch außerhalb der Kliniken gibt es Beratungsstellen und niedergelassene Psychoonkologen, die Sie unterstützen können. 

Wann wende ich mich an die Psychoonkologie? 

Grundsätzlich ist immer ein guter Indikator: „Will ich professionelle Unterstützung?“ „Brauchen“ ist immer relativ. Sie selbst sollten sich austauschen wollen, kein anderer kann und sollte für Sie entscheiden, ob Sie Unterstützung in Anspruch nehmen wollen.

Folgende Themen können Ihnen helfen, Ihren Bedarf selbst einzuschätzen. 

  • Bestimmte Themen beschäftigen Sie immer wieder und bringen Sie ins Grübeln
  • Sie haben Fragen und Sorgen in Bezug auf Ihre Krankheitsbewältigung
  • Ihre Ängste/Sorgen in Bezug auf die Erkrankung beeinträchtigen Sie mehr als die eigentliche Erkrankung selbst (z.B. stundenlange Recherchen über die Erkrankung, Besuche bei „Heilern“ o.Ä.) und alltägliche Sachen/ Dinge, die Sie gerne machen, bleiben auf der Strecke
  • Sie fühlen sich von Ihrem Umfeld nicht verstanden 
  • Ihr Leben wird ausschließlich von der Krankheit bestimmt (auch in behandlungsfreien Phasen/ Phasen, in denen es Ihnen „gut“ geht) und Sie das ändern möchten
  • Sie haben familiärere Probleme (z.B. Umgang mit Ihrem Partner oder Ihren Kindern)
  • Sie haben emotionale Probleme (Sorgen, Ängste, Traurigkeit, Depression, Nervosität)
  • Sie haben spirituelle / religiöse Belange (in Bezug auf Gott, Verlust des Glaubens)
  • Sie haben körperliche Probleme (Schmerzen, Übelkeit, Erschöpfung, Schlaf, äußeres Erscheinungsbild, Essen/Ernährung, sexuelle Probleme o.Ä.) 

 Eine Psychotherapie geht über die Beratung hinaus, die während des stationären Aufenthalts in der Klinik oder in ambulanten psychosozialen Krebsberatungsstellen möglich ist: Sie bietet regelmäßige Gespräche – bei Bedarf auch über einen längeren Zeitraum

 

Wie finde ich einen Psychoonkologen / eine Psychoonkologin?

  • Das Behandlungsteam der Klinik kann für Sie psychoonkologische Unterstützung anfordern. 
  • Termine in ambulanten psychosozialen Krebsberatungsstellen oder psychoonkologischen Praxen können von Ihnen persönlich vereinbart werden.

Was tun, wenn man keine/n AnsprechpartnerIn in der näheren Umgebung findet? 

  • Manche Beratungsstellen bieten auch online oder telefonisch Sprechstunden an, sodass Sie Termine von zuhause aus wahrnehmen können. 
  • Auch der Krebsinformationsdienst unterstützt Sie telefonisch bei der Suche im Verzeichnis oder hilft, andere Unterstützungsmöglichkeiten zu finden:

täglich von 8.00 bis 20.00 Uhr, unter 0800 – 420 30 40 (kostenlos).

  • Auch die regionalen Krebsberatungsstellen oder psychoonkologische Dienste in Kliniken können häufig bei der Suche nach einer psychotherapeutischen Begleitung in Wohnortnähe behilflich sein.
  • Außerdem können sich Patienten bei ihren behandelnden ÄrztInnen, der zuständigen kassenärztlichen Vereinigung oder ihrer Krankenkasse nach TherapeutInnen erkundigen. Dabei können auch PsychotherapeutInnen ohne psychoonkologische Spezialisierung gute Ansprechpartner sein.




Diana Polekhina

Kommunizieren hilft

Benjamin Scharf (35) und seine Frau Lena Fiedler (28) haben sich mit uns über ihre Erfahrungen rund um das Thema Ernährung während der Chemotherapie und anderen Herausforderungen während einer Krebserkrankung unterhalten. Benjamin hat ein Klarzellsarkom, eine der seltensten und gleichzeitig leider agressivsten Tumorarten.

WEBK: Lieber Benjamin, liebe Lena, vielen Dank dass ihr beide euch heute die Zeit genommen habt mir ein bisschen von euren Erfahrungen rund um das Thema Ernährung während einer Chemotherapie zu sprechen. 

Was sind eure Erfahrungen zum Thema Chemotherapie?

Benjamin: Ich hatte 4 Zyklen a 3 Wochen Chemo. Die ersten Tage waren eigentlich immer am schwierigsten. Gerade beim ersten Mal war mir nach der ersten Infusion extrem übel und ich habe erbrochen. Dann habe ich die nächsten 4-5 Tage kaum etwas gegessen. Beim nächsten Zyklus habe ich dann weitere Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen bekommen und dann ging es mir viel besser.

Die Medikamente waren also das auschlaggebende für die bessere Verträglichkeit?

Benjamin: Ja, die Medikamente sollen im Hirn das Übelkeitsgefühl ausschalten und natürlich auch die Symptome in der Verdauung lindern. Das funktioniert vielleicht nicht 100%, aber schon gut. Bevor ich die Medikamente genommen habe, war das Gefühl ähnlich, wie bei einem starken Magen-Darm-Virus. Also wirklich elend. Da will und kann man einfach nicht essen und kaum trinken. Das ist mit Medikamenten schon viel besser. Man hat zwar immernoch ein flaues Gefühl und ich wollte eben auch nicht zu viel oder zu reichhaltig essen. Aber, wenn man das im Hinterkopf behält ist es ok.

Trotzdem war mein Appetit nicht so, wie sonst und ich war auch extrem vorsichtig. Wir haben es mit Suppen und Milchshakes probiert, also alles eher flüssig. Ähnlich eben, wie nach einer Magen-Darm-Erkrankung. Da fängt man ja auch erstmal langsam mit Schonkost an zu probieren, was man essen kann und will.

Schon 4-5 Tage nach der Chemo war zumindest bei mir dann alles wieder normal. Ich hatte dann sogar eher eine Phase in der ich mehr Hunger hatte als üblich. Einige Tage habe ich dann eigentlich nur gegessen.

Was würdest du aus deiner Erfahrung empfehlen?

Benjamin: Direkt vor und während der Chemo nur leichtes Essen und eher flüssig. Ich fand es auch besser wenn es nicht zu scharf und nicht zu würzig war.

Meine Tante hatte meinen Eltern vor meiner ersten Chemo Roulade mit Klößen mitgegeben. Ich fand das so nett und habe es gegessen. Das war keine gute Idee. Fettiges, deftiges Essen ist vermutlich direkt vor oder während der Chemo eher nicht empfehlenswert.

 

Abgesehen vom Essen, wie war die Zeit der Chemotherapie für euch beide? Könnt ihr uns die eine oder andere Situation schildern, die anderen vielleicht helfen könnte, eine ähnliche Situation zu umgehen oder zu meistern?

Benjamin: Wir beide können immer über alles reden. Das ist sehr wichtig.

Natürlich gibt es immer mal Situationen, die für den anderen irgendwie blöd sind. Zum Beispiel wollte ich, als es mir mal nicht so gut ging, eine Gemüsesuppe. Ich dachte, die könne ich gut essen. Aber als Lena sie dann gekocht hatte, ging es dann doch nicht. Ich glaube für einen Gesunden ist das schwer nachzuvollziehen. Aber der Kopf sagt dann einfach, du solltest das jetzt nicht essen. Wir versuchen dann einfach darüber zu reden und alles klar und deutlich auszusprechen.

Habt ihr euch auch mal Hilfe oder Unterstützung gesucht?

Benjamin: Ja, wir waren ein paar Mal in einer Psycho-onkologischen Praxis. Das hat auch nochmal geholfen, die Kommunikation besser und offener zu gestalten- Nochmal ein bisschen darüber zu reden, zu reflektieren und dem ganzen Raum zu geben.

Lena: Wir haben uns auch sehr bewusst damit auseinandergesetzt, was du essen kannst und auch, was du essen willst. Das war ganz am Anfang schwierig. Ich weiss noch, wie du am ersten Tag deines Chemozyklus meintest, du hättest gerne eine Süßkartoffelsuppe, also habe ich dir eine Süßkartoffelsuppe gemacht. Als die sie fertig war, meintest du: „ich hätte doch lieber eine Gemüsebrühe mit Nudeln.“ Also habe ich eine Gemüsebrühe mit Nudeln gemacht. Als sie fertig war, meintest du: “ich glaube, ich will doch lieber nichts essen.“ Am nächsten Tag hast du dir Kartoffelbrei gewünscht und als er fertig war, wolltest du den auch nicht mehr.

Das war schon frustrierend für mich.

Aber als wir dann später einfach nur Gemüsebrühe mit Nudeln an den ersten Tagen probiert haben, kam das auch nicht mehr vor. Und dank der Medikamente gab es in den weiteren Zyklen auch nicht mehr so starke Schwankungen.

 

Ich kann mir vorstellen, dass solche Situationen, wie von Lena beschrieben, auch für dich, Benjamin, nicht einfach waren? Hattest du das Gefühl dich doch überwinden zu müssen, weil du Lena sonst vor den Kopf stößt? Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass es nicht nur rund um das Thema Essen, immer wieder zu solchen Situationen kommen kann.

 

Benjamin: Ich glaube, wenn es einem richtig schlecht geht, dann denkt man erstmal nicht an andere Leute. Aber klar habe ich die Situation schon auch als schwierig wahrgenommen und dann später versucht, mir vorher schon Gedanken zu machen, was ich essen kann.

Mir war auch wichtig schnell wieder eine gewisse Normalität herzustellen. Ich musste auch mal für mich sein. Und auch Lena und meine Eltern mussten wieder eine gewissen Normalität in ihrem Alltag herstellen. Ich wollte auch nicht ständig über Essen oder Magen-Darm-Probleme reden. Es ist wichtig aus der Schleife rauszukommen in der sich alles nur um Essen und Probleme damit dreht. Wir haben dann bewusst einfach andere Themen besprochen und versucht in den Alltag zurückzufinden.

Wenn man ständig gefragt wird „wie geht’s dir, wie geht’s dir? Hast du auch getrunken?“ ist das anstrengend. Ich habe mich manchmal gefühlt, wie ein Baby. Ich wollte das nicht, schließlich wollte ich schnell wieder selbstständig sein und zeigen, dass ich stark bin. Deshalb habe ich dann auch deutlich gesagt, jetzt lasst mich mal in Ruhe, das passt dann schon.

 

Wie war das für dich, Lena? Ist es als Angehöriger nicht auch schwer, seine Bedürfnisse helfen und unterstützen zu wollen, zurückzustellen?

 

Lena: Am schwierigsten war es wirklich am Anfang. Die ersten Tage des ersten Chemozyklus haben wir einfach total unterschätzt. Wir hatten nicht damit gerechnet, dass es Benjamin so schlecht geht. Da habe ich dann wirklich alle paar Minuten gefragt, wie es ihm geht oder was ich tun kann.

Ich habe ihn teilweise auch bevormundet. Ich hatte Zwieback gekauft, obwohl er das nicht wollte. Und den habe ich ihm dann einfach regelmäßig in die Hand gedrückt und darauf bestanden, dass er ihn isst. Schließlich hatte der Arzt gesagt, dass er auf keinen Fall Gewicht verlieren sollte. Außerdem habe ich beobachtet, wieviel er trinkt und mit Schrecken festgestellt, dass es viel zu wenig ist. Dann habe wir eine Strichliste geführt und sind damit wenigstens auf 1,5 Liter Wasser und Tee gekommen. Ansonsten war es aber ganz ok. Ich glaube ich war auch vorher gar nicht gemeint. Ich habe ja gesehen, wie es ihm ging und musste nicht nachfragen. Ich habe dann  irgendwann einfach jede Stunde ein volles Glas und einen Zwieback hingelegt.

Das Thema Mangelernährung ist bei einer Krebserkrankung und gerade in Verbindung mit einer Chemotherapie sehr wichtig. Habt ihr das Gefühl ihr seid in dieser Richtung genug informiert worden?

Benjamin: Wir haben schon mit dem Arzt darüber geredet, dass man bei einer Krebserkrankung einen erhöhten Kalorienbedarf hat. Es gibt ja auch Leute, die genauso weiteressen, wie vorher und trotzdem abnehmen, weil die schnell wachsenden Tumorzellen einfach mehr Energie brauchen.

Und dass mit einer Gewichtsabnahme während der Chemotherapie auch ein Verlust an Muskelmasse einhergeht und man dadurch schwächer wird, war mir auch klar. Das war jetzt kein ausführliches Gespräch, aber mir war das irgendwie auch klar.

Ich hatte zwar am Anfang meiner Erkrankung ein paar Kilo verloren und dann auch nochmals leicht, während der Chemo. Aber ich habe es nach der Chemotherapie geschafft auch wieder ein paar Kilogramm zuzulegen und mein Gewicht stabil zu halten.

Ich habe mich eher ausführlich zum Thema Sport informiert. Das war mir wichtig. Ich will eine gewisse Körperstärke und Ausdauer zurückgewinnen  Ich bin immer schon sehr sportlich gewesen. Wenn man sich danach fühlt, wird Sport zumindest in Maßen auch während der Chemotherapie empfohlen. Ich fühle mich auch wohler, wenn ich nicht so durchhänge. Auch das Allgemeinbefinden ist besser und ich bin nicht so müde, seit ich wieder Sport mache.

Du warst auch vor der Erkrankung schon sehr sportlich, oder?

Benjamin: Das ist vermutlich Ansichtssache. Ich habe Basketball im Verein gespielt. Ich war jetzt nie der muskulöseste oder schnellste im Team, aber schon trainiert. Am meisten hat meine Fitness eigentlich durch die OP nachgelassen, gar nicht durch die Chemotherapie. Hier in München an der Klinik kann man auch einen Fitnesstest während der Erkrankung machen. Dazu gehört auch ein Belastungs -EKG, weil die Chemotherapie auch aufs Herz gehen kann. Bei mir sah zum Glück alles gut aus und deshalb habe ich dann auch das OK von den Ärzten für Sport bekommen. Es ist aber auch einfach das Rauskommen an die frische Luft. Das ist einfach was anderes, als wenn man den Tag komplett auf dem Sofa verbringt, das macht noch müder. Natürlich muss man aber immer schauen, was geht und was man schafft. Ich muss zum Beispiel auch beim Muskeltraining aufpassen, wegen der OP Narbe. Das ist sicher sehr individuell.

 

Zusammenfassend lässt sich also sagen: Eher leichte, vielleicht auch flüssige Kost vor und während der Chemozyklen, leichte sportliche Betätigung unterstützt das Wohlbefinden und Angehörige sollten sich eher etwas zurücknehmen und vielleicht lieber andere Sachen als Essen mitbringen. Ihr habt auch viel auf Smoothies vertraut, hattet ihr mir erzählt.

 

Lena: Nicht direkt Smoohties, das war Schokoproteinpulver mit einem Schuss Milch, weil Milch ja oft auch nicht so vertragen wird, und Apfel und Banane.

Was hättet ihr noch für Tipps?

Benjamin: Oft muss man die Ärzte ein bisschen löchern, wenn man Fragen hat. Und in den Praxen ist da sicherlich mehr Zeit, als in den Kliniken. Aber wenn man sich traut zu fragen, kommen eigentlich immer Antworten, Ideen und Anregungen.

Was würdest du Angehörigen gerne mitgeben?

Benjamin: Gute Frage… vielleicht dass die Chemo heute nicht mehr so ist, wie man sie aus Filmen kennt. Das ist zumindest bei jungen, fitten Menschen nicht mehr der Totalausfall mit ununterbrochenem Übergeben und Chemobrain. Heutzutage hat sich da so viel getan, dass es eigentlich eher so ist, wie ein Erkältung oder eine leichte Magen-Darm-Verstimmung. Also müssen die Angehörigen sich nicht so viele Sorgen machen und den Betroffenen nicht wie ein Kleinkind behandeln. Lieber die Person miteinbeziehen und einfach mal fragen, worauf hast du Lust, was willst du machen? Und auch lieber vorher fragen, wenn man etwas zu essen mitbringen will, ob das das Richtige ist.

Man kann ja zum Beispiel auch bei euch auf der Seite schauen, was man essen kann.

Grundsätzlich ist kommunizieren wichtig, auch als Betroffener, auch mit den Ärzten. Jede Chemotherapie ist anders und jeder reagiert anders. Da muss man dann auch mit den Medikamenten gegen die Nebenwirkungen schauen, zum Beispiel gibt es welche, die zwar die Übelkeit unterdrücken aber einen Adrenalinrausch verursachen. Das heißt man kann dann plötzlich nicht mehr richtig schlafen. Deshalb muss man einfach viel mit den Ärzten reden und probieren, was für einen passt. Mein Onkologe hat den guten Satz gesagt „nach spätestens 6 Dosen weiß der Patient besser Bescheid, als der Arzt.“ Also einfach alles notieren, was funktioniert oder nicht und da auch die Angehörigen mit einbinden. Uns haben auch die Strichlisten geholfen, gerade, wenn es mit dem Essen und Trinken mal nicht so läuft.

Lena: Ich würde auch sagen, dass Wichtigste ist einfach reden und vor allem nicht einfach über den Kopf der Person hinweg entscheiden. Ben wusste ja am besten, was ihm gut getan hat und was er wollte. Wir haben uns nach ein paar Tagen darauf verständigt, dass er einfach sagt, wenn er etwas Bestimmtes wollte oder auf etwas Besonderes Appetit hatte. Ich glaube es ist aber schon auch wichtig, dass man zeigt, dass man da ist, weil man helfen will und nicht nur, weil man muss. Aber man darf sich auch nicht aufdrängen. Wenn es einem eh nicht gut geht, ist die Laune nicht gut und wenn dann einer zum 5. mal die gleiche Frage stellt, ist das natürlich anstrengend.

Würdet ihr raten die Hilfe eines Psychoonkologen in Anspruch zu nehmen? Ich glaube es gibt viele Betroffene, die gar nicht wissen, dass es auf Onkologie spezialisierte Psychologen gibt.

 

Diese Krankheit hat so viele Aspekte, neben den genannten auch  die Todesangst, der Umgang mit der Krankheit und den Ängsten, die Krankheit und der Beruf. Oder, wie erkläre ich es zum Beispiel meinen Kollegen, wie kommuniziere ich die Krankheit allgemein?

Ich selbst lese sehr viel und frage nach. Aber trotzdem habe ich gemerkt dass die Krankheit einen an Grenzen bringt, auch im Umgang mit Angehörigen.

Ich hatte letztes Jahr einige Einzelsessions mit einem Psycho-Onkologen und jetzt hatten wir nochmal gemeinsame im Klinikum Großhadern. Das tut schon gut. Ist aber nicht leicht jemanden zu finden. Zum Glück gibt es hier in München viel Förderung und Netzwerke, die einen auch bei der Suche und Finanzierung unterstützen. Es ist schon gut, wenn jemand mit einem erfahrenen Blick draufschaut.

Man sollte einfach mal seinen Arzt darauf ansprechen, ob er jemanden empfehlen oder sogar einen Kontakt herstellen kann. Es dauert ja auch bis man dann einen Termin hat.

Mir hat es geholfen Dinge klarer zu sehen und gelassener auch an die Therapie heranzugehen. Ich würde es empfehlen.

Hättet ihr euch rund um das Thema Ernährung mehr Unterstützung gewünscht? Klar, ihr habt das auch so gut hinbekommen, aber hättet ihr euch auch mehr Aufklärung gewünscht?

Ich glaube es wäre gerade auf psychologischer Ebene ganz gut zu sagen, macht euch auf das und das gefasst. Natürlich hat es am Ende gut funktioniert, aber vielleicht auch einfach ein Hinweis, wo man Informationen herbekommt, wäre gut.

Benjamin ist am 09.01.2021 plötzlich und relativ unerwartet verstorben. Wir wünschen seiner Frau Lena und seinen Angehörigen und Freunden viel Kraft für die schwierige Zeit ohne ihn.

Fotocredit: Diana Polekhina

Alkoholfreier Eierlikör

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Alkoholfreier Eierlikör

Vorbereitungszeit15 Minuten
Zubereitungszeit20 Minuten
Gericht: Getränk / Saft / Smoothie
Keyword: alkoholfrei, ballaststoffarm, dickflüssig, flüssig
Portionen: 4 Portionen
Kalorien: 185kcal

Zutaten

  • 4 Eier ≙ ca. 232 g (Größe M)
  • 200 ml Milch 1,5% Fett
  • 125 ml Sahne mind. 30% Fett
  • 100 g Zucker braun oder weiß
  • 50 g weiße Schokolade
  • 1 TL Ahornsirup ≙ ca. 5 g
  • Vanillestange

Anleitungen

  • Eier trennen und Eigelb mit Ahornsirup verrühren.
  • Mit 50 g Zucker über einem Wasserbad cremig rühren. Weiße Schokolade klein hacken und vorsichtig unterrühren, Masse vom Wasserbad wegnehmen.
  • Vanillestange aufschneiden und das Mark herauskratzen.
  • Schote, Mark und restlichen Zucker mit der Milch aufkochen lassen. Kurz abkühlen lassen und zur Eigelbmasse geben
  • Sahne kurz schlagen (muss nicht steif werden) und unter die abgekühlte Masse heben.
  • Kühl stellen.

Notizen

So schnell wie möglich verbrauchen, wegen der rohen Eier!

Nährwerte

Portion: 1g | Kalorien: 185kcal | Kohlenhydrate: 18g | Eiweiß: 5.1g | Fett: 10g

Entwickelt in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Prävention und Integrative Onkologie (PRIO) in der Deutschen Krebsgesellschaft unter Förderung durch die Deutsche Krebsgesellschaft.

Golden Milk

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Golden Milk

Kurkuma hat zwar keine Zauberkräfte (auch wenn ihm das oft nachgesagt wird), aber die Golden Milk schmeckt einfach lecker und wärmt - besonders im Winter.
Gericht: Getränk / Saft / Smoothie, Zwischenmahlzeit / Snack
Küche: Indisch
Portionen: 1
Kalorien: 229kcal
Autor: Barbara Scheerer, Diätassistentin

Zutaten

  • 100 ml Kokosnuss- Milch
  • 200 ml Kokosnuss Drink
  • 1 Daumendickes Stück Kurkuma
  • 1 Daumendickes Stück Ingwer
  • 1 Prise Zimt
  • Pfeffer
  • Honig nach Belieben

Anleitungen

  • Kokosnuss- Milch und Kokosnuss Drink gemeinsam mit Zimt im Topf erhitzen
  • Kurkuma und Ingwer dazu reiben
  • Durch ein Sieb streichen
  • Mit Honig und Pfeffer abschmecken

Notizen

Von Mai Thi Nguyen-Kim und funk (ARD & ZDF) gibt es ein tolles Video zum Thema Kurkuma

Nährwerte

Portion: 300ml | Kalorien: 229kcal | Kohlenhydrate: 8.5g | Eiweiß: 2.2g | Fett: 20.5g | Ballaststoffe: 0.2g

Elisenlebkuchen

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Elisenlebkuchen mit Energieanreicherungspulver

Gericht: Brot / Gebäck / Kuchen, Nachspeise / Dessert, Süßspeise, Zwischenmahlzeit / Snack
Küche: Deutsch
Keyword: eiweißreich, energiereich, mit Trinknahrung / Anreicherungspulver, Weihnachten
Beschwerde: Appetitlosigkeit, ungewollter Gewichtsverlust
Portionen: 20
Kalorien: 151kcal
Autor: Barbara Scheerer, Diätassistentin

Zutaten

Lebkuchen:

  • 3 Eier
  • 70 g brauner Zucker
  • 50 g Zitronat
  • 50 g Orangeat
  • 1 EL Honig
  • 1 TL Zimt
  • 1 TL Lebkuchengewürz
  • 1 Pr. Salz
  • 125 g Mandeln gemahlen
  • 125 g Haselnüsse gemahlen
  • 25 g EnergeaP
  • 20 Stück Oblaten

Glasuroption 1

  • 100 g Puderzucker
  • 3 El Zitronensaft

Glasuroption 2

  • Kuvertüre

Anleitungen

  • Backofen auf 150°C Ober-und Unterhitze vorheizen
  • 3 Eier mit 70 g braunem Zucker schaumig rühren.
  • 50 g Zitronat und 50 g Orangeat Klein mixen und in die Eiermasse geben.
  • 1 EL Honig, 1TL Zimt, 1 TL Lebkuchengewürz, 1 Pr. Salz, 125 g Mandeln gemahlen, 125 g Haselnüsse gemahlen und 25 g EnergeaP zu der Eiermischung geben und unterrühren.
  • Masse auf Oblaten geben bei 150°C Ober-und Unterhitze ca. 20 min. backen

Für die Glasur

  • Glasuroption 1: 100 g Puderzucker mit 3 El Zitronensaft verrühren
    Glasuroption 2: Kuvertüre im Wasserbad schmelzen und die warmen Lebkuchen damit bestreichen
  • Trocknen lassen und anschließend in verschließbaren Plätzchendosen aufbewahren.

Nährwerte

Portion: 38g | Kalorien: 151kcal | Kohlenhydrate: 14.4g | Eiweiß: 4.5g | Fett: 8.8g | Ballaststoffe: 1.8g
Photo by Adonyi Gábor from Pexels

Darf ich Milchprodukte essen und Milch trinken, wenn ich Krebs habe?

Milch und Milchprodukte sind wichtige Lieferanten von Eiweiß, Energie, Calcium, Vitamin D und vielen weiteren Nährstoffen. Sie können Ihnen dabei helfen, Ihren bei Krebs erhöhten Eiweißbedarf zu decken. Auch wenn Sie Schwierigkeiten haben ausreichend zu essen und dadurch Gewicht- und Muskelmasse verlieren, sind Milchprodukte eine gute Wahl.

Gibt es Alternativen, wenn ich keine Kuhmilchprodukte essen will?

Wenn Sie überwiegend auf Milchalternativen zurückgreifen, achten Sie darauf, dass den Produkten Calcium und Vitamin D zugesetzt sind. Die meisten Milchalternativen haben auch nur einen geringen Eiweißanteil (z.B. Kokosmilch, Mandelmilch, Hafermilch, Reismilch). Achten Sie bei der Verwendung dieser Milchalternativen also darauf, ausreichend andere Eiweißquellen in Ihren Speiseplan einzubauen. Sojamilch ist eine der wenigen Ausnahmen, die einen ähnlichen Eiweißgehalt, wie Kuhmilch aufweist.

Hier finden Sind eine Tabelle mit den Nährwertzusammensetzungen von verschiedenen Milchsorten bzw. Milchalternativen. Bitte beachten Sie, dass sich die Nährwerte von Hersteller zu Hersteller und von Produkt zu Produkt unterscheiden können.

Hat Milchkonsum einen Einfluss auf die Krebsentstehung?

Der gemeinnützige World Cancer Research Fund sichtet und bewertet regelmäßig tausende von Studien, die weltweit den Zusammenhang zwischen Ernährung, Bewegung und der Entstehung von Krebs untersuchen.

Dem neusten Bericht von 2018 zufolge, gibt es starke Hinweise darauf,

  • dass der Verzehr von Milch und Milchprodukten das Risiko für Darmkrebs verringert.

Sehr eingeschränkte Hinweise gibt es darauf,

  • dass der Verzehr von Milch und Milchprodukten das Riskio für Brustkrebs vor der Menopause verringert,
  • und dass ein hoher Verzehr von Milch und Milchprodukten (mehr als 400 g täglich) das Risiko für Prostatakrebs erhöht.

Für die Entstehung anderer Krebsarten gibt es bisher keine überzeugenden Beweise, die einen positiven oder negativen Zusammenhang mit dem Verzehr von Milch und Milchprodukten bestätigen.

Wie viel Milch und Milchprodukte soll ich pro Tag essen?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt täglich 200 – 250 g Milch und Milchprodukte sowie zwei Scheiben (50 – 60 g) Käse. Gut für die Verdauung sind dabei besonders fermentierte Milchprodukte wie Joghurt, Kefir und Buttermilch.

Wenn Sie ungewollt an Gewicht verlieren, weil Sie Schwierigkeiten haben, genügend Kalorien aufzunehmen, können Sie mehr Milch und Milchprodukte – besonders die fettreichen – in Ihren Speiseplan einbauen und z.B. Sahne, Crème fraîche und Butter zur Anreicherung von Speisen verwenden.

Fettarme vs. vollfette Milch und Milchprodukte: Welche sind für mich besser geeignet?

  • Wenn Sie Gewicht verlieren oder nur wenig essen können: greifen Sie zu Milch und Milchprodukten mit einem hohen Fettgehalt. Diese können Ihnen dabei helfen, Ihr Gewicht zu stabilisieren. Eine Gewichtsstabilisierung bringt Ihnen Vorteile wie Erhalt der Muskelmasse, besseres Therapieansprechen und geringere Infektanfälligkeit.
  • Wenn Ihr Gewicht stabil ist: wählen Sie den Fettgehalt, der Ihnen am besten schmeckt und bekommt.
  • Wenn Sie eher Gewicht zunehmen: wählen Sie fettarme Milch und Milchprodukte, wenn Sie an dieser Stelle Kalorien sparen wollen.

Tipp: Mischen Sie selbst naturbelassene Milchprodukte (z.B. Naturjoghurt) mit Obst, Gemüse, Kräutern und Gewürzen. Die stark verarbeiteten Milchprodukte wie z.B. Fruchtjoghurt und Milchmischgetränke enthalten oft viel zugesetzten Zucker.

Wurden Milch und Milchprodukte von den kanadischen Ernährungsempfehlungen gestrichen?

In einigen Medien wurde berichtet, dass Milch- und Milchprodukte nicht mehr Teil der aktuell erschienenen kanadischen Ernährungsempfehlungen sind. Diese Aussage ist so nicht ganz richtig. Milch und Milchprodukte werden nicht mehr als eigene Gruppe aufgeführt, sondern werden mit anderen Eiweißlieferanten zusammengefasst dargestellt (Fleisch, Eier, Soja, Nüsse, etc.). Pflanzliche Eiweißquellen sollen lt. den kanadischen Empfehlungen bevorzugt konsumiert werden, da diese mehr Ballaststoffe und weniger gesättigte Fettsäuren enthalten. Das heißt aber nicht, dass Milch oder andere tierische Eiweißlieferanten nicht mehr gegessen werden sollen. Eiweißreiche Lebensmittel (aus tierischer und pflanzlicher Herkunft) sollten ¼ der täglichen Nahrungsaufnahme entsprechen. Für Kinder soll der Konsum von Milch und Milchprodukten nicht eingeschränkt werden.

Quellen

Government of Canada. Eat protein foods, Food Guide Canada, 2019. https://food-guide.canada.ca/en/healthy-eating-recommendations/make-it-a-habit-to-eat-vegetables-fruit-whole-grains-and-protein-foods/eat-protein-foods/ (letzte Aktualisierung: 01/2019)

Government of Canada. Eat a variety of healthy foods each day, Food Guide Canada, 2019. https://food-guide.canada.ca/en/

World Cancer Research Fund/American Institute for Cancer Research. Continuous Update Project. Diet, Nutriton, Physcial Activity and the Prevention of Cancer. Summary of evidence. https://www.wcrf.org/sites/default/files/Matrix-for-all-cancers-A3.pdf (Zugegriffen am 7.2.2019)

S͆rednicka-Tober, D. et al. Higher PUFA and n-3 PUFA, conjugated linoleic acid, α-tocopherol and iron, but lower iodine and selenium concentrations in organic milk: A systematic literature review and meta- and redundancy analyses. Br. J. Nutr. 115, 1043–1060, 2016.

Max Rubner-Institut. Ernährungsphysiologische Bewertung von Milch und Milchprodukten und ihren Inhaltsstoffen. Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel, 2014.

Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. DGE-Ernährungskreis. https://www.dge.de/
ernaehrungspraxis/vollwertige-ernaehrung/ernaehrungskreis/. (Zugegriffen am 2.2.2019)

Erstellt am: 3. Juni 2019
Nächste geplante Aktualisierung: 2022

Autorin: Carina Eckhardt, M.Sc. Diätologin
Recherche, Qualitätssicherung und Inhaltliche Freigabe: Nicole Erickson, M.Sc. Ernährungswissenschaftlerin, Diätassistentin
Redaktion und didaktische Überarbeitung: Sandra Neubauer, Anne Blumers

Photo by Heather Barnes on Unsplash

Was ist Trinknahrung?

Was Sie über Trinknahrung wissen müssen:

Trinknahrung ist Ihre Geheimwaffe in schwierigen Zeiten.

  • Sogenannte vollbilanzierte Trinknahrung (auch Astronautennahrung genannt) enthält alle lebensnotwendigen Kalorien und Nährstoffe, die Ihr Körper braucht.
  • Sie ist flexibel einsetzbar: als Ergänzung oder als Ersatz für normale Lebensmittel.
  • Verwenden Sie zusätzlich Trinknahrung mit mindestens 1,5 kcal/ml, wenn Ihnen das Essen schwer fällt oder wenn Sie abnehmen, obwohl Sie normal essen.
  • Trinknahrung kann auch eine Entlastung sein, wenn Sie viel unterwegs sind oder es Sie sehr anstrengt, Essen zuzubereiten.
  • Sie bekommen Trinknahrung in der Apotheke, im Sanitätshaus oder Online.
  • Ihr Arzt kann Ihnen ein Rezept für Trinknahrung geben.
  • Es gibt mittlerweile zahlreiche Geschmacksrichtungen in flüssiger Form, als Pulver oder als Pudding.

Was ist Trinknahrung?

Medizinische Trinknahrung gibt es in vielen Varianten. Je nach Anwendungsgebiet unterscheiden sich ihre Inhaltsstoffe und ihr Kaloriengehalt. Für Krebspatienten im Kampf gegen Gewichtsverlust und Mangelernährung eignet sich die sogenannte vollbilanzierte, hochkalorische Trinknahrung. Vollbilanziert bedeutet, die Trinknahrung enthält alle lebensnotwendigen Nähr- und Vitalstoffe wie Kalorien, Eiweiß, Kohlenhydrate, Fette, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Deshalb kann sie als Ergänzung oder bei Bedarf auch als Ersatz für normale Lebensmitteln verwendet werden.

Durch die hohe Energiedichte (mindestens 1,5 kcal/ml) enthalten bereits kleine Portionen viele Kalorien und Nährstoffe. Das heißt, um den Körper zu versorgen reicht der Verzehr kleinerer Mengen aus.

Trinknahrung ist in verschiedenen herzhaften und süßen Geschmacksrichtungen erhältlich, in flüssiger Form, als Pulver oder Pudding.

Die Ursprünge der heutigen Trinknahrung liegen in der Astronautenkost, die erstmals in den 1960er Jahren in der Raumfahrt verwendet wurde. Deshalb wird sie auch Astronautennahrung genannt.

Wann wird Trinknahrung eingesetzt und wird Sie von der Krankenkasse bezahlt?

Trinknahrung dient dem Erhalt oder der Verbesserung des Ernährungszustandes. Ihr Arzt kann Ihnen Trinknahrung wie ein Arzneimittel verordnen: Sie erhalten dann ein Rezept, mit dem Sie sich die Flüssignahrung in der Apotheke holen können. Dann übernimmt die Krankenkasse die Kosten.

Trinknahrung kann verschrieben werden, bei:

  • diagnostizierter Mangelernährung
  • ungewollter Gewichtsabnahme
  • Beschwerden, die die normale Ernährung erschweren (Appetitlosigkeit, Kau- und Schluckstörungen)
  • nachgewiesenem Energie- und Proteinmangel
  • erhöhtem Energie- und Eiweißbedarf, der nicht über die normale Ernährung gedeckt werden kann

Was sind die Vorteile von Trinknahrung?

  • Große Geschmacksvielfalt (neutral, süß, pikant, fruchtig, milchig)
  • Verschiedene Konsistenzen verfügbar (Drink, Pudding, Pulver)
  • Voll ausbilanziert – es ist alles enthalten was der Körper braucht (Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate, Kalorien, Vitamine, Mineralstoffe, …)
  • Hohe Energiedichte
  • Proteinreich
  • Auch lactosearm bzw. –frei und glutenfrei erhältlich
  • Sofort verzehrfertig, einfache Handhabung
  • Praktisch unterwegs, gut transportabel
  • Angenehme Portionsgrößen
  • Verordnungsfähig – der Arzt kann Trinknahrung verschreiben
  • Wirksamkeit klinisch nachgewiesen

Welche Trinknahrung gibt es

Trinknahrung unterscheidet sich in verschiedenen Kategorien:

  1. Kaloriengehalt: Trinknahrungen unterscheiden sich in ihrem Kaloriengehalt pro Milliliter. Für Krebspatienten eignet sich die hochkalorische Trinknahrung. Sie hat mindestens 1,2 kcal pro ml.
  2. Nährstoffe: Auch die Nährstoffzusammensetzung von Trinknahrung kann unterschiedlich sein. Je nachdem für welchen Zweck und für welches Krankheitsbild sie entwickelt wurde. Für Krebspatienten empfehlen wir die sogenannte vollbilanzierte Trinknahrung. Sie enthält alle Nährstoffe, die der Körper braucht und ist deshalb die ideal Ergänzung zur normalen Ernährung oder kann diese sogar komplett ersetzen, wenn es Ihnen schwer fällt, normale Nahrung aufzunehmen.
  3. Geschmack: Es gibt Trinknahrung in verschiedensten Geschmacksrichtungen in süß, neutral und herzhaft. (Welche das genau sind, sehen Sie in unserer Übersicht: Geschmacksrichtungen Trinknahrung)
  4. Konsistenz: Es gibt Trinknahrung flüssig, puddingartig und als Pulver zum Anrühren als Getränk oder zum Einrühren in normales Essen.
  5. Grundlage / Basis: Trinknahrung gibt es auf Basis von Milch, Joghurt, Saft oder natürlicher Lebensmittel.

Wo gibt es Trinknahrung und was kostet sie?

Trinknahrung erhalten Sie in der Apotheke, in Sanitätshäusern oder im Online-Fachhandel. Die einzelnen Hersteller haben meistens auch Online-Shops.

Ohne Rezept kostet ein 200 ml Fläschchen Trinknahrung circa 3 Euro. Es gibt aber auch größere Pakete, die dann günstiger werden. Trinknahrungspulver kostet zwischen 7 und 15 Euro pro 400-Gramm-Dose.

Tipps zum Kochen mit Trinknahrung

  • Trinknahrung kann erwärmt, gekühlt und gefroren serviert, oder auch zum Backen und Kochen verwendet werden.
  • Generell sollten die Trinknahrungen, auch in Pulverform, nicht zu sehr erhitzt werden, damit die Nährstoffe in ihrer angegebenen Menge und Qualität erhalten bleiben.
  • Eine kurzfristige Erhitzung auf 60 ° – 70 °C ist jedoch möglich und schadet den meisten Nährstoffen nicht. • Allerdings sollten die Nahrungen nicht gekocht werden, da sie sonst ausflocken. Deshalb die Trinknahrung möglichst erst zum Ende der Zubereitung zu den Speisen zugeben und unter ständigem Rühren nur kurz erhitzen. So bleiben die meisten Nährstoffe erhalten.
  • Haben die Speisen und Getränke eine Temperatur unter 70 °C , kann Trinknahrungspulver direkt in das gewünschte Nahrungsmittel eingerührt werden. Bei einer höheren Temperatur muss das Pulver zunächst in wenig lauwarmer Flüssigkeit angerührt werden (25–50 ml), damit es sich gut löst. Die Mischung wird dann kurz vor dem Servieren zum gewünschten Nahrungsmittel gegeben. Während oder nach der Zugabe des Pulvers sollte die Flüssigkeit nicht mehr aufgekocht werden.
  • Durch die beige Farbe der neutralen Varianten bekommen helle Gerichte wie z.B. Kartoffelbrei oder Vanillepudding ebenfalls ein karamelfarbiges Aussehen. Das kann sehr gut durch Zugabe von etwas Sahne oder bei pikanten Gerichten durch Kräuter aufgehoben werden.
  • Den etwas süßlichen Geschmack von neutralen Sorten können Sie mit etwas Sauerrahm / saurer Sahne und auch Essig oder Zitronensaft ausgleichen (Achtung: bei Mengen über 1 Teelöffel kann die Säure dazu führen, dass die Trinknahrung gerinnt).
    Tipps zum Backen mit Trinknahrung
  • In Teige kann Trinknahrungspulver sehr gut untergearbeitet werden. Es können ca. 50 – 80 g pro 100 g Mehl zugefügt werden.
  • Die in der Zubereitungsanleitung angegebene Milch oder Sahnemenge kann bspw. bei Rührteigen, Pfannkuchen, Waffeln oder auch Gratins durch Trinknahrung ersetzt werden und wie in der Anleitung beschrieben zubereitet werden.

 

Praxistipps Drinks

  • Langsam und schluckweise trinken. Nehmen Sie sich für ein Fläschchen mindestens eine halbe Stunde Zeit, damit die Trinknahrung gut verdaut werden kann und keine Verdauungsbeschwerden entstehen.
  • Schön anrichten (in Glas umfüllen, mit Strohhalm servieren)
  • Als gekühlter Shake mit Eiswürfel
  • Trinknahrung mit Milch, Kakao, Kaffee, Mineralwasser oder Fruchtsäften mischen
  • Eiswürfel zum Lutschen daraus herstellen
  • Als Soße über Obstsalat gießen
  • Unter einen Pudding oder in Brei mischen
  • Wenn Sie auch noch normale Nahrung essen, nicht vor bzw. zu einer Hauptmahlzeit trinken, sondern lieber als Dessert oder Zwischenmahlzeit
  • Neutrale Sorten statt Milch verwenden (z.B. in Rührei, Semmelknödel, Kuchen,…)
  • Neutrale Sorten in Suppen und Soßen unterrühren

Praxistipps Cremes/Pudding

  • Gut gekühlt genießen
  • Frisches Obst kleinschneiden und unterheben
  • Cremes unter Haferbreie mischen
  • Warme Beeren auf das Vanilledessert geben, Art „heiße Liebe“
  • Cremes unter Joghurt oder Quark mischen
  • Als Creme über Obstsalat geben
  • Löffelbiskuit abwechselnd mit Creme schichten und mit Kakao bestäuben
  • Cremes als Füllung für Pfannkuchen verwenden
  • Tipp: Cremes ins Gefrierfach legen, danach kurz auftauen lassen und eisgekühlt als „Sorbet“ genießen.

Praxistipps Suppen

    • Pikante Trinknahrungen mit Gemüsebrühe mischen
    •  In Suppen oder Soßen unterrühren
    •  Frische Kräuter (Petersilie, Schnittlauch, Liebstöckel, Oregano, Basilikum, Thymian, Rosmarin,…) untermischen oder als Garnitur darüber streuen
    • Suppen mit gerösteten Kernen (Kürbis, Sesam, Sonnenblumen) bestreuen
    • Suppen mit einem Schuss Sahne verfeinern oder mit einem Klecks Schmand garnieren und servieren
    • Suppen als Soße zu Fleischstreifen, Reis, Nudeln oder Kartoffeln
    • Suppe mit gewürfeltem Käse servieren
    • Speck-, Schinken- oder Tofuwürfel oder Croutons anbraten und darüber streuen
    • Hackfleischbällchen in Tomatensuppe geben und mit Mozzarella überbacken, dazu passt Reis

Wie lange ist Trinknahrung haltbar und wie sollte sie gelagert werden?

  • Trinknahrung sollte bei Raumtemperatur gelagert werden.
  • Eine Lagerung bei höheren Temperaturen ist zu vermeiden, da es ein verstärktes Absinken des pH-Wertes, eine dunklere Farbe und einen beschleunigten Vitaminabbau bewirkt.
  • Nach Anbruch sind Flüssigkeiten im Kühlschrank aufzubewahren und innerhalb von 24 Stunden zu verbrauchen.
  • Angerührte Zubereitungen müssen sofort verzehrt werden.

 

Download:

Rezepte mit Trinknahrung

Rezeptvorlage

Pro Rezept  können 3 Geschmacksrichtungen angeführt werden oder ein „Mischkarton“ der alle Sorten beinhaltet.

Wenn man einen Mischkarton angibt, können Sie sich eventuell die Sorten in der Apotheke individuell zusammenstellen lassen. Das hängt aber von der Apotheke ab und auch in welchen Einheiten die Trinknahrung verkauft wird.

Bei manchen Herstellern können Sie nach einem kurzen Beratungsgespräch eine passende Probe zugesendet bekommen und so verschiedene Geschmacksrichtungen und Hersteller ausprobieren.

Erstellt am: 22. Mai 2019
Nächste geplante Aktualisierung: 2022

Autorin: Carina Eckhardt, M.Sc. Diätologin
Recherche, Qualitätssicherung und Inhaltliche Freigabe: Nicole Erickson, M.Sc. Ernährungswissenschaftlerin, Diätassistentin
Redaktion und didaktische Überarbeitung: Sandra Neubauer, Anne Blumers